Frau G. |
Samstag, 10. Juli 2004
Ich sah es kommen
frau g., 12:21h
Grillen morgen fällt flach. Bei dem Wetter ist da auch wirklich kein Anreiz mehr gegeben. Immerhin sparen wir uns so den Ausflug nach Lüneburg, der auf staugeplagten Strassen aufgrund anbrechender Ferienzeit in zig Bundesländern sicher auch kein Vergnügen gewesen wäre.
So eröffnete sich uns unverhofft ein freier Tag, der nun aber auch bereits wieder verplant ist. Verplant aber auf die nette Art. Mal wieder ausgiebig frühstücken zum Beispiel. Entweder Chez G. oder in einer der vielen, vielen Bruncherien, die sich hier in Fussweite befinden. Eppendorf ist voll von Frühstücksfetischisten, entsprechend gross ist das Angebot. Wobei ich zwiegespalten bin. Einerseits geniesse ich es immer wieder im Morgenmantel mit dem Liebsten auf dem Sofa zu lottern, von Herrn G. persönlich besorgte Croissants genüsslich zu vertilgen und dazu Milchkaffee zu schlürfen, die Stille nur unterbrochen vom Doppelpass-Expertentalk. Andererseits geniesse ich es ebenfalls, mich als einzige Verpflichtung aufrüschen zu müssen, dafür an einem leckeren Buffet herum naschen zu dürfen, andere Gäste zu beobachten, den frisch gedeckten Tisch vollzukrümeln und aufräumen müssen hinterher erfreulicherweise die anderen. Glücklicherweise treffen wir beide diese sonntägliche Entscheidung immer spontan, je nach Lust und Laune, spätmorgens noch im warmen Bett kuschelnd, wonach uns gerade so ist. Der grösste Luxus den das Paarleben ohne Kinder so mit sich bringt. Nachmittags steht eine Friedhofsvisite bei Herrn G.s Vater an und wenn wir schonmal in der Nähe sind, Kaffeetrinken und Smalltalk bei der Schwiegermutter. Die haben wir auch schon wieder anderthalb Monate nicht mehr gesehen. Im Moment rast einfach die Zeit. Typisch Sommer, die Wintermonate geben mir dagegen immer das Gefühl sie vergingen nie. Ungerecht das. ... link (0 Kommentare) ... comment Montag, 5. Juli 2004
Wer
frau g., 22:09h
... hat eigentlich diesen beschissenen Sommer bestellt? Hat der Wettergott nach der ätzenden Dauerhitze im letzten Jahr sein Puvler bereits für das nächste Jahrzehnt verschossen, oder wie?
Ich schaue aus dem Fenster und denke: Hm, prima Sonne, da geh ich doch mal an die Luft/einkaufen/in den Garten/an die Alster/shoppen (betreffendes bitte ankreuzen). Kaum setze ich jedoch einen Fuss vor die Tür, fängt es an zu schütten wie aus Eimern, dauernd blitzt und donnert es schlimmer als in schlechten Freitagabend-Krimis und die schwüle Gewitterluft bringt meine Migräneader zum dauerpochen. Das kanns doch nicht gewesen sein. Ich will grillen, bis nachts um 1 draussen sitzen und die Frösche im Teich quaken hören, spontan an die See düsen, um im Meer zu baden. Ich will keine Jacke anziehen und mir nicht meterdicke Hornhautschichten von den Füssen rubbeln, um dann doch wieder Socken und Slipper anziehen zu müssen. Warum besitze ich Trillionen von Flip Flops, hä? Doch nicht zu Dekozwecken, Mensch. Bitte ein bißchen Sonne oder wenigstens weniger Regen. Danke. ... link (1 Kommentar) ... comment Samstag, 3. Juli 2004
Der Tod
frau g., 21:44h
machte ihm ein Angebot, dass er nicht ablehnen konnte.
