Frau G. |
Samstag, 21. April 2007
Tischgespräche 2.0
frau g., 15:10h
Sonne auf der Nase und auf dem noch blassen Dekoltee.
Das soll sich bald ändern, dann, wenn ich nach rund drei Stunden diesen Platz verlassen werde und die heisse Berliner Frühlingssonne meine zarte, blasse Haut mit Sommersprossen und einer leichten Rötung überzogen hat, die sich mit etwas Glück gegen Abend in eine sanfte Bräune verwandeln wird. Nun aber sitze ich hier. Nicht allein, sondern vergnügt zu zweit mit dem wohl hungrigsten Frühstücksmonster der Welt aka Herrn G. mir gegenüber. Ein Platz an der Sonne. In einer kleinen Strasse. Berlin Prenzlauer Berg. Es ist voll, sogar überraschend voll für einen Freitag Vormittag. Bis das Frühstück endlich am Tisch steht wird es Mittag sein. Man hat´s hier nicht so eilig. Wir lesen und wählen und trinken schonmal Milchkaffee und Sojamilchkaffee und frisch gepressten Saft aus grossen, bauchigen Gläsern. Neben uns Jungvolk. Manchmal vergesse ich, bereits die Mitte 30 erreicht, ja sogar knapp überschritten zu haben. Sitze ich neben Jungvolk fällt es mir aber spontan wieder ein. Wie war das als ich Mitte 20 war? Lustiger, denke ich wie aus der Pistole geschossen. Denn im Gespräch nebenan geht es hauptsächlich um eines: Karriere, Karriere, Karriere. Ein in Eheschliessung begriffenes Paar und eine Solo-Freundin. Das Paar arbeitet im gleichen Konzern, wobei er einen natürlich den wichtigeren Job zu haben scheint als sie, so wie es sich für eine gute zukünftige Ehefrau gehört. Er hat Grosses vor sich, wie sein Abteilungsleiter nicht müde wird zu versichern, sagt er laut, so laut, dass das ganze Café nun mit Sicherheit darüber Bescheid weiss. Schon jetzt trägt er mehr als die doppelte Verantwortung und Belastung. Aber er weiss ja wofür. Vielsagendes Schweigen. Mein Blick schwingt nach links Richtung Bedienung und ich erhasche versehentlich einen versonnenen Blick der demnächst-Ehefrau auf ihren erfolgreichen Zukünftigen. Mein Magen hebt sich. Die Solo-Freundin hat leider keinen Zukünftigen, den sie anschmachten kann. Deshalb macht sie schnell auf lustige Weise die Hochzeitseinladungen ein bißchen mies. Ausserdem hat sie einen klasse Urlaub in Australien vorzuweisen. Etwas wofür das Paar weder Zeit noch Geld hat. Man spart auf´s Eigenheim. Wobei die Karriereleiter mit Kollegen immerhin zum Ski laufen war, im Winter. Frauchen blieb daheim. Man muss ja auch mal was alleine machen mit den Jungs. Frauchen hat ja auch ihren Strickclub. Hahaha. Herr G. wird unruhig. Er kann kaum entscheiden was ihn mehr nervt, das ohrenbetäubend laute Geschätz der Karriereleiter, oder die Tatsache, dass alle ausser uns bereits frühstücken. Am Tisch auf der anderen Seite lässt sich ein anderes Paar nieder. Noch jünger, aber stiller und verliebter. Die beiden brauchen keine Karte, denn sie sind Stammgäste. Er bestellt Oleander, sie Anemone. Man ist hier frühstücksmässig sehr literarisch-blumig unterwegs. Schräg rechts gegenüber ein junges Paar mit Baby im Kinderstuhl. Kleine Pfötchen grabbeln nach Melone, kleine Stimmchen verlangen lautstark nach "Saaaaaaaaaaaaf-T!" Daneben die Schwiegererltern, denen soviel Frühstückskultur suspekt ist. "Meine Jüte, wat ne Vaschwendung. Det schafft doch keen Mensch!" ruft Schwiegermutti aus, als sie der Frühstücksetagere ersichtig wird, die die freundliche Bedienung gerade schnaufend an den Tisch schleppt. "Die kommen bestimmt aus dem Osten", meint Herr G. übellaunig und kauft dem Vertreter der Obdachlosenzeitung ein Exemplar ab. "Wir sind hier im Osten", antworte ich. Herr G. lacht. Er gibt dem Verkäufer 5 Euro. 1,40 für die Zeitung, den Rest dafür, dass ihn die Schnalle am Tisch an der Ecke so angepöbelt hat er solle sie in