Fu Kar We: F R a U is for me (and Tatouage) G
Frau G.
Mittwoch, 26. März 2008
Freie Sicht
Ich liebe es. Diese in etwa Preisangaben, die man so Vorort von Handwerkern genannt bekommt und die an und für sich NIE der tatsächlichen Summe entsprechen, die hinterher auf dem Kostenvoranschlag steht.

So sollen die Plissees aka Faltstore aka keine Ahnung wie die hübschen Scheissdinger heissen plötzlich 148 Euro pro Stück in der billigsten Version plus USt. und Aufhängung kosten, von denen vorher gesagt wurde, sie lägen so bei round about 100 Euro pro Stück plus 10 Euro für´s aufhängen.

In der Gesamtsumme kommen wir also auf runde 383 Euro statt 220. "Round about" heisst also auf Handwerker-Deutsch 163 Euro mehr.

Nee, ist richtig.
Das mache ich ganz sicher.
Wenn die Hölle zufriert.

Gut, dass ich immer noch die massgefertigten Jalousien am Fenster habe, die ich auch nicht zwingend wegwerfen muss, sondern mir Zeit lassen kann bis ich ein normales Angebot eingeholt habe, bei jemandem der mit Zahlen besser umzugehen versteht.

Und der mir einen Endpreis nennen kann, dieses angeben von Preisen ohne Umsatzsteuer geht mir so langsam aber sicher gehörig auf den Sack.

Nächste Woche kommt ein Schreiner, der uns einen Vorschlag für einen Einabuschrank im Flur unterbreiten will.
Ich bin jetzt schon nass geschwitzt.

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Mittwoch, 14. November 2007
Frust
An und für sich hatte ich mir vorgenommen mich nicht mehr über Dinge aufzuregen die sekundär sind. Dazu gehören peinliche Lebensausbreiter On- wie Offline, Gegenallesimpfer, Fertigfrasskonsumenten, Benzinpreiserhöhungen, schauerliche Modetrends und anstrengende Verwandte.

Aber gehören senfgelbe Flurwände tatsächlich auch dazu?

Wie alles begann....
...als herauskam, dass unter unserem Flur Feuchtigkeit aufsteigt, die durch die tolle Wärmedämmung draussen nicht wirklich besser wird, sondern schlimmer, ahnte ich es schon: ein erneuter Ansturm von Handwerkern würde uns ins Haus stehen, so, oder so.

Da jegliche von der Verwaltung vorgeschlagene Firma Fanatsiepreise zu nehmen schien, kümmerten wir uns selbst um ein bezahlbares Unternehmen.

Und alles klang zunächst so gut. Worte wie Lehmputz, Raumklima und abdiffundieren fielen.

Dann ging es los und schnell wurde klar, dass die Erfahrung zum Thema Lehmputz sich hauptsächlich in der Theorie erschöpfte. Man war willig, aber irgendwie auch ahnungslos. Immer mal wieder Setzrisse nach dem trocknen, aber leider zu wenig Zeit die immer mal wieder neu zu verputzen.

Heute nun die Lehmfarbe, endlich, nach vier Wochen Sanierung ein Ende in Sicht. Denkste Puppe.

Statt des eleganten Crèmetons ein senfgelbes Grauen im Chic eines Gelsenkirchener Hochhausflures von 1983.

Dazu schneeweisse, neu verspachtelte Türzargen zu cremefarbenen Türen, was absolut kacke aussieht.

Die Maler wissen von nix.

Die Handwerksfirma ist erstaunt.

Ich bin kurz vorm überschnappen.

Man möchte nun Freitag und Samstag arbeiten damit man endlich fertig sei mit dem Auftrag. Leicht vorwurfsvoll. Als sei das nun alles ein wenig meine Schuld.

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Samstag, 28. Juli 2007
Shoppingfrust
Komisch.
Wenn ich so durch die Stadt gehe, sehe ich immer mehr dicke Frauen.

