Fu Kar We: F R a U is for me (and Tatouage) G
Frau G.
Montag, 23. Januar 2006
Bio für alle
Letztens habe ich mich ziemlich über die Bemerkung einer Frau geärgert, bezüglich dessen wie arm dran Familien doch wären, im Gegensatz zu Paaren ohne Kinder. Und wie ungerecht es doch sei, dass eben diese Paare ständig im Bioladen einkaufen könnten, wohingegen die Familien mit Kindern sich das ja nicht leisten könnten. Dabei wäre gesunde Ernährung doch gerade für Kinder so wichtig.

Solche Lebenslügen und Doofheitsparolen machen mich regelmässig fassungslos.

1. Bietet heutzutage schon jeder stinknormale Supermarkt Bioprodukte an, die dementsprechend erheblich preiswerter sind als im Bioladen.

In grossen Städten gibt es ausserdem überall Bio-Supermärkte. Die haben wöchentliche Angebote und auch generell preiswerte Eigenmarken.

Im Bio-Supermarkt in der Osterstrasse, den ich ab und an aufsuche, kostet ein riesiges Glas Hausmacher Leberwurst 1,99. Das ist alles andere als teuer.

Vor allem wenn man weiss, wie die Tiere gelebt haben und gefüttert wurden, bevor sie zu Wurst verarbeitet wurden.

2. Ist es auch ohne den Einkauf von Bioprodukten überhaupt sehr wohl möglich sich gesund zu ernähren. Man gehe einfach mal zum Wochenmarkt und decke sich dort mit Gemüsen der Saison ein. Wer natürlich im Winter Zitronengras, Tomaten und Auberginen oder gar Erdbeeren essen möchte, dem sollte klar sein, dass die im Ausland unter schlechtesten Bedingungen gezogen werden.

Muss man ja aber nicht. Es gibt wunderbares Wintergemüse und Obst aus deutschen Landen.

Und wenn man weniger Fleisch isst, dafür aber gutes, kann man auch nicht viel verkehrt machen. Weder finanziell noch gesundheitlich.

Wir verfügen momentan auch nicht über zwei Einkommen, im Gegenteil meine Ausbildung belastet das Budget.

Für mich hat eine gute Ernährung aber Priorität. Als ich noch ausserhalb der Stadt wohnte habe ich im Hofladen bei den Bauern direkt eingekauft.

In Hamburg dann jahrelang saisonal geprägt auf dem Wochenmarkt in Niendorf, bevorzugt Waren mit dem Hinweis: eigener Anbau oder "aus eigener Produktion".

Zusätzlich hier und da Sachen aus dem Bioladen. Z.b. Schokolade, Brotaufstriche, exotisches Obst und Gemüse.

Seit unserem Umzug kaufe ich einmal wöchentlich auf dem Bio-Wochenmarkt hier um die Ecke ein und das auch saisonal. Gute Bioprodukte gibt es auch bei Budni und bei Plus. Z.b. meine Sojamilch oder Sojasahne zum kochen.

Man muss allerdings mal ein bißchen rumgucken und sich informieren.

3. Ist es keiner Familie verboten, dass beide Elternteile arbeiten. Gut, dann kann besagt Mutti natürlich nicht mehr Vormittags noch zwei Stündchen schlafen, sobald die Kinder in der Schule sind, kann nicht mehr in jedem Elternbeirat den Vorsitz führen und hat auch weniger Zeit sich mit ihren Freundinnen zum Kaffee zu treffen.

Aber sie könnte sich vielleicht Dinge leisten an denen scheinbar ihr Herz hängt. Wie z.b. Bio-Nahrung.

Oder sie könnte zumindest die Zeit, die sie als Hausfrau hat, nutzen, ihr Brot selbst zu backen. Mit doch recht preiswerten Biozutaten wie Mehl und Sauerteig kann man da viel Geld sparen.

Jammern, ohne etwas ändern zu wollen scheint aber eine neue, deutsche Tugend zu sein. Ist ja auch bequemer als einfach mal zu machen. Und ändern können sich doch einfach die andern.

Die ohne Kinder zahlen einfach einen Solidaritäts-Bio-Zuschlag für die mit Kindern. Das sollte doch bitte drin sein. Vor allem ärgert mich aber, dass die, die sich beschweren, Weissgott nicht wirklich wenig Geld haben. Für den Volvo Kombi und die Hobbys der Kinder wie Reiten, Tennis, Golf reichts dann doch noch. Nur das Essen, das wird hauptsächlich bei Aldi und Lidl gekauft.

Ja nee, ist klar.

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wo se
recht ham, da ham se recht. wir kaufen nur noch im bioladen ein und ich gebe wirklich zu, dass wir uns gerne ein bisschen mehr luxus leisten, insofern auch ganz gerne mal mit unnötigem krimskrams zuschlagen. dennoch langen 50 EUR für den wocheneinkauf (inklusive fleisch sogar) im bio(super)markt.

ganz besonders erwähnenswert, dass biofleisch weitaus weniger wässrig ist als das vom fleischer und die äpfel auch besser schmecken undes sogar sorten gibt, die ich noch nicht kannte und die man im supermarkt vergeblich sucht. die leberwurst zu 1,99 fand letzte woche auch ihren weg in unseren einkaufskorb, wurde aber noch nicht probiert. vom kuchen an der brottheke kann ich nur schwärmen und der voelkel apfel-mango saft ist mein absolutes highlight jede woche!

man muss eben nur wissen was einem lieb und/oder teuer ist. meine ernährung liegt mir persönlich da am nähesten. aber ich glaube das verstehen auch nur menschen, die den unterschied zwischen gesund und krank kennen. ;-)

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Ja, und Sie sind schuld daran, dass wir eh nur noch Rapunzel-Schoki mögen, wenn Sie uns auch immer so verwöhnen. Kaum auszuhalten. ;)

Apfel-Mango Saft klingt super lecker.

Fleisch vom Biomarkt ist wirklich weniger wässerig. Ich habe dort letzte Woche Wildschwein gekauft und obwohl normalerweise gerade Wild unheimlich schrumpft, gab es diesmal kaum Gewichtsverlust nach der Zubereitung. Und geschmeckt hat das...

Noch ein Tipp für die Mitlesenden aus hamburg: hier in Winterhude, in der Alsterdorfer Strasse gibt es einen Laden der heisst "Alles vom Lande". Kann ich jedem der gerne Wurst isst und frische Eier, Fassbutter und Fleisch aus Hausschlachtung nur wärmstens empfehlen. Wenn man für Mittags Fisch bestellt, wird der morgens aus dem Teich gezogen.

Die Ware ist zwar nicht ausdrücklich Bio, aber nur deshalb nicht, weil die Bauern, die die Wurst machen, dem genau so misstrauisch gegenüber stehen, wie Konservierungsmitteln und anderem Mist, der sonst gerne in die Fabrik-Wurst gerührt wird.

Ein Hochgenuss. Und je nach Saison gibt es auch frischen Spargel und andere ländliche Highlights zu kaufen.
Und jeden Mittwoch frisch gebackenen Butterkuchen von der Chefin persönlich.

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Letzte Aktualisierung: 2013.07.29, 16:19