Fu Kar We: F R a U is for me (and Tatouage) G
Frau G.
Dienstag, 30. August 2005
Bleischwer
Tja, nun werden wir eventuell doch schneller umziehen, als geplant. Im Zuge der Installation der Wasseruhren wurde bekannt, dass im ganzen Haus noch die originalen Bleirohre aus dem Jahre 1920 liegen.

Ich war ja sehr lange krank. Nachdem wir hier ein jahr wohnten, fing das an. Ob der enorme Konsum selbstgesprudelten Wassers und die Erkrankung zusammen hängen? Eine gute Frage.

Ich bin geneigt auf ja zu tippen, doch nichts genaues weiss man nicht. Fest steht aber, dass der Vermieter bis 2015 oder so nicht verpflichtet ist die Rohre zu entfernen, obwohl sie bereits seit den 70ern nicht mehr verbaut werden dürfen.

Der Heini vom Umweltbus der in der Querstrasse öfter mal rumsteht meinte die Leitungen seien so alt und verkalkt da sei die Bleibelastung nicht so schlimm. Meint er.

Für schwangere Frauen und Kleinkinder allerdings stelle das Wasser schon eine Belastung dar. Aha. Ist ja toll. das heisst sobald man schwanger ist muss man stehenden Fusses ausziehen und Freundinnen mit Kind müssen zukünftig ihr eigenes Wasser bei Besuchen mitbringen? Mal abgesehen davon, dass jahrelange Bleiablagerungen im Körper Verkalung hin oder her auf jeden Fall krank machen. Jeden. Da bin ich ziemlich überzeugt.

Nun heisst es also umziehen. Fragt sich nur wohin. Auf die Schnelle ist es schwierig, ausser es ist einem egal wieviel Miete man zahlen muss und man legt gerne einen Tausender kalt auf den Tisch des Hauses für 3 Zimmer/80 qm. Als Kaltmiete wohlgemerkt.

Ausserdem möchte ich hier nicht weg aus der Umgebung, schon wegen des Gartens nicht.

Man ist das ätzend. Ich weiss schon, weshalb ich keine Überraschungen mag.

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Montag, 29. August 2005
Reload
Nachdem die Hamburger-Festwochen im Hause G. nun glücklich überstanden sind, kann ich mich beruhigt dem Herbst zuwenden. Viel Arbeit am Schreibtisch wartet auf mich und auch die meiste Gartenarbeit muss im Herbst getan werden; aber ich finde, das eine ist ein ein prima Ausgleich für das andere.

Der Kauf des Rades hat sich inzwischen als lohnenswert erwiesen, nach anfänglichen Konditionsproblemen fahre ich inzwischen ganz ordentlich.
Herr G. hat auch endlich sein neues Rad bekommen, nachdem letztes Jahr jemand sein altes geschrottet hat und gestern haben wir ein Stündchen die Alster Richtung Norden abgefahren. Sehr schön ist es da.

Nächstesmal werden wir ein kleines Picknick mitnehmen und eine grössere Runde drehen. Momentan sieht es ja ein bißchen nach Altweibersommer aus, ich hoffe, das bleibt so.

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Mittwoch, 24. August 2005
Und dann...
... war da noch die Frau eines berühmten Polit-Barden aus dem Osten mit der ich zusammen studiert habe. Sie hatte zwei Kinder mit ihrem berühmten, viele, viele, viele Jahre älteren Mann, den Wunsch ein geisteswissenschaftliches Studium zu absolvieren und einen schrecklich schlechten Geschmack was ihre Kleidung anging.

Dünn wie ein Strich trug sie mit Vorliebe knallenge, an Leggings erinnernde Hosen und unglaublich hohe Stöckelschuhe, mit denen sie durch die Gänge der Universität klapperte.

Ausserdem hatte sie ein Verhältnis mit einem unserer Professoren, der, ebenfalls verheiratet, bekannt war für seinen Hang mal hier mal dort an den Blümchen zu schnuppern. An und für sich passte die Frau des Liedermachers gar nicht wirklich in sein Beuteschema, viel zu alt,die Gute, höchstens 5, 6 Jahre jünger als er selbst. Und genau wie der Barde liebte der Prof die Blümchen taufrisch und mindestens 20 Jahre jünger.

Vielleicht war es einfach der schlechte Geschmack für Klamotten, die die beiden verband. Während sie in Stilettos durchs Leben trabte, stampfte er in Springerstiefeln daneben her, der Hosenboden der Jeans bis ans Knie gehend und ein T-Shirt mit dem Aufdruck Catholic-School-Surviver über den muskulösen Body gepellt.

Wie auch immer, Barden-Blume und Potenz-Prof fanden sich und begannen eine Affäre, die an Peinlichkeit kaum zu überbieten war. Sie hielten Händchen während einer Studienfahrt, hingen permanent zusammen und frassen sich mit Blicken fast auf.

Um so grösser war mein Erstaunen, als sie mich kurz danach in der Mensa mit ihrer Anwesenheit beglückte, um mir mitzuteilen wie doll ihr Mann sei und wie sehr sie ihn lieben würde, etc pp. Ihre ständigen Anspielungen auf seine Berühmtheit ging mir schon nach 15 Minuten gewaltig auf den Zacken und ich machte mir einen Spass darauf sie zu ignorieren und nicht nachzufragen: "Hey, Dein Mann ist doch XYZ oder?"

Denn das war es, was sie augenscheinlich wollte. Sie war schon eine kleine, peinliche, arme Wurst.

Um eins klar zu stellen, mir ist egal was für ein Ehe andere Leute führen, offen, geschlossen, zu zweit, dritt zehnt. Jeder nach seiner Fasson. Allerdings wunderte ich mich schon, dass ein Mann, wie der Liedermacher, der derart clever zu sein schien, was politisch-gesellschaftliche Dinge anging, es mit einer solchen Hohlbratze aushalten konnte.

Wirklich schlimm wurde es jedenfalls, als die beiden Uni-Turteltäubchen Beziehungstress hatten und der Prof sich nicht zu schade war, jede Seminarteilnehmerin zu fragen weshalb denn Miss Stiletto nicht mehr zum Seminar käme. Bei mir genügte ein Blick als Antwort und ich wurde danach auch nie wieder gefragt.

Erstaunlich was einem nach Jahren und Jahren für unwichtiges Zeugs durch den Kopf geht.

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Letzte Aktualisierung: 2013.07.29, 16:19