Die Klamotten hingegen scheinen kontinuierlich zu schrumpfen.

Nächsten Freitag bin ich zu einer Hochzeit eingeladen und dachte ganz naiv in einer so grossen Stadt wie Hamburg ist es kein Problem ein Cocktailkleid über Grösse 44 hinaus zu finden.

Denkste Puppe.

Nix gab´s.

Irritiert stolperte ich durch die Abteilung für Abendmode bei Karstadt in der Mönckebergstrasse, die laut eigener Werbung Abendmode bis Grösse 54 (!) führen, tatsächlich aber nur bis 46 welche hängen haben.

Geschneidert grösstenteils in Indien und ich wage mal zu behaupten, dass eine indische 46 in den Maßen durchaus von einer deutschen 46 abweicht.

Auch die Hoffnung irgendeiner dieser vermaledeiten Stofffetzen könnte wie durch ein Wunder grösser ausfallen als ausgezeichnet, erfüllte sich nicht.

Ganz flach atmend stand ich abgenervt vor dem grossen Spiegel meiner Umkleidekabine,
"Bloss nicht bewegen" sagte ich mir immer wieder "sonst sprengt mein sich ausdehnender Körper, der solche Enge nicht gewöhnt ist, noch das teure Kleid". Ab und zu riss Herr G. ungeniert den Vorhang zur Seite um mal zu gucken wie weit ich war und die Sache irgendwie voran zu treiben.

Er hasst einkaufen wie die Pest.

Sabbernd glotze er auf meine eingequetschte Oberweite im (zu) kleinen Schwarzen, er fand die Passform prima.

Ich sagte nichts dazu, denn sprechen bedeutete atmen und atmen wäre fatal gewesen.

Im Erdgeschoss tröstete ich mich erstmal mit einem neuen Lidschatten von Bobbi Brown für 22 Tacken, meinen von privater Insolvenz vor sich hin murmelnden Ehemann geflissentlich ignorierend.

So hatte ich mir die Shopping Tour nicht vorgestellt.

Missmutig gings in nächste Kaufhaus, denn die Boutiquen konnte ich gleich vergessen, da ist ab 42 Ende.

Also wieder rein ins Vergnügen. Schlimme Farben, schlimme Stoffe, zu enge Kleider alles auf Anfang.

Auch gut. Dann eben kein neues Kleid.

Ich holte meinen Joker raus, der mir immer den Tag rettet. SCHUHE!

Und wenn man fett wie eine Wanze wird, Schuhe gehen immer.

Dachte ich.

Doch ganz Hamburg scheint inzwischen 39 zu tragen, jeder Schuh, der mir auch nur annähernd gefiel war in meiner Grösse nicht mehr da.

Nach der Anprobe des etwa 30. Paares Peeptoes wurde Herr G. so unruhig, dass ich nur noch gehetzt ein paar schlichte, schwarze Mary Janes an mich reissen konnte, bevor er mich aus dem Geschäft und zum Auto zerrte.

Ein neues Kleid habe ich immer noch nicht.

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Freitag, 23. März 2007
Tischgespräche 1.0
"wenn Chinesische Medizin so toll ist, weshalb hat dann noch keiner von denen einen Nobel Preis bekommen?"

Diese Frage ist so doof, dass man meinen könnte ich hätte sie mir ausgedacht. Habe ich aber nicht.
Ein Arzt hat sie mir gestern abend gestellt, der sich auf meinen Rat hin mit Chinesischer Medizin seinen fortschreitenden Ausschlag behandeln liess, als nix anderes mehr half.

Und ich möchte an dieser Stelle mal betonen, dass man in einem solchen Fall nicht nur den Ausschlag behandelt, sondern auch die ganzen Nebenwirkungen des Chemiedrecks, den die Leute vorher so einwerfen, um die Sache los zu werden.

