Fu Kar We: F R a U is for me (and Tatouage) G
Frau G.
Mittwoch, 3. November 2004
God bless the idiots
Es steht so gut wie fest: George W. Bush wird Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika bleiben.

Wer vor einigen Tagen Michael Moores Film, Fahrenheit 9/11 gesehen hat, steht erstaunt da und denkt sich: hä? Wie kann das nur sein? Wie kann nach solchen Skandalen, die den Wählern als Buch und Film präsentiert wurden, überhaupt noch jemand George W. wählen ausser seiner Mutti?

Es wird klar, Moores Film hat viel zu wenig bewegt. Und die Amis haben Bush, trotz aller Zwischenfälle, hüben wie drüben, für vier weitere Jahre im Amt bestätigt. Scheinbar sehen sie in diesem Mann Qualitäten, die dem Rest der Menschheit vollkommen verborgen bleiben.

Und mir als Europäerin steht sowieso ein grosses Fragezeichen ins Gesicht geschrieben, angesichts dieses Ergebnisses.

Marktschreierische Stimmungsmache, die Moores Film vorgeworfen wird, hin oder her, die geschäftlichen Verbindungen zur Bin Laden Familie sind Fakt, dass Bush irgendwelche dubisosen Freunde in Schlüsselpositionen des Weissen Hauses setzt ebenfalls. Hallo? Wir reden hier von einem Präsidenten, der quasi niemals auch nur eine Zeitung liest. Den sogar seine eigene Familie nie für voll genommen hat, bevor er Präsident wurde, weil alle Angst hatten er würde sie politisch bis auf die Knochen blamieren. Was er ja auch tat.

Womit die Bushs allerdings nicht gerechnet haben, ist die Tatsache, dass es den Amerikanern scheissegal ist, ob ihr Präsident ein ungebildeter Depp ist, der unnötige Kriege anzettelt und von einem Fettnäpfchen ins nächste hüpft.
Sobald er "God bless America" schreit, schmelzen sie dahin wie Butter in der Sonne. Die Selbstverliebtheit in ihr Land und die Selbstgerechtigkeit mit der sie sich als Weltpolizei betrachten, wird den Amerikanern allerdings auf lange Sicht wahrscheinlich mehr schaden als nützen.

Und Michael Moore sollte vorsichtig sein. Mit einer Regierung wie der, die Bush in den nächsten vier Jahren anführen wird ist nicht zu spassen. In einem Land, in dem das FBI bis heute verdächtigt wird John F. Kennedy auf den Gewissen zu haben.

Hoffen wir das beste und rechnen wir mit dem schlimmsten.

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Samstag, 30. Oktober 2004
Der Sturm im Wasserglas
Eine Woche voller Dramatik neigt sich dem Ende zu, in der
gleich drei alte Revoluzer Schlagzeilen machten.

Jassir Arafat, inzwischen ein Schatten seiner selbst, wurde nach Paris ausgefolgen, um sich dort medizinisch behandeln zu lassen. Erstaunlich ist nicht dass die Israelis ihn haben ausreisen lassen, erstaunlich ist, dass sie versprochen haben ihn wieder einreisen zu lassen.

"Fidel Castro gestürzt", eine Schlagzeile die als Running Gag rund um die Welt tickerte und den von einer Bühne gefallenen Diktator sicherlich erheitert haben dürfte, denn Fidel ist ja allerorten für seinen Humor bekannt.

Auferstanden von den Toten scheint hingegen Osama Bin Laden, der George W. Bush passend zu den Präsidentschaftswahlen ein Grussvideo aus (wahrscheinlich) Pakistan geschickt hat. Wer auch immer Präsident werden sollte, Osama verspricht in seiner Botschaft dem Betreffenden eine interessante Amtszeit.

Eins haben alle drei Terror-Promis übrigens gemeinsam, sie unterscheiden sich allein schon optisch vom friedfertigen Teil der Menschheit, wohingegen hierzulande die selbsternannten Rebellen wahweise aussehen wie Staubsaugervertreter oder der Bezirkskandidat der FDP.

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Sonntag, 24. Oktober 2004
Spenden marsch. marsch!

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Samstag, 23. Oktober 2004
Rainman
Immer wenn ich zu einer Geburtstagsparty oder Einweihungsparty oder Hochzeitsparty gehe, bei der sich unendlich viele Gäste durch die betreffende Wohnung der zu ehrenden Menschen wälzen, fällt mir auf, wie wenige Menschen mir eigentlich reichen, um ein ausgefülltes (Privat)leben zu haben. Oft reiche ich mir sogar vollkommen selbst.