Marlon Brando, einer der grossartigsten Schauspieler unserer Zeit ist gestorben. ![]() Der Pate war unbestritten seine schillerndste Paraderolle. Und deshalb wird Marlon Brando als Don Vito Corleone ewig in den Herzen derer leben, die immer noch und immer wieder fasziniert sind, wenn ein knallharter alter Mafiaboss heiser keucht: "Manche Leute sorgen mit ihrem täglichen Verhalten dafür, dass sie irgendwann auf der Straße erschossen werden..." Wo er recht hat, hat er recht. ... link (0 Kommentare) ... comment Donnerstag, 1. Juli 2004
Es gibt Tage
frau g., 17:28h
... die fangen bereits ungut an und das schon mitten in der Nacht. Gegen 6 Uhr morgens, gefühlte Uhrzeit 4:40 Uhr, liess mich ein Ohren betäubender Knall senkrecht im Bett stehen. Die Katze verzog sich in einer einzigen, geschmeidigen Bewegung vom Fussende unters Bett. Ihr Blick den sie mir noch kurz zuwarf bevor sie gänzlich darunter verschwand sagte: "Sorry, aber für dicke Dosenöffner ist hier unten definitiv kein Platz; falls Ihr zwei dennoch den Weltuntergang überlebt, hätte ich gerne um 11 mein zweites Frühstück."
Aus Scheiss-Regen war also ein Scheiss-Gewitter geworden. Es krachte, blitzte und donnerte, dass es sich gewaschen hatte. Ein guter Moment, um das Klo aufzusuchen, ein schlechter, um nach den Tampons auf dem Regal über mir zu greifen. Das Päckchen fitschte aus meiner tastenden Hand und ein Schwall kleiner Plastikpäckchen ergoss sich über mein verschlafenes Haupt und über den Fussboden. Die Katze verliess spontan ihren Platz im Übergangs-Bunker und begann mit den kleinen, glitzernden Dingern zu spielen, die da so munter durch den Flur rollten. Nachdem ich alle sichtbaren Wattestopfen wieder eingepackt hatte, wankte ich zurück ins Bett, um in einen schwitzigen, unruhigen Schlaf zu fallen, der bis 10 Uhr andauerte, so dass ich meinen Termin um kurz nach 11 nur mit Mühe wahr nehmen konnte. Und seien wir ehrlich, wer an einem solchen Unglückstag eine weisse Leinenhose trägt, kann sich nun wirklich nicht beschweren, wenn diese bereits nach 10 Minuten diverse Schmutzspuren aufweisst, als habe die Besitzerin an einem Survivalurlaubscamp teilgenommen. Und wer trotzdem hofft, an einem solchen Tag einen Parkplatz zu finden, der sich auch nur annähernd in Reichweite des Termintreffpunktes befindet, der glaubt auch an den Osterbeagle. Ich werde mich jetzt ganz, ganz vorsichtig zum Bett begeben und ein Buch lesen. Das dürfte heute wirklich das beste sein. ... link (3 Kommentare) ... comment Sonntag, 27. Juni 2004
WC Talk
frau g., 13:29h
Herr G. hat mir gestern nacht von einem lustigen, kleinen Zwischenspiel erzählt, dass er auf dem Klo erlebt hat. Er stand nämlich dort und wollte gerade loslegen, als ein Vater mit seiner kleinen Tochter, ca. 5 Jahre alt, auf dem Arm herein kam.
Kind: Papa, was macht der Mann da? Vater: Der muss pinkeln. Kind: Und warum geht er dann nicht aufs Klo? Vater: Zum pinkeln kann man als Mann auch aufs Pissoir gehen. Kind: Vielleicht muss er aber auch kotzen? Kommentar von Herrn G. : Die Kleine war wohl schon bei mehreren Hochzeiten dabei... Kindermund tut Wahrheit kund. ... link (0 Kommentare) ... comment Freitag, 25. Juni 2004
Small Talk
frau g., 17:30h
Zur hohen Schule des Small Talks gehören ganz sicher Beerdigungen und Hochzeiten. Bei beidem sind Themen wie Scheidungen, Unfälle, Sterbethemen und das bohren mit dem Fingernagel zwischen Zähnen absolut tabu. Nirgendwo sonst trifft man so viele Leute, die man gar nicht kennt, mit denen man sich aber trotzdem irgendwie über irgendwas unterhalten muss.