Die Behandlung war erfolgreich, der Ausschlag ist weg und kam bisher auch nicht wieder. Aber nun denkt er das könne ja einfach Zufall sein. Sein Hautarzt habe auch gesagt er glaube das alles so nicht. Und wenn doch will er das Rezept der Kräuter für seine Patienten haben.

Geht´s noch?

Ich hab dann das gemacht was ich in diesem Fall meistens mache, ich versuchte zu erklären, dass CM so nicht funktioniert. Dass sie massgeschneiderte Medizin ist und für jeden Patienten anders.

Dass, wenn zwei Patienten mit sagen wir mal Schilddrüsenunterfunktion zu mir kommen, beide vollkommen unterschiedlich behandelt werden, denn die Wahrscheinlichkeit, dass beide das gleiche Disharmoniemuster aufweisen und die gleiche Konstititution und Disposition besitzen ist verschwindend gering.

Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass jegliche Vorträge und Erklärungen verschwendet sind, wenn jemand nicht zuhören möchte. Das ist ja nicht nur bezüglich Chinesischer Medizin so.

Ärgerlicherweise lande ich aber immer wieder bei dem Thema. Die Leute wollen was wissen über CM, können das was man ihnen sagt aber nicht einfach akzeptieren. Richtig einlesen möchten sie sich aber auch nicht.

Ärzte ärgern sich oft darüber, dass man Patienten helfen kann, denen sie selbst nicht weiterhelfen konnten und dass ihnen die Privatpatienten flöten gehen.

Vielleicht wäre es besser solche Gespräche von vorneherein abzublocken. Eine Bekannte von mir sagte letztlich, dass sie schon vor Jahren aufgegeben habe irgendwem irgendwas zu erklären. Sie sagt nur noch: Keine Ahnung wie das funktioniert, aber es funktioniert.

Das entspricht zwar nicht der Wahrheit sorgt aber für zufriedene Gesichter.

"Siehste, ich hab´s ja gesagt, alles Zufall!"

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Montag, 15. Januar 2007
Endlich Montag
So eine Überschrift würde ausser mir heute wohl so schnell niemand wählen, aber die meisten Leute mussten -im Gegensatz zu mir- ja auch nicht am Wochende 8 stündige Seminare abreissen. Und zwar Samstags und Sonntags. Das ist einmal im Monat so und strengt erheblich mehr an, als es sich anhört. Hinzu kommt ebenfalls einmal monatlich der Arbeitskreis Akupunktur, ebenfalls an einem Wochenende. Und natürlich meine wöchentlichen Seminare am Institut für Heilpraktik.

Sicher, ich hab das so gewollt und bewusst gewählt, aber es ist schon irre viel. Das meiste muss zuhause getan werden, vorbereiten, nachbereiten, private Lerngruppen. Und ein paar andere Verpflichtungen habe ich ja auch noch.

Momentan bin ich ziemlich am Ende. Zu wenig zuhause und wenn doch dann krank. Ich habe 3 Wochen lang nicht mehr als 4 Stunden pro Nacht geschlafen, trotz Erschöpfung und nah an der Grenze zum Schreianfall.

Und nach viel zu wenig wenig Schlaf hochkonzentriert die Milz/Magen Syndrome zu lernen und Zungendiagnose zu üben oder einfach nur konzentriert zu zu hören ist gar nicht mal so einfach.

Das liegt aber nicht zuletzt auch daran, dass ich nun zwei Monate lang in meinem Fachausbildungs - Kurs immer die gleiche Dozentin hatte und mich im Kontakt mir dieser Frau vorsichtig ausgedrückt äusserst unwohl fühle.
Sie hat´s eindeutig auf mich abgesehen, ist aber generell
sowieso schon schnippisch, zickig, nervig und intolerant.

Unvergessen ihr Satz: zwei Allergiker dürften eigentlich gar keine Kinder bekommen, das vererbt sich in jedem Fall und wer will schon ein Neurodermitis-Kind?

Ihr momentanes Lieblingsthema sind die Dicken, die alle undiszipliniert, kritikunfähig und überempfindlich sind.

