Fu Kar We: F R a U is for me (and Tatouage) G
Frau G.
Freitag, 11. Dezember 2009
Kratzkratz
Nun habe ich mich monatelang erfolgreich gegen Viren und Bakterien zur Wehr gesetzt. Und nicht mal der Lieblingskerl, der unter Verdacht steht die Schweinegrippe gehabt zu haben und drei Wochen darnieder lag konnte mich so richtig anstecken. Und ich darf versichern, dass wir entegegn aller Ratschläge sehr, sehr wenig Abstand voneinander hielten.

Ausgerechnet ich fange nun an zu schwächeln und hüstle und niese und habe diese krächzige Stimme, die auf eine blöde Erkältung hindeutet.

Immerhin habe ich noch was von diesem homöopathischen Kompaktmittel, dass mir im März echt den Hals gerettet hat, nachdem das blöde Antibiotikum mal so gar nicht anschlug bei der fiesen eitrigen Angina und ich mich weigerte, nochmal zwei Wochen lang ein anderes Mistzeug in diese Richtung zu nehmen.

Das hat meine Hausärztin damals sehr erzürnt, ich sei unverantwortlich, hätte sogar einen Abszess und müsse operiert werden, die Mandeln sollten raus und bla und sülz. Einerseits nett, dass sie sich Sorgen machte, andererseits hätten wir uns eine Menge ersparen können, wenn sie es nicht erst zwei Wochen mit Penicilin versucht hätte, was bei mir nie anschlägt.
Aber sie wusste es ja besser.
Oder eben leider nicht.

Jedenfalls zog sie eine HNO Ärztin hinzu, die mich mal ordentlich ins Gebet nehmen sollte.

Ende vom Lied: HNO-Ärztin guckte, fand keine Abszess, riet mir die Mandeln drin zu lassen und mein homöopathisches Mittel weiter zu nehmen, das sei super.

Siehste. Geht doch.

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Mittwoch, 9. Dezember 2009
Ich fahr Bahn
Mit Öffentlichen Verkehrsmitteln in der Grossstadt umher zu fahren, bedeutet auch immer einen recht interessanten Querschnitt durch die geistige Gesundheit der Gesellschaft zu erhalten. Zumindest des Teils der Gesellschaft der Bus und Bahn fährt.

Hier paart sich der praktische Anreiz keinen Parkplatz suchen zu müssen und Cocktails bis zum Anschlag konsumieren zu können mit der unschönen Erfahrung, dass nicht alle Mitreisenden so unauffällig unterwegs sind wie man selbst. Streitende Paare und Geschäftspartner vom Kiez ("Ey, passmaauf Digger, isch schlach Disch kaputt, isch schwör!"), Bettler, Penner (letztere pinkeln gerne auf die Stoffbezogenen S-Bahnsitze, also be careful before taking place!) und Einfachsoherumschreier. Hinzu kommen die, die normal sind, aber meinen ultralaut mit dem Handy telefonieren zu müssen, die, die denken auch ihre Taschen hätten einen eigenen Sitzplatz verdient und die, die Dir beim Zeitunglesen ihren Ellenbogen in die Rippen bohren.

Wirklich erstaunt hat mich wieviele Menschen mit sich selbst reden. Lautstark. Oft wütend.

Gestern zeigte ein Opa mit schmutzigem Finger auf eine ältere, wohlondulierte Dame im Twinset und kreischte: "Du bist auch bald dran!" Mit kühlem hanseatischen Blick mass sie ihn daraufhin von oben bis unten und sagte dann seelenruhig: "So? Danke für die Information, dann weiss ich ja jetzt Bescheid."

Da war der Schreihals erstmal platt und schlurfte dann mit einem halbherzigen: "Alles Nazis hier" weiter.

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Dienstag, 8. Dezember 2009
Hurra, ich lebe noch!
Wahrscheinlich liest das hier sowieso kein Mensch.
Wäre auch kein Wunder. Andererseits hat mich ausgerechnet heute die Lust zu bloggen wieder überkommen und ich dachte daran wie schade es eigentlich ist, dass ich so lange nichts mehr aufgeschrieben habe. Vor allem schade für mich.

In den letzten 16 Monaten hat sich in meinem Leben derart viel verändert, dass ich manchmal kaum noch hinterher komme.

Ende Juli 2008 löste sich meine Ehe auf. Ich denke es war eher ein *pfffffffft* als ein *plöpp*, trotzdem versetzte es mich in eine Art Schockzustand, was ja oft geschieht, wenn Dinge passieren, die wir haben kommen sehen, aber eine Weile erfolgreich verdrängen konnten.

Ich werde an dieser Stelle nichts über meinen Exmann schreiben und keine schmutzige Wäsche waschen, denn ich habe nicht vergessen, dass zumindest 7 Jahre dieser 10 jährigen Beziehung wirklich schön waren. Das ist wahrscheinlich mehr als manch anderes Paar von sich behaupten kann und insofern bin ich schon ganz dankbar für die guten Momente. Die schlechten hingegen bin ich dabei abzuhaken.

Das fällt mir erstaunlich leicht, was mit Sicherheit daran liegt, dass mein jetziges Leben irgendwie besser zu mir passt und ich im Laufe der Zeit feststellen musste, dass ich fast drei Jahre lang sehr unzufrieden bis extrem unglücklich gewesen war.

Das ist heute vollkommen anders und auch wenn es manchmal turbulenter zugeht als ich zu verkraften meine, ertappe ich mich dabei morgens unter der Dusche aus vollem Hals laut zu singen, fremde Leute anzustrahlen oder den Busfahrer zu grüssen.

Das erste mal seit 20 Jahren besitze ich kein Auto und es macht mir absolut nichts aus. Neugierig erkunde ich das Bus- und Bahnnetz dieser Stadt, mache alles zu Fuss. Überhaupt habe ich einen enormen Bewegungsdrang und so ganz nebenbei 42 Pfund (!) abgespeckt. Ich habe meine Ausbildung abgeschlossen, mir einen Job gesucht und massenhaft neue Freundschaften geschlossen.
Ich gehe bis in die Morgenstunden tanzen.

Und ich bin neu verliebt.
Diese Liebe beflügelt mich und macht mich glücklich wie ein kleines Kind. Vor allem da sie von ganzem Herzen erwidert wird.

Ich habe trotz mancher Schwierigkeiten und trotz aller Steine die mir im Weg liegen allen Grund dankbar zu sein und das möchte ich festhalten. Damit ich es nie wieder vergesse.

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Letzte Aktualisierung: 2013.07.29, 16:19