Heute fand der Hochzeit erster Teil statt, der standesamtliche. Das Paar war aufgeregt, die Zeremonie relativ kurz, die Standesbeamtin etwas dröge und natürlich war die ganze Sache sehr anrührend. Das Paar das zuvor getraut worden war, wartete nicht nur mit Blumenkinder auf, wie allgemein üblich, nein, man protzte mit einem ganzen Kindergarten, der nicht nur niedlich, sondern auch unheimlich laut war. Mein innerer Rechtsanwalt murmelte etwas in Richtung Lärmbelästigung" und wollte mein beruhigendes "ach, das sind doch nur Kinder", nicht gelten lassen. Kleinkarierter Scheisser der. Als nun die Hochzeit unserer Freunde also in vollem Gange war, schmetterten die kleinen Bratzen draussen lauthals die "Vogelhochzeit". Klar, wenn die eigene Hochzeit gelaufen ist, kannman noch stundenlang im Vorraum hocken und Krach schlagen - nach mir die Sintflut. Mein innerer Rechtsanwalt machte sich bereits Notizen und telefonierte herum, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Auch für das schlechte Wetter, denn gegossen hat es wie aus Eimern. Beim nachfolgenden Champagnerempfang nun, kam es zu dem bereits oben erwähnten Small Talk und die Highlights gingen dabei in folgende Richtung: - Wo ich wohne (möglichst auf der richtigen Seite der Alster) - Was ich arbeite (und die Kunst das Wort "Praxis" mindestens 5 mal in jedem Satz unter zu bringen) - Wohin ich reise (irgendwo in den Süden, ganz egal, Hauptsache das Wort "Küste" ist enthalten, besonders beliebt "Amalfi-Küste") - Welchen Wein ich trinke (da bieten sich dann auch gut Diskussionen zum Thema: welcher Barolo-Jahrgang war der Beste? an) - Meine Lebensphilosophie (Geld macht nicht glücklich! Zwar habe ich genug davon und rede gerne und oft darüber, aber natürlich ist es mir ab-so-lut nicht wichtig) Bei den älteren Semestern verschob sich der Fokus minimal auf: - der dolle Job meines Sohnes/meiner Schwiegertochter respetive Tochter/Schwiegersohnes - die dolle Wohnung meines Sohnes/meiner Schwiegertochter respetive Tochter/Schwiegersohnes. - die Privatschule meiner Enkelkinder - Meine Lebensphilosophie (Geld macht nicht glücklich! Zwar habe ich genug davon und rede gerne und oft darüber, aber natürlich ist es mir ab-so-lut nicht wichtig) Kann man sich für diese Themen erwärmen, steht einer gefestigten Kommunikationsbasis eigentlich nichts mehr im Wege. Gehört man ber zu den Personen, denen sowas auf die Nerven geht, sollte man sich besser vorher genügend Valium einwerfen und immer einen Vorrat davon im Handtäschen mit sich führen. ... link (1 Kommentar) ... comment Montag, 21. Juni 2004
Kreisch oder Schuhe Teil II
frau g., 19:03h
What a fuckin´desaster!