Ruhe lassen mit seiner Bettelei. "Zum kotzen solche Leute", kommentiert der hungrige Herr G. und wirft einen missmutigen Blick auf die unfreundliche, dauertelefonierende Spätgebährende mit blondem Pferdeschwanz, Reitstiefeln und Säugling im Pradastrampler (!), deren asiatisches Kindermädchen sich scheinbar nicht setzen darf, sondern steht, um dem Baby Schatten zu spenden und es hin und wieder mit LSF 35 einzucremen. Schliesslich kommt endlich, endlich auch unsere Etagere, eine neue Ladung Getränke wird geordert und ich blende, erfahren in Meditation die Geräusche rundherum einfach aus und geniesse die feinen Leckerbissen. Froh darüber nicht mit einer Karriereleiter verheiratet zu sein, froh darüber nicht als Kindermädchen einer hochnäsigen Dumpfbacke arbeiten zu müssen, froh, dass mein Mann kein Herz aus Stein hat und jeden Menschen erstmal mit dem gleichen Respekt behandelt, ganz egal ob er Obdachlosenzeitungen am Tisch verkauft oder Kronjuwelen bei Tiffanys. Während links die Karriereleiter den beiden Mädels alles wegfrisst was gut und teuer ist und gleich mal Brötchen nachfordert ("Die kosten doch nichts extra, oder?") und rechts Oleander irgendwie magersüchtig in seinem Frühstück herumpickt, sich Baby 1 jauchzend Weintrauben ins Bäuchlein schiebt und Baby 2 zum x-ten mal professionell eingecremt wird, teilen wir uns friedlich das duftige Rührei und kommentieren jede der Speisen mit Wohlbehagen. Was für ein gelungener Tag. ... link (1 Kommentar) ... comment Samstag, 14. April 2007
Wiedada
frau g., 00:54h
Nachgeholter Osterurlaub in Berlin ist leider schon beendet. :(
Das Wetter war wie bereits geahnt super und wir haben im Grossen und ganzen so schön entspannt, wie eine Grossstadt es zulässt. Gelernt 1: mit dem neuen Laptop im Gepäck muss man aufpassen nicht zum stubenhocker zu werden, weil das Ferienappartment eine Breitbandverbindung nonstop und gratis bietet... 2: Auch wenn ein Diner aussieht als wäre es frisch aus Pulp Fiction nach Berlin-Mitte gebeamt worden, kann das Essen Scheisse schmecken Bereits gewusst aber neu entdeckt 1. Asiatisches Essen in dem rotes Curry steckt brennt immer zweimal. 2. Wohnraum ist in Berlin verdammt billig. 3. Sobald Jungtiere im Zoo geboren werden sollte man einen Bogen darum machen. Auch wenn man eigentlich immer einen Abstecher dort hin macht, sobald man mal länger in Berlin unterwegs ist; sonst wird man quasi tot getreten. Zu Punkt drei muss ich sagen, dass wir Knut trotzdem nicht gesehen haben. Dafür eine lustige Seelöwen Show und einen sehr zornigen Puma, der in einem viel zu kleinen Käfig quasi durchdrehte, als unerzogene Kackblagen ihn nonstop ärgerten. Ich finde Zoos, in denen die Tiere auf diese Art gehalten werden, grenzwertig. Seltsam, dass um einige Tiere so ein Geschiss gemacht wird und andere müssen einen halben Meter von sich entfernt permanent das Gekreische der Menschen ertragen und das Tag für Tag. Gerade für Raubkatzen eine echte Quälerei. Kulinarische Tipps; Das Mirchi in Berlin Mitte. Feine Thai Küche mit indischem Einschlag. Ein Genuss für die Sinne. Anna Blume am Prenzlauer Berg. Die Frühstücksetagere für 15 Euro war einfach nur traumhaft lecker. Selbstgemachte Konfitüren und Sojamilch für den Milchkaffee sind hier eine Selbstverständlichkeit. ... link (1 Kommentar) ... comment Mittwoch, 21. Februar 2007
Weniger grau als gedacht
frau g., 19:31h
Meine Friseurin hat sich heute schlapp gelacht. "Die drei grauen Haare lohnen sich nicht zu färben", sagt sie. Und meine listige Idee das Deckhaar hellblond ein zu färben, um den grauen Strähnen ein trendiges Schnippchen zu schlagen, und unten drunter alles dunkel zu lassen, so wie es jetzt in Mode ist, fand sie auch nicht wirklich prickelnd.
