Fu Kar We: F R a U is for me (and Tatouage) G
Frau G.
Donnerstag, 13. April 2006
Den müsst ihr reinmachen!
St. Pauli gegen Bayern - am Millerntor ist seit halb neun der Teufel los.
Nach 14 Minuten traf Bayern, was die Pauli Fans nicht davon abhielt sofort “Niemand siegt am Millerntor” anzustimmen.
Mittendrin, irgendwo in der Gegengeraden Stehplatz, mein werter Gatte Herr G., mit Kumpel, der die meiste Zeit damit verbringt am Bierstand herumzustehen. Er trinkt gerne einen, der Kumpel von Herrn G., kein Wunder, denn er ist 1. Rheinländer und 2. Arzt, eine teuflische Mischung, wenn es um Alkohol geht.

Ein anderer Freund von uns, ebenfalls Arzt, pflegt das tiefsitzende Vorurteil, dass es im UKE für das Personal nur zwei Getränke gäbe: Kaffee und Sekt.

Als ich das letzte Mal dort zu Gast war muss ich die Schwestern mit dem Kaffeedurst erwischt haben, die waren nämlich alle äusserst schlecht gelaunt.

Schlecht gelaunt wird auch Herr G. sein, wenn Pauli heute nicht gewinnt. Wir haben nämlich schon für das Pokalendspiel ein Wochenende in Berlin gebucht. Sollten die Bayern weiterkommen werden wir wohl oder übel in Kultur machen müssen, und aus diesem nervlichen Tief kann Herrn G. meist nur eine riesige Tüte voller Backwaren aus dem Dunkin´Donuts retten.

Ansonsten kann ihm Berlin ziemlich gestohlen bleiben, findet Herr G.. Bis auf ordentliche Donuts gibt es hier in Hamburg alles was in Berlin auch gibt, nur besser. Und ohne Berliner, deren grosse Klappe Herrn G. mächtig auf den Zacken geht. Besonders, wenn die ihn hinsichtlich des gemieteten Appartments in Berlin bescheissen wollen.

Hoffen wir also, dass Pauli in den letzten Minuten doch noch das Ruder herumreisst.
Sollte dies nicht eintreten…der griesgrämige Mann Anfang 30, ca. 1,91 m gross und 85 Kilo schwer, mit der Donuts Tüte in der Hand, der am letzten Wochenende im April missmustig durchs Pergamon Museum schlappt, das ist meiner.

Guten Abend Hamburg.

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Donnerstag, 6. April 2006
Amnesie
Ich bin nicht nur frühjahrsmüde sondern auch frühjahrsvergesslich. Alles muss ich mir aufschreiben und wenn das zu schnell passiert kann ich hinterher meine eigene Schrift nicht mehr entziffern.

Einkaufen ohne Zettel? No way.
Am schlimmsten ist es wenn ich die Notizzettel verliere oder verbummle.

Inzwischen benutze ich gleich zwei Kalender in die ich meine Termine eintrage und zusätzlich ein Filofax. Das machts aber auch nicht besser, weil ich nun alle Termine auch dreimal eintragen muss, denn wenn ich das vergesse und auf den falschen Kalender gucke geht´s wieder schief.

Ich hoffe es wird bald richtig Frühling und ich bekomme mal mehr Energie, so dass das vorhandene Blut auch noch für´s Gehirn ausreicht.

Ansonsten bin ich seit heute stolze Besitzerin eines knallroten Dufflecoats mit schwarzen Knebelnöpfen und Kaputze. Jahrelang habe ich nach einem solchen Stück gefahndet und nun lief es mir letzte Woche einfach so über den Weg. Ein gutes Omen!

Meine Katze allerdings war leicht irritiert, als der Paketbote, der bei uns klingelte sie mit den Worten "GatziGatziGatziwoisdenndiekleinesüsseGatzi?" begrüsste. Das sage nämlich sonst nur ich zu ihr und so fragte sie sich mit kugelrunden Augen und zuckender Schwanzspitze was ihre dicke, grosse Mutti und den Typ mit der blauen Mütze wohl miteinander zu tun haben.

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Montag, 27. März 2006
Sing und schwing den Kochlöffel
Erst Kürbiscremesüppchen und dazu frisch gebackene Speckmuffins mit Aioli. Dann Hähnchenbrustfilet aus dem Ofen mit Tomate und Ziegengouda gratiniert auf Basilikumsahne, dazu Kroketten und Friseesalat mit Avocadodressing.

Den Nachtisch bringt eine meiner Freundinnen mit.