Nun findet nicht nur eine aufregende kirchliche Trauung einer meiner liebsten Freundinnen statt, nein, auch zum Standesamt wird urplötzlich, quasi in letzter Minute geladen. Erst hiess es nur Eltern, Geschwister, Trauzeugen und man denkt: auch gut, in diesem Fall bin ich diesmal raus aus dem Schneider. Und dann sowas. Nun doch wieder ein anderes Programm. Eine bohrende Frage wirft das für mich auf: was ziehe ich verflixt nochmal bloss an? Und meine spontane, in leichter Panik verfasste Antwort lautet: ich brauche Schuhe! Objektiv betrachtet habe ich natürlich genug Schuhe. Aber werden die rehbraunen Kalbslederpantoletten wirklich gut aussehen zur weissen Leinenhose? Natürlich könnte ich auch schwarze Schuhe tragen oder pinke oder gelbe oder blaue. Zu weiss passt schliesslich alles. Aber nur braun passt zu dem Hut, den ich anpeile und der zu diesem Anlass der Einzige ist, der in Frage kommt. Ein morgentauglicher, leichter Sommerstrohhut, üppig mit braunem und cremefarbenem Leinentüll bestückt. Der gehörte mal zu einem braunen Seidenkleid, dass ich mir ruiniert habe und deshalb den Weg alles Irdischen gehen musste. Der Hut blieb, schön, teuer und zu nichts anderem in meiner Garderobe passend. Weswegen weder das zeitlose Nadelstreifenkostüm, noch die Wickelrockkombis, und auch nicht die Business Hosenanzüge in Frage kommen. Er passt zu nichts, ausser zu der weissen Leinenhose, die man ja zu allem tragen kann. Bleibt demnach die Frage, was trage ich als Oberteil dazu? Weiss geht nicht. Ganz in weiss, das ist der Braut vorbehalten. Schwarz, gelb, pink und blau passt wieder nicht zum Hut und den rehbraunen Sandalen. Braun also. Hab ich nicht. Oliv hab ich. Hellbeige hab ich. Eierschal hab ich. Geht alles gar nicht. Und beim Shopping im letzten Moment findet frau sowieso nie, nie, nie das was sie sucht. Aber was bleibt mir anderes übrig? Zwangsshopping. Ob das gut geht? Kann ich unter solchem Druck vernünftig arbeiten? Warum nur ich, oh Herr, warum nur ich? ... link (3 Kommentare) ... comment Samstag, 19. Juni 2004
Fussballer sind Schuhfetischisten
frau g., 14:32h
Die Teletussies sind wieder Online! *freu*
Und natürlich hagelt es gleich, wie gewohnt, gesellschaftskritische Beiträge. Warum, so fragen sie sich, reden Frauen plötzlich über so etwas profanes wie Fussball, statt sich sinnvolleren Beschäftigungen zuzuwenden, wie z.b. Schuhe shoppen? Eine gute, sinnvolle und interessante Frage. Also ich bin, in dieser Beziehung zumindest, ein wirklich multitaskling fähiges Wesen, dass sich gleichermassen für beides begeistern kann. Schon als ich fünf war oder so, sammelte ich Fussballbildchen, weigerte mich gleichzeitig Hosen zu tragen und stand mächtig auf schwarze Lackschuhe. Ich wäre ganz gerne eine Mischung aus Sarah Kay und Karl-Heinz Rummenigge gewesen. Und an dieser Multitaskingfähigkeit hat sich in den letzten - öhm - sagen wir mal 24 <lüg> Jahren auch nichts geändert. Ich trage zwar inzwischen Hosen, gehe auch immer noch zum Fussball gucken, aber bei Fan- und Motto-Shirts, sowie Bier aus Pappbechern hört bei mir die Liebe zum Sport beispielsweise gepflegt auf. Und wie Karl-Heinz Rummenigge möchte ich nun wirklich nicht mehr aussehen. Mein Schuhschrank quillt über, vor allem von sogenannten Sitz- und Steh- aber keinesfalls Gehschuhen; ich bestze allein rund ein Dutzend Paar Flip-Flops Ausserdem finde ich es zunehmend "Die Trikots der Italiener