Fu Kar We: F R a U is for me (and Tatouage) G
Frau G.
Sonntag, 3. Oktober 2004
Frau Torheit fiebert nach Verführung
Wer bibelfest ist kennt dieses Zitat.

Wer eine Familie hat, kennt ausserdem das Gefühl der Unerträglichkeit , Kontakt mit einem Menschen pflegen zu müssen, der einem zutiefst zuwider ist und dessen Gesellschaft man nicht einmal auf einer einsamen Insel suchen würde.

Genetisch ähnlich doch praktisch vollkommen verschieden zu sein ist kein Widerspruch.

Thomas Hobbes schrieb:
"Wir finden drei Gründe für den Streit in der menschlichen Natur: erstens Konkurrenz, zweitens Mangel an Selbstvertrauen, drittens Sucht nach Anerkennung."

Gründe gibt es ja für fast alles auf der Welt, allein den Grund zu kennen verbessert den Zustand nicht. Darauf zu warten, dass der andere sein inakzeptables Verhalten erkennt und ändert, ist verschwendete Zeit. Nur die eigene Konsequenz bewegt etwas im Kosmos des Einzelnen

Das Abstruse in dieser Welt ist aber, daß die Dummen sich todsicher und die Klugen voller Zweifel sind.

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Sonntag, 13. Juni 2004
Jennifer Nitsch ist tot

Diese Frau war nicht nur schön, sondern auch eine wirklich wunderbare Schauspielerin. Mit nur 37 Jahren beendete ein Sturz aus dem Fenster ihr Leben. Gesprungen? Gefallen? Wie gross ist die Chance einfach so aus dem 4. Stock zu fallen? Wie gross die Wahrscheinlichkeit, dass eine junge, schöne und talentierte Frau sich mal eben so das Leben nimmt?

Ich kann mich so gut an "allein unter Frauen" erinnern und an "Frauen lügen nicht". Jennifer Nitsch spielte immer Frauen mit Tempo und heftigen Emotionen. Wie die Rolle der "Katja", in der Verfilmung von Joy Fieldings Buch "Lebenslang ist nicht genug", einer Mutter die ihr Kind an einen Psychopathen verliert und sich auf eigene Faust aufmacht, um die Wahrheit heraus zu finden, koste es was es wolle.

Sie spielte wohl einfach gerne Grenzgängerinnen, vielleicht weil sie selbst hart an der Grenze auf der Überholspur lebte, getrieben von Ruhelosigkeit und einer Vergangenheit voller Gewalt und sexuellem Missbrauch, über den sie immer mal wieder sprach.

Als lebenslustig wurde sie gern bezeichnet, aber wo ist wohl der Unterschied zwischen Lebenslust und verzweifeltem Aktionismus?

Jennifer Nitsch ist tot, Deutschland um eine grandiose Nachwuchsschauspielerin ärmer und ich bin traurig.

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Samstag, 12. Juni 2004
Liebes Tagebuch
heute kann ich mich wirklich nicht beschweren.
Der Tag plätscherte vor sich hin und trotz vielfältiger Aufgaben gab es keinerlei Gehetze.

Das Essen war super, der Wein passte ohne Absprache zum Essen, die verschollen geglaubte Sammlung wunderbarer Edith Piaf Chansons tauchte unverhofft wieder auf und ich versaute mir tatsächlich innerhalb von 4 Stunden zwei frischgewaschene Shirts, was mich dennoch glücklich macht, denn es lehrt mich eine gewisse Demut, nicht alles an einem Tag kann perfekt sein, aber doch eine ganze Menge.

Ich hatte einen so schönen und entspannten Abend wie schon lange nicht mehr. Ich hatte fast vergessen wie wunderbar Rotwein zu Kopf steigen kann und wie anregend stundenlange Frauengespräche sein können, zwischen Frauen die sich kaum kennen, aber einen sehr schönen Draht zueinander haben.

Und jetzt wanke ich ins Bett, satt, müde, abgefüllt mit Wohlbefinden und neuem Input.

Gute nacht Bloggosphere, gute nacht liebe Leser, liebe Hasskappenträger, Goldwaagenleger, Hintergrundlächler und aufmunternde Mailschreiber. I´ll be back.

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Mittwoch, 9. Juni 2004
Unwetter?
Abgesehen davon, dass es krachte blitzte und donnerte und hinterher die Feuerwehr permanent mit grossem tatütata ausrückte, habe ich irgendwie rein garnichts mitbekommen vom grossen Wirbelsturm in und um Hamburg.

Ich habe dieses Ereignis sozusagen glatt verpennt, vielleicht lags aber auch an den Klopper-Schmerzmitteln gegen fiesen Kopfschmerz, die ich gegen Morgen einwarf.

Mirgäne ist eine wirklich unfreundliche Göttin, die, sobald man ihren Schmerz mit Medikamenten eingefriedet hat, mit dumpfer Übelkeit zurück schlägt.