"Stell Dir mal vor", sagt sie, "Du gehst mal nicht zum In-Spanier damit oder ins Theater, sondern zum Plus, morgens um neun und ohne Styling. Wie sieht das dann wohl aus?" "Prollig?" vermute ich. "So isses", sagt sie, "es wird rausgewachsen aussehen, so als wartete zuhause ein Mann mit Schnäuzer auf Dich und eine Schrankwand Eiche rustikal." Wir schaudern beide in wohligem Schrecken, "Glaub mir", sagt meine Friseurin, "schlimmer dran als eine mit platinblondem Deckhaar ist nur noch Bitney." "Die hat doch inzwischen gar keine Haare mehr", antworte ich. "Eben." Gut. Das ist ein Argument. Also wurde nichts gefärbt oder getönt. Höchstens mal Strähnchen sind angedacht worden, demnächst. irgendwann. Dafür habe ich nun so einen schrägen Halbpony und viel dunkles Haar, das federig leicht meinen Kopf umschwebt. 20 cm kürzer und immer noch lang. "Das", sagt meine Friseurin, "sieht garantiert immer gut aus, auch im Nieselregen auf dem Biomarkt, oder beim Schuhe-Shoppen wenn der Wind von vorn kommt." Ein guter Gedanke, man hat im Leben ja nicht nur Rückenwind zu erwarten. ... link (0 Kommentare) ... comment Dienstag, 13. Februar 2007
Grau in grau
frau g., 19:39h
Yvonne Catterfeld hat als Brünette weniger Erfolg, war heute jedenfalls in der Elektro-Blöd zu lesen.
Michelle, das depressive Grand Prix Schlumpfinchen, hatte als Tanja Trampel (oder so ähnlich) in schwarz gefärbt auch nicht so einen Erfolg wie gewohnt. Sind Blondinen vielleicht tatsächlich bevorzugt? Marilyn M. war von Haus aus ja auch mehr dunkelhaarig und hatte ihren ersten Karriereschub just nachdem sie den Friseur Waserstoffperoxyd auf´s Haupt hat schmieren lassen. Von Tatjana Gsell bis Miss Piggy, alle sind sie blond, die bekannten Weiber. Und ich? Dunkelhaarig, kein Wunder also, dass mich kein Schwein kennt, dass ich nie den Nobel Preis einheimsen werde. Und nun die Wende:i ch werde nicht blond, aber grau! Ja, in drei Wochen steht die 36 vor der Tür und erste silbergraue Fäden ziehen sich sichtbar durch mein schwarz-braunes Haupthaar. Noch finde ich´s ganz hübsch, sogar ein bißchen sexy, fast wie gratis Strähnen ohne Friseur Zwang. Ich befürchte allerdings, diese Begsiterung wird nicht von Dauer sein und schlagartig abnehmen, sobald die grauen Haare Überhand nehmen. Dann werde ich wahrscheinlich färben. Vielleicht sollte ich die Gelegenheit nutzen und gleich auf blond umsteigen? Karriereschub ab 40 mit der richtigen Haarfarbe? Anna Nicole Smith hat ja nun das zeitliche gesegnet, diese Nische wäre dann wieder frei... ... link (2 Kommentare) ... comment Dienstag, 6. Februar 2007
schnorchel
frau g., 21:33h
Immer wenn ich gerade denke: xyz ist aber lange nicht mehr passiert, dann geht´s genau damit los. Ist das dieses triggern? Oder ein zu schneller Zugang zum grossen Universum?