Wobei man sagen muss, dass sie diese Statements stets ganz geschickt verpackt und nebenbei einfliessen lässt und bis man begriffen hat was sie da von sich gibt, ist sie auch schon wieder woanders. Und natürlich sagt sie das alles nur im Rahmen der Gesundheit.

Gestern bin ich anderthalb Stunden vor Kursende geflüchtet und sass 10 Minuten weinend im Auto.

Ich.
Fast 36 Jahre alt.
Man stelle sich das vor...

Heute nacht habe ich prompt geträumt ich ginge wieder zur Schule und die anderen Mädchen würden eine Schlafparty veranstalten ohne mich eingeladen zu haben.
Interessanterweise mischten sich auch Frauen aus meinem Seminar unter meine Mitschülerinnen.

Man muss nicht Freud sein um daraus zu folgern, dass ich mich ausgeschlossen fühle. Und das obwohl ich mich mit meinen Mitschülerinnen recht gut verstehe.

Zum Glück sehe ich die alte Krähe erst im Juni wieder.

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Donnerstag, 20. Juli 2006
Dreiste Aasgeier
Ich habe meine Wohnung in Eppendorf als zu vermieten inseriert.
Natürlich von privat. Ich selbst möchte keinem Makler Geld in den gierigen Rachen werfen, also erwarte ich das auch nicht von meinen Mietern. Sollen sie lieber die Wohnung in Ordnung halten mit der Kohle und sich schöne Möbel kaufen oder was auch immer sie damit vorhaben.

Aber jedesmal in den letzten 10 Jahren, wenn ich neue Mieter suchte begannen diverse Makler geiernd zu kreisen und versuchten sich dran zu hängen an die Vermietung und Kohle aus den Interessenten zu quetschen.

Früher, als ich noch so doof war in der Zeitung für teuer Geld zu inserieren, riefen sie mich in Scharen an. Ganz offiziell, um mich zur Zusammenarbeit zu zwingen überreden, oder verdeckt, indem sie sich als Interessenten ausgaben, harmlos, zwanglos den Besichtigungstermin erfragten und dann einfach Kunden vorbei schickten, denen sie natürlich nicht sagten, dass ich gar nicht mit ihnen als Makler zusammen arbeitete.

Das gab, wenn es raus kam, und es kam unter Garantie IMMER raus, stets ein grosses hallo.

Heute, im Zeitalter des Netzes, schreiben sie dummdreiste Mails, in denen sie gar nicht erst anfragen ob eine Zusammenarbeit erwünscht ist, sondern fordern gleich ein, einen Besichtigungstermin für ihre Kunden mit ihnen auszumachen.

Als ich heute einer besonders aufdringlichen Tante zurück schrieb wir arbeiteten natürlich nicht mit Maklern und sonstigen Wohnungsvermittlern zusammen, antwortete die doch glatt: "Wieso das denn nicht? Ist doch nicht Ihr Geld..."

Frechheit mag siegen, aber nicht bei mir.

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Montag, 10. Juli 2006
Kleingewächsevereinsgenerve und andere Anrufe
Wer wollte eigentlich unbedingt diesen Kleingarten haben? Gut, die Idee an sich war nett. Wohnung in der Innenstadt, Altbau, kleiner Balkon. Zum Ausgleich einen Kleingarten in dem man Sonne, frische Luft und Blümchen geniessen kann. Mit den nackten Füssen durch einen Rasen der nicht von den Haufen diverser Kackmaschinen verunziert wird laufen.

Ein Plan kann allerdings noch so gut sein, er nützt nichts, wenn einem entscheidende Informationen zur Materie fehlen.

Niemand erzählte uns vor dem Erwerb wie mühselig es ist sich mit Frührentern auseinander zu setzen, deren einziges Sinnen und Trachten darin besteht, dass nicht wachsen soll was nicht wachsen darf. Oder umgekehrt.

Ich liebe es üppig und voll, die wollen es gezirkelt und en Miniature.