Ich weiss nicht ob es am Frühling liegt, aber ich habe so viel Lust zu schwelgen und zu verwöhnen und so viel Freude an Geselligkeit, wie schon sehr, sehr lange nicht mehr.

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Samstag, 25. März 2006
Talk talk talk
Ich: "Ich habe gestern kurz überlegt für Deine Mutter ein paar Badebomben zu kaufen."
Er: "lachschlapp"
Ich: "Hallo, die sind tatsächlich zum baden."
Er: "Achso..."

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Freitag, 24. März 2006
Sunny
Im Radio und auch vor dem Fenster. Die Woche ist rum und das ist gut so.
Der Besuch der Tierärztin am Dienstag hat mich davon überzeugt meine eigene Ärztephobie auf Veterinäre auszuweiten.

Diese unangenehme Art relativ grob mit dem Patienten umzugehen und das mit Professionalität zu verwechseln, Druck auszuüben (unter Umständen unnütze) Medikamente zu verabreichen, weil sonst bunt ausgemalte Horrorszenarien eintreten, ist scheinbar Bestandteil medizinscher Ausbildung.

Anstrengend. Für mich und für den Arzt, der meinen Widerstand spürt, im Gespräch merkt, dass ich mich informiert habe und deshalb meint noch eine Schüppe drauf packen zu müssen.

Chronische Erkrankungen und vor allem Autoimmunerkrankungen nehmen stetig zu. Weshalb das so ist, darüber kann man lange spekulieren, aber insgesamt kann man auf jeden Fall sagen, dass die Schulmedizin hier in den meisten Fällen versagt. Ihr fehlen die Diagnosemöglichkeiten und Behandlungsmöglichkeiten. Es gibt zwei, drei Standarttherapien und wer die nicht verträgt oder wer darauf nicht anspricht hat Pech gehabt und ist Ruckzuck austherapiert.

Wenn ich die Leidensgeschichte mancher Menschen höre wird mir ganz anders. Jahrelanges herumsitzen in Wartezimmern bei Hausärzten, Fachärzten, in Krankenhäusern. Vorsprechen bei Spezialisten mit monatelangen Wartezeiten. Immer wieder neue Medikamente, meistens mit fürchterlichen Nebenwirkungen. manchmal eine kurze Besserung, der hauch von Hoffnung, bis es wieder schlimmer wird.

Unwürdig, zeitraubend, ermüdend.

Ich bin froh raus zu sein aus dieser Mühle, wobei meine Beschwerden an wirklich schlimmen Geschichten bemessen sicher lächerlich waren.
Aber mir hat´s durchaus gereicht.

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Montag, 13. März 2006
Start in die Woche
Von allem mehr. Mehr Freude, mehr Glück, aber blöderweise auch mehr Stress, mehr Ärger, mehr Entscheidungen, die zu treffen sind und wegen allem zusammen habe ich viel weniger Zeit. Ich bin im Fluss momentan.

Kein Wunder, dass mich gestern, ausgerechnet gestern, eine Migräne-Attacke versucht hat lahm zu legen. Aber mit selbstgestochener Akupunktur habe ich ihr mal freundlich gezeigt, dass das nix wird.

Auf Stagnation im Kopf habe ich keine Lust.

Trotzdem folgt heute ein selbstverordneter Ferientag. Spannende Fachliteratur lesen, von der ich Berge zu Geburtstag bekommen habe oder auch mal ein paar Seiten meines Lieblingskrimis mit Petra Delicado.

Einen langen Spaziergang durch den Stadtpark machenm bei Eiseskälte und strahlendem Sonnenschein.

Nach Diagnose kochen, Qi nährend und harmonisierend.

Netten Menschen endlich E-Mails schreiben, anrufen, quatschen.

So ist der Plan.
Von fast 3 Wochen Schulferien wenigstens einen Tag total entspannen.

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Montag, 6. März 2006
Werden wir auch mal so?
Omma: Hallo!
Frau G.: Hallo?
Omma: Ja, ich rufe an um alles Gute zum Geburtstag zu wünschen.
Frau G.: Danke, das ist lieb von Dir.
Omma: Und schon wieder ein Jahr älter. Hehehe.
Frau G.: Öhm, ja, wie jedes Jahr.
Omma: Kannst Du Dich erinnern, dass an Deinem Geburtstag je so viel Schnee lag?
Frau G:: Nicht direkt. Meine Mutter erzählt immer, dass bei meiner Geburt so ein Mega-Winter herrschte.
Omma: Naja, das ist ja schon reichlich lange her.
Frau G, gereizt: Aber noch nicht so lange wie bei Dir. Ausserdem freue ich mich ehrlich gesagt über jedes neue Lebensjahr, dass ich geschenkt bekomme.Und das es mir gesundheitlich wieder so gut geht.
Omma: Wieso, das ist in Deinem Alter doch selbstverständlich.
Frau G.: Hä? Ja wohl kaum.
Omma: In Deinem Alter war ich auch ab und zu krank, aber da ist man ja auch ruckzuck wieder gesund.
Frau G., schwer atmend: Ich war zwei Jahre krank.
Omma: Nana, wir wollen uns doch jetzt nicht über Krankheiten unterhalten.


