Fu Kar We: F R a U is for me (and Tatouage) G
Frau G.
Freitag, 11. Mai 2007
Wie Gedanken ranken
Gärtner S. hat zugesagt unseren Kleingarten ein wenig aufzurüschen.

Zäune ziehen, Rasenkanten verlegen und neue Teichbrücken bauen liegt nämlich nicht so sehr in unserem Erfahrungsbereich. Nach terminlichen Problemen schaffte er es letzten Sonntag (!) kurz vorbei zu schauen und mit Herrn G. die anfallenden Arbeiten zu besprechen. Er würde sich dann Montag melden was das alles so kostet, sagte er zum Schluss und entschwand.

Immerhin hatte er nicht gesagt an welchem Montag er anrufen würde, am auf den Besichtigungstag folgenden Monatg meldete er sich jedenfalls nicht.

Donnerstag morgen war dann scheinbar besagter Montag, denn da rief er endlich bei uns an.

Er habe sich nun umgehört, der Materialpreis läge bei rund 300 Euro.

Gut, erwiderte ich, das klingt doch o.k..

Er würde ausserdem gerne am Samstag anfangen zu arbeiten und Sonntag (!) jene Arbeiten ausführen, die keinen Krach machen. Ob mir das recht wäre?!

Im Prinzip schon, erwiderte ich, aber ich wüsste dann doch ganz gerne wie der Gesamtpreis aussähe für die Aktion, also inklusive Arbeitslohn; während der Besichtigung war nämlich verabredet worden, dass er sich einen Festpreis überlegen würde.

Schweigen.

Darüber habe er sich jetzt keine Gedanken gemacht. Nur wie er unseren Garten schön machen könne. Leicht beleidigtes schnauf, schnauf.

Ob er nun das Material besorgen solle oder nicht?!

Das könne er sehr gerne tun, sagte ich freundlich, aber erst dann, wenn er mir zumindest grob sagen könne was uns das insgesamt kosten wird.

Nein, also das ginge nicht.

Tja.....

Nach beiderseitigem, sturem schweigen, meinte er dann, darüber werde er nun wohl nachdenken müssen - und mich später wieder anrufen.

Mit später war augenscheinlich nicht später am gleichen Tag gemeint, denn er rief mich natürlich nicht wieder an. Bis heute nicht.

Und ich frage mich, was ich wohl jedes Mal falsch mache, dass ich mir über Handwerker jeglicher Klasse und jeglichen Alters immer wieder so sehr den Arsch abärgern muss.

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Sonntag, 6. Mai 2007
Geprüft
Dieses Wochenende lag ein wenig mit Sorge belastet vor mir. Die Zwischenprüfung für Chinesische Medizin stand an und ich hatte zwar keine Sorge durch zu fallen (was auch gar nicht geht, die Nadel-Spacken da wollen ja Geld verdienen) sondern dabei eventuell zu bemerken, dass ich doch weniger weiss als bisher gedacht.

Übliche Prüfungsängste mit kalten Füssen und Selbstzweifeln.

Die über 90% Trefferquote haben meine Ängstlichkeit jedoch Lügen gestrafft und der eine Fehler war nur ein Flüchtigkeitsfehler, da hab ich statt "Lunge" "Leber" geschrieben, beim anderen habe ich die Frage falsch verstanden.

Ehrlichgesagt fand ich die Prüfung ziemlich easy und Pillepalle, die meisten anderen haben aber durchaus geächzt, einer wusste nach einem Jahr (!) immer noch nicht welche Leitbahnen Zang sind und welche Fu. Un-glaub-lich.

Auch schön die Mitschülerin mit den enormen menstruellen Blutungen, die als fertige Heilpraktikerin bereits Patienten nadelt, ihre eigenen Probleme aber durch Ärzte lösen lässt, wo es gar nichts bringt.
Sie nimmt jetzt die Pille.
"Die Gyn hat gesagt damit der Zyklus sich verbessert..."

Hä?
Wie soll sich dadurch der Zyklus verbessern? Nimmt man die Pille hat man gar keinen Zyklus. das was man da an Blutung hat ist eine künstliche Abbruchblutung und sagt nichts über die spezifische Menstruationsblutung der betreffenden Frau aus.

Sobald sie die Pille nicht mehr nimmt, wird sie genau das gleiche Problem wieder haben.

Mal ganz abgesehen davon, dass die Ursache für die starke Blutung sowieso nicht ausgeschaltet wird und weiterhin das eine oder andere im Körper verursacht.

Meine eigene Gynäkologin ist auch TCMlerin und würde sowas wohl nie mit der Pille lösen wollen, sondern die Patientin weiter schicken zur Heilpraktikerin.
Da hat sie selbst sich sehr effektiv ein Myom behandeln lassen.

Ansonsten war das ein sehr arbeitsintensives, anstregendes aber total schönes Wochenende.
Ich bin nach diesen zwei Tagen immer wieder total angefixt und begeistert und hochmotiviert.