Das nervt mich seit nunmehr sechs Jahren.

Im letzten Jahr zogen wir um in unsere frisch gekaufte Wohnung. Die hat keinen Balkon, dafür einen kleinen Garten, der unheimlich schön ist und den Vorteil hat, dass nur wir alleine ihn nutzen dürfen und uns keiner reinquatschen kann.

Und weil das so ist und im Kleingarten das Generve den Spass an der Sache schon länger verdorben hat, sind wir dort nur noch zu Pflichtveranstaltungen vor Ort, wie Rasenmähen, Blumen giessen usw.

Klar, wir könnten den Kleingarten verkaufen, aber so wie es aussieht werden wir einen wahninnigen Verlust dabei machen und dazu hatte ich bisher absolut keine Lust.

Ich hoffte einfach die Freude am Garten würde irgendwann wieder kommen.
Und ich suchte mir jemanden, der Ende der Woche die Hecke schneiden wird und dem Unkraut zu Leibe rückt, sowie die Beete mit Rindenmulch abdeckt.

Aber bevor das nun losgeht, erhielt ich heute den erbosten Anruf einer Gartennachbarin.
Zu ihr hinge etwas hinüber.
Unkraut?
Nein, Büsche. Ob ich nicht mal die Büsche abschneiden wollte und gleich mal den Essigbaum ganz entfernen.
Öhm, mitten im Sommer?
Ja, nee, wüsste sie auch nicht. Ob sie mal in unserem Garten aufräumen sollten? Alles mal umändern?
Hä? Nee. Danke. Wir machen das dann am Wochenende schon selbst.
Ungläubiges Gemurmel.

Seufz. Ich glaube ich brauche stärkere Nerven. Sowas nimmt mich unbotmässig mit.das Quentchen Lust zum buddeln hat sich gerade verabschiedet.

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Mittwoch, 10. Mai 2006
Pfusch bei Lush?
Heute kam mein langersehntes Lush-Paket. Lush ist eine alte Liebe, die ich mir jahrelang nicht geleistet habe und für die kürzlich in Berlin meine Leidenschaft neu entbrannt schien.

Eigentlich wollte ich dort nur für Mutter und Schwiegermutter eine Kleinigkeit erstehen, bekam aber von der findigen Verkäuferin einen grossen Massagebar mit Weihnachtsvanilleduft mit ins Tütchen gesteckt ("Det is gratis! Schöne Jrüße von Lush..."). Und nachdem ich diesen Massagebar ausprobiert hatte, war klar: ich will mehr!

Gesagt, getan, bestellt. Und es dauerte nicht lange und es klingelte an der Tür. Der nette Postbote mit dem Hundeblick überreichte mir ein ernorm duftiges Päckchen, das sich als wahre Geruchsbombe herausstellte, als es erstmal geöffnet worden war.

Als Hauptquelle dieser Geruchsexplosion entpuppte sich ein gratis dazu gelegter Bubble-Bar ("Schöne Jrüße von Lush"), der wahrscheinlich jede geruchsempfindliche Schwangere auf der Stelle kotzen lassen würde wie ein Reiher.

Nun gut, ein Goodie ist ein Goodie und einem geschenkten Hering glotzt man nicht hinter die Kiemen. Es gibt sicher irgendwann die Möglichkeit so ein Duftdingens weiter zu verschenken,dachte ich mir, also ab in die dafür vorgesehene Schublade.

Ich packte weiter aus und mein Blick fiel auf ein zweites Goodie, ein Döschen mit Lippenbalsam. Fein das, dachte ich mir und schraubte es auf. Ein bißchen bröselig sah es aus, das Balsam, aber naja, ein Goodie ist ein Goodie etc.