Es klappt wunderbar bei Krankheiten, Schneefall, (Auto-)Unfällen, doofen Leuten, die man nie wieder sehen/hören/treffen wollte, Gläsern, die auf den Boden fallen, langweiligen Gesprächen, schlimmen Modeerscheinungen, Versprechern und Katzenflöhen. Und warum klappt das nie beim Lottospielen? Oder bei der Parkplatzsuche? Heiss ersehnten Schwangerschaften? Pulitzerpreisen? Dem bestehen schwieriger Prüfungen? Liest man einschlägige Literatur zu dem Thema heisst es dort man müsse sich eben nur positiv triggern. Und wenn man dann immer noch keinen Parkplatz findet, ist man halt selbst schuld. Ich finde das sehr ungerecht! Und dann diese Gutmenschen. "Uns geht´s doch ganz toll. Wir haben Essen, Geld, ein dach über dem Kopf, da muss man dankbar sein. Anderen geht es viel schlechter. Denk nur an -----(Alte/Kranke/Leute in Afrika passendes bitte einsetzen), die sind viel schlimmer dran. Ja, schlimmer geht immer. Richtig. Aber: muss man eigentlich dauerhaft und ständig demütig und dankbar für alles und jedes sein? Darf man nicht mal mehr motzen, quengeln, wünschen, träumen und mit dem Fuss aufstampfen: ich will aber!? Ich finde: doch, man darf! Zum Lebenshunger gehört auch ab und an Unzufriedenheit. Satte, bräsige, ständige Zufriedenheit liegt auf dem Menschen wie zäher Honig, da bewegt sich dann garnix mehr. Oder wie Goethe einst so schon formulierte: "Wenn ein paar Menschen recht miteinander zufrieden sind, kann man meistens versichert sein, daß sie sich irren." ... link (1 Kommentar) ... comment Montag, 5. Februar 2007
Kein Anschluß unter dieser Nummer
frau g., 00:33h
Im Zeitalter hochmoderner Telefone, Flatlines und jeglicher technischer Raffinessen um immer und überall erreichbar zu sein, scheint es geradezu zum Luxus zu werden ab und zu unerreichbar zu sein.
Besonders am Wochenende, wenn die Happy Days und Super Minutes und Schnuffi Calls und wie diese netten Tarife alle heissen losgehen, rufen die an, die unter der Woche keine Zeit haben oder gar nicht einsehen für etwas Geld auszugeben, dass sie am Wochenende gratis und umsonst haben können. Was deshalb immer mal wieder allgemeinen Unmut ausköst, ist die Tatsache, dass ich an den Wochenenden so gut wie nie zur Verfügung stehe um Gratisminuten abzutelefonieren oder die Sonntägliche Langeweile anderer Leute auszufüllen. Meine Mutter versucht es z.B. immer wieder wieder. Sie hinterlässt mal mehr mal weniger genervte Anrufe auf meinem Band mit der Bitte sie SOFORT zurück zu rufen. Letztlich fragte ich sie sie mal weshalb sie das immer und immer wieder macht obwohl ich ihr schon gefühlte 3000 Mal gesagt habe, dass ich sehr, sehr oft an den Wochenenden Seminare habe und zwar den ganzen Tag lang. Ach, meinte sie, das habe sie einfach verdrängt weil sie das so schrecklich findet. Bitte? Kann ich meine Wochenenden nicht gestalten wie ich mag? Was ist daran schrecklich sich fort zu bilden? Und mein Mann braucht entgegen altbackener Spießeransichten Meinung weder eine Köchin noch einen Babysitter. Der freut sich nämlich auch nach der Hektik seiner Arbeitswoche, in der jeder Tag bis 20 Uhr abends und länger dauert mal ganz für sich alleine zu sein. Und wenn wirklich mal ein ganzes, kostbares Wochenende frank und frei vor uns liegt,, haben wir erheblich schöneres zu tun, als mit dem Hörer am Ohr herum zu sitzen. Da wird ausgeschlafen, geshoppt, geschlampt, geschlemmt und gevögelt. Und zwar nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. In diesem Monat wird das leider nur an einem einzigen Wochenende der Fall sein. Und zwar nicht weil ich das muss, sondern weil ich das so will. So sehr mir manche Zeitgenossen im Laufe dieser Ausbildung auf die Nerven gehen, so sehr erfreue ich mich ständig an dem Gefühl immer tiefer in die Materie einzudringen, zu verknüpfen und auch mal Erfolge bei der Behandlung zu erzielen. Ich lerne dabei so viel über mich selbst, erfahre neue Grenzen und bin einfach enorm glücklich über diesen neuen und aufregenden Weg. Was sind da schon ein paar Wochenenden? Wer mir dieser Tage einen Gefallen tun will, der schreibt mir einfach eine nette Mail und ich kann versprechen, dass ich unter Garantie antworten werde. Und zwar dann, wenn ich auch wirklich Zeit habe. Undabhängig vom Freizeitverhalten anderer Menschen und ausserhalb von SparTarifen diverser telefongesellschaften. Meine Mailbox hat nämlich immer Anschluss. ... link (3 Kommentare) ... comment Freitag, 19. Januar 2007
Klopf klopf
frau g., 19:44h
Meine Katze sitzt gerne am Fenster. Zur grossen Freude sämtlicher Bewohner unseres Stadtteils, wie mir scheint, denn 8 von 10 Vorbeigehenden bleiben stehen und bewundern Miss Maya wie sie sich putzt oder hinausstarrt oder einfach nur schläft.