Nee, eigentlich wollte ich mich danach garnicht weiter unterhalten.

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Mittwoch, 1. März 2006
Immer wieder Winter
Immer gerade dann, wenn ich meine knallroten Schuhe ("Ding dong die Hex´ist tot") herausgekramt und das erste Mal ausgeführt habe, kann man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es keine 24 Stunde später schneien wird.

So auch diesmal.

Vorzugsweise beginnt ein Schneechaos natürlich an einem meiner Instituttage, an denen ich bereits gegen 9 Uhr aus dem Haus stolpere und noch halb im Schlaf zum Bus hetze, um neben müffelnden Mitfahrern Richtung Ottensen zu tuckern.

Gestern fing der Tag besonders Unheil verkündend an, denn es schneite nicht nur in Massen, nein, der Kiosk nebenan hatte auch noch aus unerfindlichen Gründen geschlossen, und meine Aussichten auf ein frisches Brötchen zum Frühstück verkleinerten sich gleich mal um 100%.

Der Plan lautete also frühzeitig zum Bus zu marschieren und in der Fussgängerzone vor meiner Schule ein bereits belegtes Brötchen zu erwerben. Auch wenn ich da generell nicht scharf drauf bin, weil bei diesen Brötchen so gut wie immer ein fetter Klumpen Butter in der Mitte prangt, während die Seiten vollkommen trocken vor sich hin bröseln.

Über die Beläge breite ich auch lieber den Mantel des schweigens. Aber was will man machen. Voller Bauch studiert nicht gern, doch Magen knurrend tut sich auch nicht viel.

Gegen zehn vor 9 taumelte ich also aus der Tür und stapfte in Richtung Marktplatz. Ein Bus nach dem anderen traf ein, allerdings nicht von der Linie, mit der ich fahren wollte.

Durchgefroren und Brötchenlos schimpfte ich zitternd und hungrig auf den HVV gegen den Schneesturm an, der zu diesem Zeitpunkt bereits orkanartige Ausmasse angenommen hatte.

Unnötig zu sagen, dass ich auf dem Weg zum Bus an drei Bäckereien vorbei gekommen war, jedoch unbedingt an meinem hirnrissigen Plan festhalten wollte, erst mit dem Bus zu fahren und dann ein Brötchen zu kaufen.

Nach einer halben Stunde traf mein Bus endlich ein und meine miese Stimmung prallte an einen fröhlichen Busfahrer, der nicht nur im warmen sass, sondern auch noch laut Schluchtenscheisser-Musik hörte und launige Scherze an die Fahrgäste verteilte ab.

Als ich endlich in Ottensen ankam, war es bereits fünf nach zehn. Unnötig zu erwähnen, dass das Brötchen, dass ich mir im Schweinsgalopp bei irgendeinem überteuerten Gauner-Bäcker besorgte, in der Mitte einen fetten, widerlichen Butterklumpen aufwies.

Ich kam eine satte Viertelstunde zu spät ins Institut, was die Seminarleiterin dazu verleitet, nach Beedigung des Vortrages über ansteckende und meldepflichtige Geschlechtskrankheiten ("Ein 21 jähriger Patient klagt unter Juckreiz und gelb-grünlichen Ausfluss an seinem *zensiert*, wie behandeln sie ihn?") die Vorzüge der Pünktlichkeit und die Nachteile des Zuspätkommens zu referieren.

Hätte ich vorgestern mal besser die schwarzen Schuhe angezogen.

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Donnerstag, 23. Februar 2006
Dicke Nerven
Manchmal wünsche ich mir das auch. Nur nach meiner Nase zu leben. Zu 100% auf dem unendlichen Egotrip. So wie es mir gerade passt. Keine Rücksichten nehmen. Keinen Gedanken daran verschwenden was andere von mir möchten, erwarten oder halten. Einfach die Rosinen aus dem Kuchen picken und den Rest wegwerfen.