Ich rieb, bzw bröselte mir ein bißchen was auf die Lippen und wartete auf den Balmeffekt. Statt dessen trat kurz darauf ein weniger schöner Juckeffekt auf, der unangenehme Herpesfantasien bei mir auslöste. Ein Blick auf die Rückseite des Döschens informierte mich darüber, dass dies Döschen noch etwa 2 Wochen lang haltbar sein sollte. Der müde Rest einer einjährigen Haltbarkeitsfrist.

Irgendwie habe ich nun leider das dumpfe Gefühl, dass die Bröseligkeit nicht etwa Teil eines von Lush ausgeklügelten Lippen-Schönheitsplanes war, sondern einfach nur auf die Überalterung des Produkts hinwies.

Aber mal abgesehen davon, es kann ja auch sein, dass ich irgendeinen Inhaltsstoff nicht vertrage, finde ich es doof Sachen zu verschenken, die man nicht mit einem Mal aufbrauchen kann, die aber trotzdem schon fast abgelaufen sind. Und mal kurz ins Döschen gucken vor dem packen ins Paket hätte auch niemandem geschadet.

Ich hätte sehr gerne weich gebalsamte Lippen gehabte, eine dicke Lippe kann ich hingegen auch ohne Lush riskieren. Gratis. Schöne Jrüße von mir.

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Montag, 23. Januar 2006
Bio für alle
Letztens habe ich mich ziemlich über die Bemerkung einer Frau geärgert, bezüglich dessen wie arm dran Familien doch wären, im Gegensatz zu Paaren ohne Kinder. Und wie ungerecht es doch sei, dass eben diese Paare ständig im Bioladen einkaufen könnten, wohingegen die Familien mit Kindern sich das ja nicht leisten könnten. Dabei wäre gesunde Ernährung doch gerade für Kinder so wichtig.

Solche Lebenslügen und Doofheitsparolen machen mich regelmässig fassungslos.

1. Bietet heutzutage schon jeder stinknormale Supermarkt Bioprodukte an, die dementsprechend erheblich preiswerter sind als im Bioladen.

In grossen Städten gibt es ausserdem überall Bio-Supermärkte. Die haben wöchentliche Angebote und auch generell preiswerte Eigenmarken.

Im Bio-Supermarkt in der Osterstrasse, den ich ab und an aufsuche, kostet ein riesiges Glas Hausmacher Leberwurst 1,99. Das ist alles andere als teuer.

Vor allem wenn man weiss, wie die Tiere gelebt haben und gefüttert wurden, bevor sie zu Wurst verarbeitet wurden.

2. Ist es auch ohne den Einkauf von Bioprodukten überhaupt sehr wohl möglich sich gesund zu ernähren. Man gehe einfach mal zum Wochenmarkt und decke sich dort mit Gemüsen der Saison ein. Wer natürlich im Winter Zitronengras, Tomaten und Auberginen oder gar Erdbeeren essen möchte, dem sollte klar sein, dass die im Ausland unter schlechtesten Bedingungen gezogen werden.

Muss man ja aber nicht. Es gibt wunderbares Wintergemüse und Obst aus deutschen Landen.

Und wenn man weniger Fleisch isst, dafür aber gutes, kann man auch nicht viel verkehrt machen. Weder finanziell noch gesundheitlich.

Wir verfügen momentan auch nicht über zwei Einkommen, im Gegenteil meine Ausbildung belastet das Budget.

Für mich hat eine gute Ernährung aber Priorität. Als ich noch ausserhalb der Stadt wohnte habe ich im Hofladen bei den Bauern direkt eingekauft.

In Hamburg dann jahrelang saisonal geprägt auf dem Wochenmarkt in Niendorf, bevorzugt Waren mit dem Hinweis: eigener Anbau oder "aus eigener Produktion".

Zusätzlich hier und da Sachen aus dem Bioladen. Z.b. Schokolade, Brotaufstriche, exotisches Obst und Gemüse.

Seit unserem Umzug kaufe ich einmal wöchentlich auf dem Bio-Wochenmarkt hier um die Ecke ein und das auch saisonal. Gute Bioprodukte gibt es auch bei Budni und bei Plus. Z.b. meine Sojamilch oder Sojasahne zum kochen.

