Fu Kar We: F R a U is for me (and Tatouage) G
Frau G.
Donnerstag, 14. Februar 2008
Muttis vs Muttis
An sich sinds ja meist die Kinderlosen, die über die Erstaunlichkeiten der Elternschaft Verwunderung zeigen. Doch als Patentante eines dreijährigen Feuerwehrmannes mit regem Kontakt zu dessen Eltern weiss ich inzwischen dass auch die Nation der Eltern gespalten ist. Nämlich zwischen normal bekloppt und völlig besessen.

Normal bekloppt bedeutet viele Fotos, besonders vom Erstgeborenen, kleine Kästchen mit ersten Fingernägelchen und Milchzähnchen, verlorenem Ekel gegen Spucke, Kinderkotze und müffelnde, vollgekackte Windeln, strahlendes Lächeln sobald der Junior mehr als dadadadadadaDAAAAAAAA brabbeln kann und Kompromissbereitschaft was den Ordnungszustand des Wohnzimmers angeht.

Völlig besessen beginnt meist schon in der Schwangerschaft. Sammelalben für Ultraschallbilder, detailgetreue Beschreibungen unappetitlicher Zwischenblutungen an möglichst viele fremde Menschen und dauerndes Gequatsche darüber, dass Mutterschaft das einzig wahre ist, gehören unbedingt dazu.

Jeder Arztbesuch, jedes ziepen, jede Diskussion über Kaiserschnitte und ihr für und wieder werden gebetsmühlenartig und möglichst öffentlich geführt. Und sobald das Kind endlich auf die Welt gehievt wurde geht es fröhlich weiter mit Beschreibungen von Stuhlgang, Essverhalten, Trinkverhalten usw usf.

In dieser Art besessen zu sein, scheint die Mutti von Jan-Frederick, eine ehemalige Arbeitskollegin meiner Freundin.

Kaum ruft man sie an, legt sie los mit Beschreibungen vom Filius und seiner Welt und ist kaum zu stoppen.

Schön, sagte meine Freundin deshalb recht angeätzt zu ihr, nun weiss ich ja wie es Jan-Frederick geht und wie geht es Dir?

Mir? Das fragt sie leicht verwundert als wäre diese Frage zu intim.

Nun, sagt sie, inzwischen kann ich etwas besser schlafen, aber der Jan-Frederick...blablabla...faselfaselfasel.

Und nicht nur das. Abgesehen vom Gefasel muss alles sekündlich abgestellt werden was dem armen Jan-Frederick schaden könnte. Reizende Parfums, Omaküsse, rauchende Zeitgenossen, alles muss man fernhalten von dem armen Kleinen. Dass ihr Köter überall rumturnt und sie während der Schwangerschaft alle möglichen Medikamente eingeworfen hat muss man ja auch irgendwie wieder ausgleichen.

Meine Freundin jedenfalls hat ihr irgendwann ganz klar gesagt, dass Kinderkotze und Baby-Kurse nichts sind worüber sie sich dauernd austauschen möchte.

Das hat Jan-Fredericks Mutti natürlich sehr schockiert.

Meine Freundin hätte sich sehr unschön verändert, sagte sie pikiert und konnte das darauf folgende schallende Gelächter nun wirklich nicht verstehen.

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Montag, 26. November 2007
Immer auf´m Radweg
Frau G., Herr M. und Herr R. auf dem Weg zum Frühstücksbuffet im Stadtteil nebenan. Zu Fuss eine knappe halbe Stunde, wenn man langsam geht.

Vorbei an schönen Geschäften, dann zur Alster und rechts abbiegen in den Park durch eine kleine Strasse voll prächtiger Altbauten und schon sind wir da.

Eigentlich.

Uneigentlich ist es an Wochentagen nicht ungefährlich einfach so über die Strasse zu marschieren.
Kinderwagen, Gehwagen und Radfahrer machen den Fussweg zur Fahrbahn. Ein Opa mit zwei Gehstöcken rempelt mich an und beginnt übergangslos mich zu beschimpfen. Verständlich, sollte ich mich doch besser einfach komplett in Luft auflösen wenn so ein alter Beutel naht.

Herr M. eilt mir zu Hilfe und erteilt dem Schreihals den Rat doch mit seinen Nordic-Walking Stöcken nicht so einen Wind zu machen.

"Und Du", sagt er zu Herrn R., "Du gehst schon wieder auf dem Radweg." "Na und?"" gibt Herr R. erbost zurück, "Ihr macht Euch eben immer so breit. Da muss ich ausweichen." Wir machen ihm feixend Platz und er schlurft beleidigt murmelnd neben uns her.

"Einen Fuss hat der immer auf dem Radweg, der kann gar nicht anders", teilt mir Herr M. verschwörerisch mit, "guck mal jetzt schon wieder."

Herr R. schimpft nun leise vor sich hin. Mit ihm könne man´s ja machen. Hahaha, lustig, jajaja, Unverschämtheit.

"Ich glaube", mutmasst M., " der R. war im letzten Leben ein Fahrrad."

Nun ist R. sauer. "Und ihr", keift er erbost" Ihr ward sicherlich beide ein Rollstuhl."

Wir sind uns einig, das war eine gelungene Retourkutsche. Und unter unserem begeisterten Gejohle setzt R. hoch erhobenen Hauptes seinen Weg auf dem Fahrradweg fort.

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Dienstag, 20. November 2007
Wirklichkeiten
Ich begnüge mich nicht mit schönen Träumen.
Ich will schöne Wirklichkeiten.
(G.B. Shaw)

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Letzte Aktualisierung: 2013.07.29, 16:19