Ich bin kritischer geworden mit den Jahren, aufmerksamer, anspruchsvoller, vorsichtiger, zurückhaltender. Ich empfinde nicht mehr oft das Bedürfnis jemanden unbedingt als Freund gewinnen zu wollen, dafür immer öfter den Wunsch mich zu distanzieren.

Ich habe begriffen, dass meine Lebenszeit begrenzt ist. Meiner Meinung nach zu kurz, um sie an Menschen zu verschwenden, die mir nicht 100% liegen. Die mir irgendwie seltsam erscheinen, geizig sind, egoistisch, oder zu bequem für eine Freundschaft etwas zu tun.

Rosinen-aus-dem-Kuchen-Picker, Ausnutzer, Nasshauer, Schwätzer, Angeber und Alphatierchen.

Egozentriker, die, wenn es um sie selbst geht, unheimlich empfindlich sind und nichts als Zustimmung zulassen, die nur hören möchten, dass sie schlecht und böse behandelt werden und mit verzagtem Ton in der Stimme gerne "das siehst Du auch so, oder?" hauchen, heilenden Trost erwartend.

Ist es jedoch umgekehrt und man vertraut ihnen eine eigene Verletzung an, geben sie gerne Kommentare wie "das finde ich jetzt aber gar nicht so schlim" oder "der/die war wahrscheinlich einfach überfordert, dass muss man doch verstehen" zum besten und erwarten von ihrem Gegenüber eine Stärke und Objektivität, die sie selbst nicht einmal ansatzweise besitzen.

Da hilft nur die Aschenputtel-Methode: aussortieren. Keine langen Eskapaden, keine grossen Diskussionen, kein Ärger, kein Theater. Die Zeit, die ich aufwenden müsste um XYZ zu erklären, weshalb ich ihn/sie für oberflächlich und/oder anstrengend halte, nutze ich lieber für etwas positives.

Und besonders weit gekommen in Punkto Gelassenheit ist jeder, der ohne Zorn oder Enttäuschung zurück blicken und eine Bekanntschaft oder Freundschaft zurück lassen kann wie eine Schlange ihre alte Haut.

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Freitag, 22. Oktober 2004
Holladrio

Nach dem Genuss von warmer Ziegenmilch heute morgen kam ich mir kurzfristig vor wie Heidi.

Die Milch schmeckte sehr sahnig und nicht halb so streng wie befürchtet. Sie hat 3,3% Fettanteil und ist für den menschlichen Organismus sehr gut verwertbar. Ich fand sie alles in allem recht lecker.

Empfindliche Geschmäcker werden das wahrscheinlich anders beurteilen.

Aber ich musste zwei Wochen Sojamilch trinken und wer das einmal mitgemacht hat, der begrüsst leicht streng schmeckende Ziegenmilch wie einen lieben, alten Freund.

Ausserdem liebe ich Ziegen- und Schafskäse in sämtlichen Variationen, was meiner künftigen Ernährungsform sehr entgegen kommt.

Nun bin ich also auf der Suche nach einem Laden oder Marktstand oder Biohof, wo ich auch Ziegen- oder Schafsjoghurt und Quark und Sahne bekommen kann.

In den türkischen Läden rundherum gibt es zwar auch Ziegen oder Schafsjoghurt, aber meistens ist das nicht 100% Ziege oder Schaf sondern halb mit Kuhmilch gemischt. Und Kuhmilchprodukte sind ja gestrichen.

Sojafruchtjoghurt ist übrigens erstaunlich lecker, kann ich nur empfehlen.

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Mittwoch, 20. Oktober 2004
Frage vom Tage
Was sind das eigentlich für Leute, die ein fremdes Gästebuch besuchen und dort dann statt eines Grusses den Namen ihrer Firma und die HP derselben hinterlassen?

Völlig meschugge und merkbefreit oder wie?

Und vor allem: für wie doof halten die die Besitzer des Gästebuchs, wenn sie meinen, die liessen so einen Werbemist dort stehen?

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Sonntag, 17. Oktober 2004
ich habs ja immer schon gewusst...

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Sonntag, 17. Oktober 2004
G.Räuchert
"Den Garten winterfest machen", eine gebräuliche Floskel, zumindest hier in Hamburg, die so dahin gesagt recht harmlos klingt. In unserem speziellen Fall ist das allerdings mit einem Haufen Arbeit verbunden. Unser gesamter Garten ist von Sträuchern gesäumt, der grosse Teich von Schilf umrandet und um alles herum windet sich die Gartenhecke.

Deshalb liegt im Herbst das beschneiden des gesamten Grünzeugs an, was an sich schon ordentlich Arbeit genug macht und ist es erstmal abgeschnitten fragt sich jedesmal wohin mit dem ganzen Mist?