Man solls kaum glauben aber diverse Muttis heben sogar ihre kleinen Kinder aus dem Buggy, um ihnen die Katze von nahem zu zeigen und grössere Kinder drücken ihre Nasen und Händchen an der Scheibe platt. Maya reagiert unterschiedlich je nachdem welcher Laune sie gerade ist von gespannt über freundlich bis desinteressiert. Bei ihren Ausflügen nach draussen scheint sie diverse Kontakte geknüpft zu haben. Als gestern ein gutaussehender junger Mann zwinkernd in den Raum lächelte, stellte sich schnell heraus, dass er und meine Katzendame schon seit einer Weile auf Du und Du sein müssen. Sie schmachtete ihm noch einige Minuten lang hinterher, als er weiterging. Meistens finde ich es schön, dass wir drei uns hier so gut eingelebt haben und eingebunden sind die das leben und Treiben der Strasse. Was mich allerdings kolossal nervt sind diverse Omas und Opas, die wie festgewachsen vor dem Fenster stehen und partout nicht vertragen können, wenn die niedliche Katze auf dem Fensterbrett entweder keine Lust hat zu reagieren oder sogar tief schläft. Laut und fordernd klopfen sie gegen die Scheibe, so dass die Katze erschrocken von ihrem Platz hochfährt und ich vor Schreck fast vom Swopper falle. Hallo? Schon mal was von Rücksichtnahme und Privatsphäre gehört? Manche klopfen nicht nur, sondern beugen sich so herab, dass sie unter dem zur Hälfte hochgezogenen Rollo drunterher ins Zimmer glotzen können. Dreist stecken sie ihre neugierige Nase ungebeten in meine vier Wände und stören zusätzlich meine arme Katze in ihrem Schönheitsschlaf und mich beim lernen oder arbeiten. Ich habe mir angewöhnt in solch einem Fall heftig und breit grinsend zu winken, das führt in 99% zu sofortigem Rückzug der glotzenden Zeitgenossen, die sich ertrappt fühlen beim spionieren in Fremderleuts Räumlichkeiten. Nur ein Opa hatte bisher den Schneid erfreut zurück zu winken und laut gegen das geschlossene Fenster: "Schöne Wohnung, schönen Tach noch!" zu brüllen. ... link (0 Kommentare) ... comment Montag, 1. Januar 2007
2006 vs. 2007
frau g., 18:06h
Nun ist es soweit. Wir haben 2006 hinter uns gelassen und sind eonigermassen heil reingerutscht in 2007.