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Donnerstag, 3. Mai 2007
Kindermund tut Wahrheit kund
Nicht mal die Flodders konnten uns während dieses genialen Wetters aus unserem Schrebergarten mit der schönen, grossen Südterrasse vertreiben.

Nach der Erdbeerbowle vom Vortag steigerten sich die kulinarischen Genüsse am 1. Mai in Form von mariniertem, gegrilltem Lammfilet, hausgemachten Antpasti, neuen Kartöffelchen im ganzen geröstet mit Sourcreme, Giabatta und Kräuterbutter. Hinterher gab´s kleine Erdbeertörtchen.

Derart vollgefressen beschlossen Herr G. und ich einiges davon wieder durch Gartenarbeit los zu werden und begannen Unkraut und Ausgeblühtem zu Leibe zu rücken.

Papa Flodder hockte währendessen missmutig in der neuen Hollywoodschaukel, er bekommt meist nur Schweineabfall mit dem verheissungsvollen Namen Holzfällersteak auf den tischgrossen Grill geworfen und dazu Tzatziki aus dem Plastikeimer.

Die Düfte aus unserem Garten schienen mir die schiere Folter für ihn zu sein. Andererseits kennt er wahrscheinlich nichts anderes.
Miniflodder, inzwischen etwas grösser, aber immer noch sehr lieb und süss spielte fröhlich vor sich hin, während die Erwachsenen mit bösen Mienen auf der Terrasse hockten, barzten, Kaffee soffen und das Kind sofort wegscheuchten sobald es mal ansatzweise den Anspruch stellte man solle sich mit ihm beschäftigen.

So kam es wohl, dass Miniflodder, obwohl scheinbar gegenteilig angewiesen von den Eltern, am Zaun hing, während ich die Obstbäume mit dem Schlauch goss.

Wir unterhielten usn ein bißchen, sie plapperte fröhlich vor sich hin und bald kannte ich sämtliche Kinder mit denen sie spielte mit Namen und auch was sie den Tag über gegessen hatte wurde mir bekannt gemacht.

Wie ein kleiner, silbriger Bach plätscherte ihr Stimmchen auf mich ein und so standen wir einfach friedlich auf unterschiedlichen Seiten des Zaunes, während die Zeit verging und erfreuten uns am belanglosen Gespräch.

Plötzlich zeigte sie auf ein paar vertrocknete Rankenblättchen am Zaun und sagte: "Mama will nicht dass Eure Sachen zu uns rüber wachsen." "So," antwortete ich, "hat sie das gesagt?" Miniflodder nickte heftig. "Ich glaube, da wächst im Moment eh nichts mehr nach" gab ich mit einem Augenzwinkern zurück.

Da walzte auch schon Papa Flodder heran, der bereits vor zwei Minuten versucht hatte seinen tonnenschweren Leib aus der Schaukel zu würgen, jedoch an der Erdanziehungskraft gescheitert war und so den Showdown zwischen Miniflodder und mir nicht hatte verhindern können.

Gereizt wie ein Stier schoss er auf das Kind zu, seinen Namen laut brüllend.
Die Reaktion von Miniflodder war stummer Schreck, allerdings auch eine gewisse Resignation im Blick.
Dieser Ton wird ihr gegenüber wohl häufiger angeschlagen.

Ich musste sämtliche Willenskraft zusammen nehmen, um ihm den Schlauch nicht direkt auf die blöde Visage zu halten.

"Guten Abend", sagte ich höflich, während ich mit unbewegter Miene weiter den Schlauch auf den Apfelbaum richtete.
Papa Flodder raunzte Miniflodder an sie solle sich verziehen und nicht die Nachbarin anlabern. "Du weisst was wir Dir gesagt haben!" schnaufte er unheilvoll.

"Aber ich mag sie gerne und wir haben uns doch nur unterhalten", Miniflodder stand nun doch kurz vorm heulen.
"Stimmt", sagte ich mit eisigem Lächeln. "Na!" Papa Flodder hatte wohl inzwischen beschlossen mich doch zurück zu grüssen. "Wieso rennst Du überhaupt hier mit dem Schlauch rum?"

"Ich würde sagen, weil es ziemlich trocken ist", antwortete ich. "Ach was, das wird doch nachts feucht genug!" schnauzte der Blödsack. "Nicht für die Obstbäume", gab ich zurück, langsam auf kleiner Flamme kochend. "Sowas ham wir nich", sagte Papa Flodder zufrieden.

"Ja dann", antwortete ich, "für die Hollywoodschaukel ist es nachts sicher feucht genug. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend!"

Er stand noch ungefähr drei Minuten nach meinem Abgang an gleicher Stelle und glotze grübelnd vor sich hin, was das was ich gesagt hatte wohl bedeuten könnte und ob es sich um eine versteckte Beleidigung gehandelt hatte..

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Letzte Aktualisierung: 2013.07.29, 16:19