Da wir weder eine Familienkutsche, noch einen Körnerfresser-Kleinbus besitzen, nicht mal eine Anhängerkupplung unser eigen nennen und auch niemanden kennen, der ähnliches vorzuweisen hätte, fällt der Abtransport des Gartenkrams denkbar schwer. Einen Container bei der Stadtreinigung zu bestellen können sich nur noch Lottogewinner leisten und soviele Gartenabfallextrasäcke wie wir Gartenabfall haben, wäre genau so teuer wie ein Container.

Nun ist es in Hamburg Sitte und erlaubt Gartenabfälle von Oktober bis März zu verbrennen, in einer Metalltonne und unter Aufsicht. Die Asche kann man prima als Dünger fürs Beet nutzen, soweit alles ganz prima und fein.

Eine Tonne wurde also besorgt. Als erstes mussten Gartenabfälle vom letzten Jahr (!) dran glauben, die schön vorgetrocknet waren, dann Teile der angeschnittenen Hecke und das gesamte Schilf. Leider rechnete niemand von uns mit der gewaltigen Qualmentwicklung, so dass wir beide nun nach zwei Tagen Gartenarbeit riechen wie gut geräucherte Mettenden, bereit für eine Romanze mit einem grossen Topf Grünkohl.

Das wird noch lustig. Da wir ohne Ende über das ganze Jahr Grünabfälle auf zwei riesigen Komposthaufen gesammelt haben, werden wir bis März ordentlich was zu tun haben. Wenigstens kann man den ganzen Winter über etwas verbrennen. Andere Arbeiten dulden nämlich keinen Aufschub.

So muss das komplette Holzhaus gestrichen und der Schuppen reapariert werden, den Rasen muss Herr G. noch einmal mähen, die Hecke nachschneiden und der Kompost muss umgeschichtet werden. Humus und Rindenmulch wollen auch auf den Beeten verteilt werden bevor der Bodenfrost einsetzt. Meine 3 Millionen Tulpenzwiebeln nicht zu vergessen.

Wer also momentan unter zeitlichen Vakanzen leidet, bitte melden, ich hätte da eine nette, kleine Freizeitbeschäftigung an der frischen Luft anzubieten...

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Mittwoch, 13. Oktober 2004
Zur Erinnerung.
Anonyme Kommentare sind hier nicht erwünscht, deshalb werden anonyme Kommentare, egal worum es geht, von mir gelöscht.

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Mittwoch, 6. Oktober 2004
Gutes tun
Eine fromme Tugend, aber allzu oft als Egoismus bezeichnet, wenn man es auf die eigene Person anwendet. Nächstenliebe ja, Selbstliebe nein?

Schon Shakespeare schrieb: Des Ruhmes Würdigkeit verliert an Wert,/ wenn der Gepriesene selbst mit Lob sich ehrt.
Meine Grossmutter allerdings pflegte zu sagen: Gutheit ist Dummheit.

Das sollte heissen, dass Derjenige, der anderen immer nur Gutes will und sich selbst und seine Prinzipien dabei vergisst eine Dummheit begeht. Eine Dummheit an sich selbst.

Ich finde da ist eine ganze Menge dran. Nächstenliebe gut und schön, aber doch in gesundem Mass. Aber was ist gesund? Gesund ist, für andere da zu sein, ohne sich selbst zu vergessen, ohne die eigenen Wünsche und Träume zu verkrüppeln, ohne Emotionen zu verbiegen.

Unterdrückte Emotionen machen krank. Sie stauen und blockieren den Weg nach vorne. Und ist man erst mal krank, folgt rasch eine gewisse Verbitterung, verbunden mit der Frage: "Und wer ist nun für mich da? So wie ich für alle anderen da war?" Denn meist lautet die harte Antwort: "wenige." oder gar "niemand."

Deshalb sollte jeder Mensch versuchen nicht nur für andere, sondern in erster Linie auch für sich einzustehen, sich selbst zu zu hören, gut zu raten, wohlwollend zu urteilen, zu lieben, zu trösten.
Wer jetzt laut "Egoist" brüllt, sollte mal darüber nachdenken, ob er sich nicht deshalb so schwer damit tut, weil er selbst sich eine gesunde Form der Selbstliebe einfach nicht gestatten kann.

Denn es ist erheblich leichter anderen zuzuhören als sich selbst. Andere zufrieden zu stellen ist kein Problem, aber wer ist schon zufrieden mit sich selbst?

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Letzte Aktualisierung: 2013.07.29, 16:19