sind soooo schön, warum haben unsere Jungs eigentlich immer so geschmacklose Säcke an?" "Dieser eine da, dieser Schwede, mein Gott hat der Mann einen göttlichen Körperbau." "Ich finde das sowas von eklig, dass der Totti diesen Dänen angespuckt hat. Igitt. Der sollte sich echt schämen. Naja, jetzt darf er ja auch nicht mehr mitspielen..." Drei Stilblüten und das nur vom gestrigen Frisörbesuch. Meinem Mann tue ich übrigens nicht wirklich eine Gefallen mit meinem Fussbalinteresse, denn wir können uns auch mal ganz gut in die Wolle deshalb bekommen. Männer möchten nur gerne Frauen, die während eines Spiels die Klappe halten und Knabberkram ranschaffen, statt zu nörgeln, dass sie aber lieber den Rosamunde Pilcher Schinken geguckt hätten. Sie wollen trotzdem ganz sicher keine Expertinnen, die im schlimmsten Fall auch noch irgend etwas besser wissen könnten als sie selbst. Vielleicht ist es einfach nur so, dass sich Frauen deshalb so zum Fussball hingezogen fühlen, weil kein anderer Sportler ihre Liebe zum Schuh so sehr teilt wie ein Fussballspieler. Stundenlanges Gerede über Form, Farbe, Material und die Einigkeit darüber, nie zuviele Paar Schuhe besitzen zu können, das verbindet doch irgendwie alle Weiberkränzchen mit sämtlichen Fussballclubs auf dieser Welt. Sach ich mal so. ... link (4 Kommentare) ... comment Freitag, 18. Juni 2004
Gimme five
frau g., 21:19h
1. Was ist Dein Lieblingsessen?
Sauerbraten mit Kartoffelkössen wie nur meine Mutter ihn kochen kann. 2. Was trinkst Du am liebsten? Vernünftigerweise trinke ich hauptsächlich Wasser, aber am liebsten einen guten, französischen Champagner. 3. Nenn uns etwas was Du nie isst. Matjes und Co., damit kann man mich jagen. 4. Was war Dein bestes Essen? Das kann ich so gar nicht sagen, dazu koche und esse ich einfach grundsätzlich zu gut. Ich habe allerdings vor vielen Jahren mal ein Buffet für 30 Personen hergerichtet. Dafür habe ich drei Tage gebacken, gebraten und gekocht, da war schon wahnsinnig gutes Essen, sicher ein Highlight in meiner Kochkarriere. Unter anderem gab es da einen Steinpilzstrudel, von dem die Gäste immer noch sprechen. 5. Hast Du ein Lieblingsrestaurant? Wenn ja, erzähl uns davon! Viele, aber eins werde ich empfehlen, für Verliebte und Neuverliebte, die einen Wocheendtrip planen: in Paris im Maraisviertel, gleich um die Ecke der Métrostation "Temple", in der Rue de Picardie, gibt es ein Restaurant namens "Madame Sans Gene". Das Marais ist inzwischen die absolute Schwulenhochburg von Paris, dementsprechend, wird auch das Madame sans Gene von einem schwulen Paar geführt, wovon einer sehr charmant bedient, während der andere wahnsinnig gut kocht. Das Restaurant selbst befindet sich in einem sehr kleinen, uralten Häuschen und wenn man genüsslich gespeisst hat, sollte man unbedingt einen nächtlichen Spaziergang durchs Viertel unternehmen und auf einen Cocktail in der "Rue des Rosiers" vorbeischauen. Dort löst das Judenviertel die Schwulenszene ab und wer gerne oder grundsätzlich koscher essen möchte ist hier richtig. Ich selbst nehme mir dann immer noch ein bisschen was für zwischendurch bei Jo Goldberg mit, der unter anderem die herrlichsten Patisserien anbietet ... link (0 Kommentare) ... comment Bedienung!
frau g., 20:37h
Zu den Annehmlichkeiten des weiblichen Lebens gehört es, dass niemand sich wirklich wundert, wenn wir Weiber viel, viel Kohle für Frisöre und Schuhe ausgeben.