Herr G. und ich traditionell und bereits das 9. mal nur zu zweit. Unsere Freunde fanden das (glaube ich) oftmals ziemlich verschroben, inzwischen sind da interessanterweise einige nachgezogen. Uns geht es eigentlich jedes Jahr so, dass wir Ende Dezember völlig platt sind und einfach nur noch unsere Ruhe haben wollen. Also gab es dem festlichen Anlass gemäss ein feines Essen und Boston Legal Folgen im englischen Original und bis zum abwinken auf der Couch. Um 12 dann ab auf die Strasse mit den netten Nachbarn anstossen, böllern, knallern und anschliessend schnell wieder rauf auf´s Sofa. Heute folgte der ebenfalls traditionelle Neujahrsspaziergang, als es gerade mal nicht regnete. Diese Form des Jahreswechsels ist mir immer noch die liebste, riesige Menschenmassen, überteuerte Events, schlechte Buffets, kotzende Gäste, gröhlende Spacken, laue Spieleabende, Raclette/Fondue mit Leuten, die man sonst auch nie oder selten trifft sind einfach nicht mein Fall. Und man weiss ja auch nie was im Januar bereits schon wieder auf einen lauert. Im letzten Jahr gab´s da diese unglaublichen Schneeeinbrüche und einstürzende Sporthallen. Auch kein schöner Anfang, wenn man mich fragt. Und was gab´s 2006 noch? Der Papst kam zu Besuch und kostete den Staat damit einen irren Haufen Geld, Egal, wer papst ist, so wie wie wir, muss halt auch ein bißchen was dafür tun. Ende. Tati Gsell und Prinz Foffi quälten uns öffentlich mit ihrem peinlichen Leben. (Ich glauibe ja immer noch "Foffi" war lediglich Gsells Spitzname für Ferfrieds schlecht sitzendes Toupet). Bei Vox suchte man das Perfekte Dinner während die Medien immer neue Gammelfleisch Skandale aufdeckten. Bon Appetit. Bauern suchten Frauen, Prolls tauschten Frauen und Franz Beckenbauer heiratete mal wieder, leider erst nachdem seine Mutti gestorben war. Oder vielleicht gerade deshalb. Auch mein Lieblingshobbit Frodo Cruise gab sein Ja-Wort, nämlich dem Obermufti der Sc*entology-Church, die Mutter seiner Tochter Kathy Dingsbums hhatte er freundlicherweise auch eingeladen an dem Happening teilzunehmen. Zwischendurch gab es noch die Fussball WM die einfach nur geil war und keinen Spott verdient hat, zumal wir für jedes Spiel der Deutschen Mannschaft, das wir gerne sehen wollten auch Karten bekommen haben. Da ist Demut angebracht. Zumindest solange Klinsi den Mund hält. Dieses schwäbische Gesäusel verursacht bei mir jedesmal unglaubliche Lachkrämpfe. Schon allein für die tatsache da ernst geblieben zu sein haben die Spieler der Nationalmannschaft ein dickes Dankeschön verdient. Und sonst? Die bekloppten Ärzte haben dauernd gestreikt, Herr G. hat sich selbstständig gemacht, wir hatten viel zu oft nervtötende Handwerker im Haus, meine Ausbildung ging mit riesigen Schritten voran und Ende Dezember wurde kurz nochmal Saddam gehängt. Happy New Year! ... link (0 Kommentare) ... comment Samstag, 23. Dezember 2006
Merry X-Mas
frau g., 14:39h
Komisch, im letzten Beitrag hatte ich noch Husten und nun ist ja scho Weihnachten, wie der Kaiser Franz sagen würde. Wo sind die Tage hin und wo blieb die Vorweihnachtszeit?
Meinen persönlichen Jahresrückblick schreibe ich zwischen den Festtagen, denn heute habe ich blöderweise Rücken und das sitzen am PC macht mir dementsprechend keinen Spass. Woher die Beschwerden kommen weiss ich übrigens nicht, denn sonderlich schwer schleppen musste ich nichts. Alle Einkäufe habe ich strategisch über die gesamte Woche verteilt und die letzten Kleinigkeiten heute morgen in den nebiligen Strassen Winterhudes besorgt. Auch die Geschenke sind bereits eingepackt und vor neugierigen Blicken des Herrn G. versteckt. Der Kühlschrank ist brechend voll, weil ich mir ein paar Optionen offen halten möchte bezüglich des Weihnachtsmenues. Was nicht konsumiert wird, wandert halt in den Tiefkühler. Die obligatorische Geflügelleiche in Form einer Babypute (kommt auf der Schrecklichkeitsskala was den Namen angeht gleich nach der Mastgans) gibt es morgen bei meiner Schwiegermutter. Ein komisches Gefühl Heiligabend mal nicht selbst zu kochen. Dafür habe ich dann wohl genügend Muße übrig um das Dessert für den 1. Feiertag vorzubereiten (Marzipanmousse mit Zimtkirschen) und mir die Muppets Weihnachtsgeschichte zum gefühlten 1000. Mal anzuschauen. Weihnachtskarten habe ich in diesem Jahr keine einzige verschickt und auch keine einzige bekommen. Ich scheine also nicht allein zu sein mit dem Gefühl dass Weihnachten in diesem Jahr recht überraschend und sogar unerwartet gekommen ist. Gleich werden wir den Baum schmücken und dazu Sekt trinken und Heinz Rühmann zugucken wie er als Pater Brown kniffelige Fälle löst. Ich wünsche Euch allen frohe Feiertage und viele schöne, besinnliche Stunden mit den Menschen, die Euch wichtig sind! Immer Eure Frau G. ... link (2 Kommentare) ... comment Samstag, 18. November 2006
Jahresendspurt
frau g., 00:32h
Es geht vorwärts, dachte ich gerade heute morgen in Aussicht auf das bald fertig gestellte Arbeitszimmer das wir mit viel Liebe und Zeit (und leider auch Geld) seit fünf Wochen renovieren.