Man muss allerdings mal ein bißchen rumgucken und sich informieren.

3. Ist es keiner Familie verboten, dass beide Elternteile arbeiten. Gut, dann kann besagt Mutti natürlich nicht mehr Vormittags noch zwei Stündchen schlafen, sobald die Kinder in der Schule sind, kann nicht mehr in jedem Elternbeirat den Vorsitz führen und hat auch weniger Zeit sich mit ihren Freundinnen zum Kaffee zu treffen.

Aber sie könnte sich vielleicht Dinge leisten an denen scheinbar ihr Herz hängt. Wie z.b. Bio-Nahrung.

Oder sie könnte zumindest die Zeit, die sie als Hausfrau hat, nutzen, ihr Brot selbst zu backen. Mit doch recht preiswerten Biozutaten wie Mehl und Sauerteig kann man da viel Geld sparen.

Jammern, ohne etwas ändern zu wollen scheint aber eine neue, deutsche Tugend zu sein. Ist ja auch bequemer als einfach mal zu machen. Und ändern können sich doch einfach die andern.

Die ohne Kinder zahlen einfach einen Solidaritäts-Bio-Zuschlag für die mit Kindern. Das sollte doch bitte drin sein. Vor allem ärgert mich aber, dass die, die sich beschweren, Weissgott nicht wirklich wenig Geld haben. Für den Volvo Kombi und die Hobbys der Kinder wie Reiten, Tennis, Golf reichts dann doch noch. Nur das Essen, das wird hauptsächlich bei Aldi und Lidl gekauft.

Ja nee, ist klar.

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Freitag, 9. Dezember 2005
Auftritt Baustelle
Alte Häuser stecken voller Überraschungen. Meist sind diese Überraschungen mit Kosten verbunden.
Makler stecken voller Geheimnisse. Werden diese Geheimnisse gelüftet, sind sie meist schon über alle Berge mit ihrer Courtage.

In unserem Fall jedoch, ist die Maklerfirma auch die Verwalterin des Hauses. Durch kleine juristische Tricks und Personal-Bäumchen-Wechseldich ist das möglich und erlaubt. Darum geht es aber gar nicht.

Der Punkt ist, dass dieser Makler schlecht hinter alle sieben Berge entschwinden kann, sobald sich Geheimnisse lüften.

Benannte Firma nun wird vertreten durch Frau Blondie*, der neckischen Maklertussi mit den Deichmann Schuhen und dem unschuldigen Augenaufschlag und als Verwalter präsentiert sich Herr Kotztwieniltis*.

Beide schlugen dieser Woche gemeinsam auf, um die feuchte Zwischenwand in der Küche zu begutachten, die vom danebenliegenden Bad verursacht wird, sowie die Stelle im Holzfussboden, wo der lange Riss in der Diele als Stolperfalle auf langlatschende Opfer wartet.

Frau Blondie tut das alles sehr, sehr leid. Natürlich hat sie von nichts gewusst. Auch nicht von der kaputten Spülmaschine. Sie ist sich nicht mal sicher, ob der Riss während der Besichtigungszeit schon in Holzboden war.

Herr Kotztwieniltis tut gar nichts leid, der findet, das ist alles unser Problem und auch Wände und Böden sind unsere Sache, nicht die der Gemeinschaft.

Was ich finde, gebe ich in einem fünf minütigen Monolog zu Protokoll...

Als die beiden die Wohnung verliessen, waren sie ein bißchen blass um die Nase, ich hingegen hatte rote Flecken am Hals und mein freundlicher Handwerker schielte immer mal wieder ängstlich in meine Richtung, um währenddessen "Uiuiuiuiui" zu murmeln.

Er beeilte sich danach doppelt beim fliesen.


*Namen aus Datenschutzgründen leicht geändert

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Online seit 7639 Tagen
Letzte Aktualisierung: 2013.07.29, 16:19