Dumm nur, dass man dafür einen wirklich dicken Nerv benötigt, der mir scheinbar fehlt.
Dieser Nerv schaltet nachweislich das schlechte Gewissen ab, welches den Menschenfreund dazu verleitet nahestehende Personen nicht wie Alleinunterhalter des Abendprogramms zu betrachten, die man gekonnt konsumiert und bei nichtgefallen des Programms problemlos wegschalten kann.

Um dann hinterher zerknirscht über den hohen Anspruch an sich selbst zu faseln, den man ja enttäuscht hätte. Ja, eine hohe Meinung von der eigenen Person kann sehr praktisch sein. Vor allem wenn man diese Meinung nicht belegen muss.

Leute mit dicken Nerven haben auch kein Problem sich für alles und jedes zu entschuldigen, solange das nie Konsequenzen nach sich zieht, die Veränderung bedeuten.

Sie beginnen ihre Sätze gerne mit Floskeln "Eigentlich wollte ich schon lange...". Der Besitzer eines adipösen Nervs hat immer mindestens 100 Ausreden parat, weshalb er dieses und jenes einfach nicht tun konnte. Widrige Umstände, das Wetter, der Job, die kranke Omma oder das Gegenüber selbst waren schuld.

Aber immerhin entschuldigt sich der Dicknervige trotzdem.
Obwohl er ja nichts dafür kann.
Aber er weiss ja was er seinem hohen Anspruch an sich selbst schuldig ist.

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Montag, 20. Februar 2006
Ich habe also bin ich
Der Trend geht zur makellosen Oberflächlichkeit, das stellt sich täglich auf´s neue raus, wenn man hört und liest und überhaupt Kontakt mit anderen Menschen hat.

Nicht Talent und Interesse sind Triebfedern für ein fortschreitendes weiterkommen, es sind krankhafter Ehrgeiz, Missgunst und der Wunsch auch endlich zu haben was XYZ hat. Und dann nach Kräften damit anzugeben.

Solange alle noch nix haben, denn als wir studierten hatten wir ja alle nix, ist das nicht das wirkliche Problem. Doch kurz nach dem verlassen der Uni geht´s auch schon los.

Olli versteht nicht weshalb Markus gleich nach dem Examen so einen saugut bezahlten Job gefunden hat, obwohl er 1. stinkfaul und 2. ein totaler Dummschwätzer ist.

Markus fragt sich weshalb sein Kollege Sven so einen Schlag bei Frauen hat, er selbst ist seit einem halben Jahr an Birgit aus der Personalabteilung dran, aber die treibts mit allen und jedem aus der Firma ausser ihm.

Was er nicht weiss: Sven ist eh schwul.

Birgit fragt sich warum ihre Kollegin Corinna bereits mit 28 einen tollen Mann und einen dicken Babybauch vorzuweisen hat, wo sie selbst doch viel besser aussieht, nie Unterwäsche trägt und mit 35 endlich mal dran wäre mit dem geheiratet werden.

Corinna hadert mit ihrem Schicksal, weil jetzt bereits feststeht, dass sie nach der Geburt ihres Kindes wieder wird arbeiten gehen müssen, damit sie sich weiterhin die grosse Altbauwohnung, den neuen Volvo und den jährlichen Luxusurlaub leisten können.

Warum kann sie nicht so ein Glück haben wie ihre Schwester Miriam, die seit sie mit Torsten, dem Immobilienhai verheiratet ist, keinen Handschlag mehr tun muss und zwischen Urlaub in Gstaad und Urlaub in Dubai den Tag damit verbringt, ihre luxeriöse Villa einzurichten.

Miriam jagt sich seit 3 Monaten täglich Hormonspritzen in den durch Schönheits OPs auf 25 getrimmten, 44 jährigen Körper, weil Torsten endlich ein Kind will, Miriams Hormone aber flott in Richtung Menopause marschieren.

Torsten hingegen würde gerne Menopausen-Miriam loswerden, damit er seine 19 jährige Sekretärin, die er seit 5 Monaten vögelt statt dessen ehelichen kann, was zwar sein Prestige im Zigarren-Club an der Alster enorm verbessern, ihn aber gleichzeitig auch in den finanziellen Ruin treiben würde.

Und sie alle wollen nur eins: endlich glücklich sein.

Ein kluger Mensch hat mal geschrieben: Gott behüte uns vor dem Tag an dem sich unsere sämtlichen Wünsche erfüllen...

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Letzte Aktualisierung: 2013.07.29, 16:19