Was es sonst Neues gibt?
Eigentlich nichts, ausser vieleicht dass ich ein begehrliches Auge auf ein Küchenutensil namens "Tupper Quick-Chef" geworfen habe und das irgendwie bedenklich finde. I

Ist das jetzt etwa eine Alterserscheinung? Diese Gier nach überteuerten Plastikschüsselchen und Salatschleudern in der Sonderfarbe young-blue? Dieser Drang, nicht nur einen Wischmopp, sondern gleich ein ganzes Wischmopp-Set zu erwerben?

Ich meine, was kommt als nächstes? Schlechte Drucke einer feurigen Sintifrau in Carmenbluse an der Wohnzimmerwand? Der Musikantenstadel?

Oder sind diese Tupperschüsseln nur der Ersatz für andere Markenprodukte, auf die man ab 30 tunlichst verzichten sollte oder muss, weil man wahlweise nicht mehr hineinpasst oder damit ausgelacht wird, wie Teenie-Hüfthosen und Esprit-Schuhchen in Baby Rosa?

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Sonntag, 2. Mai 2004
Mai o Mai
Das muss schon ein ganz besonderer Monat sein, wenn Frau G. an einem Feiertag bereits um 8 Uhr morgens aufsteht.

Vielleicht ist das aber auch einfach nur der Strom unter dem ich momentan irgendwie stehe. Nachdem ich ja auf Ruhe und Entspannung gesetzt hatte, hat mich die Realität mit solcher Wucht eingeholt, dass mir regelrecht die Luft wegbleibt. Grosse Veränderungen in enorm kurzer Zeit kosten Energie.

Noch mehr Energie kostet es den Wunsch zu unterdrücken, ein ganzes Lager an Porzellan an der Wand zu zerdeppern, weil jemand anderer etwas hat oder haben wird, dass mir versagt bleibt.

Ich dachte immer das Gefühl von Neid und Missgunst habe sich seit der Zeit verabschiedet, als ich in die erste Schulklasse ging und meine Erzfeindin Julia Dicke gallegrünneidisch hasste. Sicher, sie war doof, aufgequollen, eingebildet und affektiert.

Ihre Mutti besass eine pleitöse Boutique und fuhr eine Porsche auf Pump, aber Julia gab an wie zehn Sack Muzen. Am meisten ärgerte mich aber insgeheim, dass sie Wochenenden in Paris verbringen durfte, während ich zuhause am Sonntag allein die Muppetshow guckte, weil die Erwachsenen meines soliden Mittelklasse-Umfelds ein Mittagsschläfchen hielten.

Ich war missgünstig, weil sie etwas hatte, dass mir unerreichbar schien: die grosse, weite Welt und Abenteuer satt. Meine Abenteuer musste ich mir später selbst suchen. aber immerhin, ich habe sie gesucht und auch ab und zu gefunden.
Und ich war immer so ausgefüllt, dass ich dachte Neid sei mir fremd. So wie das einwerfen von Drogen, oder Sex mit Dieter Bohlen.

Nun ist es jeodch wieder soweit. Nur steht diesmal keine Erzfeindin im Fokus.
Deprimierend, wenn man nicht der pc Gutmensch ist, für den man sich immer hielt. Deprimierend und schade. Gute nacht.

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Sonntag, 18. April 2004
Für meinen Schwiegervater

Unsere Toten leben fort
in den süßen Flüssen der Erde,
sie kehren zurück in den leisen
Schritten des Frühlings,
und es ist ihre Seele,
die im Wind kommt
und die Oberfläche der Seen kräuselt.


(Aus der Rede des Indianerhäuptlings Seattle)

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Mittwoch, 31. Dezember 2003
Kehraus
Der letzte Tag eines anstrengenden Jahres.

In zig Wartezimmern gesessen, zig Ärzte verschlissen und dabei zig Meinungen gehört, zig mal nicht weiter gekommen und doch immer wieder eine neuen Anlauf genommen, zig mal verzweifelt, zig mal geweint, zigmal im Stich gelassen oder betrogen worden, zigmal umsonst gehofft, manchmal ein schnelles Ende herbeigewünscht, mich zig mal dafür geschämt, zwei mal operiert worden und einen kleinen Stern verloren. Gelitten.

Einen sonnigen Urlaub verbracht., zig mal aufgestanden, immer wieder Halt gefunden, zig mal gelacht, zig mal diskutiert, zig gute und wichtige Gespräche geführt, zig neue Dinge gelernt, zig Bücher gelesen, zig Filme geguckt, zig köstliche Mahlzeiten gekocht, zig Lieder mitgesungen, zig verschiedene Menschen getroffen, zig schöne Momente erlebt, zig mal Liebe und Freundschaft erfahren. Genossen.

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Letzte Aktualisierung: 2013.07.29, 16:19