Morgen sollten noch ein paar Möbel besorgt werden und dann geht´s an einräumen. Dachte ich. Nun ist hier der Krankenstand ausgebrochen. Herr G. schnieft und hustet zu erbarmen und ich selbst fühle mich auch nicht wirklich gut. Trotzdem hoffe ich darauf dass es mich heute nur streift. Nach meiner Sommergrippe während der WM will ich für das restliche 2006 bitte verschont bleiben. Danke. Getan hat sich eine Menge. Wir haben unsere miserable, hochnäsige, geldgeile Anwältin gekickt und einen bisher wahrlich sehr engagierten Ersatz gefunden, der unserem ehemaligen Vermieter jetzt Feuer unter dem Arsch macht. Unsere Hausgemeinschaft hat der Verwaltung gründlich gezeigt wo der Frosch die Locken hat und die Eigentümergemeinschaft, zumindest der Teil der hier wohnt, ist enger zusammen gerückt. Das gibt allen ein gutes Gefühl von Wahlverwandtschaft. Es war in jedem Fall eine gute Entscheidung hier einzuziehen. Und dann bekam ich vorgestern eine E-Mail einer ehemaligen Mitschülerin. Gleicher Jahrgang, aber andere Leistungskurse, ich kenne die Frau also kaum. Sie hatte die E-Mail Adresse von einem anderen Mitschüler erhalten - gleicher Leistungskurs - der inzwischen auch in Hamburg lebt und sich zu einem ziemlichen Blödmann entwickelt hat. Diese Tante schrieb mir also sie wolle mich zur Abiturfeier einladen, 15 jähriges und zwar nächstes Wochenende. Das sei sehr kurzfristig, aber ich sei ja nicht aufzufinden gewesen. Hä? Man muss lediglich meinen namen googeln und landet sofort auf meiner Homepage, where is the fucking problem? Da ich aber keine Lust hatte sie darauf hinzuweisen und grossartig herum zu diskutieren, schrieb ich eine nette und neutrale Antwort. Leider könne ich an besagtem Wochenende tatsächlich nicht, ich sei schon verplant. Allerdings würde ich allen viel Spass wünschen, viele Grüsse und so weiter. Darauf schrieb sie mir leicht erbost, ohne Anrede und in erstaunlich forderndem Tonfall ich solle ihr mal endlich meine Adresse mailen. Man habe die Einladung nämlich an meine Postadresse in S. geschickt und die sei natürlich zurück gekommen. Klar, da wohne ich ja auch seit 13 Jahren nicht mehr. Ich wusste gar nicht, dass ich jeden der Annotuck mal mit mir zusammen die gleiche Schule besucht hat darüber unterrichten muss wann und wohin ich umziehe. Da sag ich mal: catch me if you can. :P ... link (0 Kommentare) ... comment ... nächste Seite
|
Online seit 7753 Tagen
Letzte Aktualisierung: 2013.07.29, 16:19
Besucher
Mail to
fraugeh klammeraffe web de
status
Menu
Kurioses im Netz
Mittens - die abgedrehteste Katze im WebDas fabulöse Gummibärchen Orakel Suche
Kalender
Letzte Aktualisierungen
Es is heiss!
Es ist warm. So warm, dass man nicht viel machen kann... by frau g. (2013.07.29, 16:19) Politisch korrektes Deutsch
O.k.... man hat ja meist ein gewisses Selbstbild von... by frau g. (2012.01.02, 12:23) Sie haben eine ganz tolle...
Sie haben eine ganz tolle Einstellung dazu, deswegen:... by sid (2010.11.24, 13:43) |