Leider ist es wohl auch selbstverständlich, dass wir natürlich gerne stun-den-lang im Frisiersalon sitzen, während an uns herum gepinselt, geschnibbelt, gewickelt, gefönt, extensioniert und weiss der Teufel was noch alles gemacht wird. Frau G. ist jedoch explizit für ihre Ungeduld bekannt. Seit ich nämlich dereinst eine ziemlich lange Zeitstrecke immer und immer wieder in ärztlichen Wartezimmern herumsitzen durfte, bin ich empfindlich geworden und horche sofort misstrauisch auf, sobald jemand die Worte "einen Moment bitte" "nimm doch bitte eine Augenblick dort <zeig> Platz" "das kann noch etwas dauern" oder "hast Du etwas Zeit mitgebracht?" in den Mund nimmt. Da steigt mir gerne mal ruckzuck die Hitze ins Gesicht. Da bekomme ich Herzklopfen. Da steigt mein Puls von 60 auf 100 in 5 Sekunden. Das geht gar nicht. Als ich das letzte Mal mein Haar schneiden liess, wartete ich trotz Termin eine satte Stunde darauf bedient zu werden. Das verursachte mir sehr, sehr schlechte Laune. Damals musste ich die Warterei aber in Kauf nehmen, weil ich am nächsten Tag verreisen wollte. Heute lag die Sache anders. Ich schwor mir grosses Tamtam zu veranstalten, sobald ich länger als 20 Minuten in der Warteschleife sitzen sollte. Natürlich war ich bereits nach 15 Minuten dran. Was mich mal wieder in meiner Theorie bestärkt, dass man nur entschlossen genug auftreten muss, dann klappt alles von ganz alleine. Oder in meiner anderen Theorie, dass dann, wenn man eine Ausweichmöglichkeit in Petto hat, alles reibungslos funktioniert, was sonst völlig daneben geht, sobald man sich unter Zeitdruck befindet. Während ich die 15 Minuten wartete, ging ich also kostenlos Online, <ich liebe diesen Frisör, yes i do> um mir die Zeit dadurch zu verkürzen, dass ich ein paar virtuelle Holländer mit Käsewürfeln und Holzpantinen abschoss. Ein kleiner Junge, ebenfalls dazu verdonnert "mal eben einen Moment Platz zu nehmen", zeigte sich interessiert und ich weihte ihn gerne in hohe Kunst der Ballerei mit der Maustaste ein. Er wurde dann allerdings vor mir zum einshampoonieren abgeholt und ich mähte dementsprechend fröhlich weiter die holländischen Nationalspieler ab. Der Chef des Ladens, dessen Hüfthose fast so tief hing, wie die eines Sanitärheinis, wenn er unter die Spüle kriecht, knapp oberhalb der Arschritze also, was jeden Betrachter beten lässt, dass sie nicht noch 2 cm tiefer rutscht und diverse Körperbehaarung enthüllt, hatte nichts besseres zu tun, als mich zu fragen: "Na, hat er Dir beigebracht wie das geht?" Ist klar, ein Mann muss immer her, quasi in allen Lebenslagen, damit er einer Frau zeigt wie´s geht. Auch dann, wenn die Frau Anfang 30 ist und der Mann in etwa 10. Hallo? Geht´s noch, Du Spacken? Ich habe mich dann freundlich herumgedreht und geantwortet: "Nein, ich hab´s ihm beigebracht, soll ich´s Dir auch beibringen?" Tja, was soll ich sagen, da war ich dann sofort dran mit dem Strähnchen färben. Das ging zz - ziemlich zügig. Ich war bedient und wurde bedient. Immerhin war der junge Mann nicht da, der sonst gerne über meine Schuppen schwadroniert. Und nach drei<!!!> Stunden durfte ich auch schon wieder gehen. Rundum erneuert und am Ende mit jeglicher Spur von Geduld. ... link (2 Kommentare) ... comment ... nächste Seite
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Letzte Aktualisierung: 2013.07.29, 16:19
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Es is heiss!
Es ist warm. So warm, dass man nicht viel machen kann... by frau g. (2013.07.29, 16:19) Politisch korrektes Deutsch
O.k.... man hat ja meist ein gewisses Selbstbild von... by frau g. (2012.01.02, 12:23) Sie haben eine ganz tolle...
Sie haben eine ganz tolle Einstellung dazu, deswegen:... by sid (2010.11.24, 13:43) |