Fu Kar We: F R a U is for me (and Tatouage) G
Frau G.
Montag, 5. Februar 2007
Kein Anschluß unter dieser Nummer
Im Zeitalter hochmoderner Telefone, Flatlines und jeglicher technischer Raffinessen um immer und überall erreichbar zu sein, scheint es geradezu zum Luxus zu werden ab und zu unerreichbar zu sein.

Besonders am Wochenende, wenn die Happy Days und Super Minutes und Schnuffi Calls und wie diese netten Tarife alle heissen losgehen, rufen die an, die unter der Woche keine Zeit haben oder gar nicht einsehen für etwas Geld auszugeben, dass sie am Wochenende gratis und umsonst haben können.

Was deshalb immer mal wieder allgemeinen Unmut ausköst, ist die Tatsache, dass ich an den Wochenenden so gut wie nie zur Verfügung stehe um Gratisminuten abzutelefonieren oder die Sonntägliche Langeweile anderer Leute auszufüllen.
Meine Mutter versucht es z.B. immer wieder wieder. Sie hinterlässt mal mehr mal weniger genervte Anrufe auf meinem Band mit der Bitte sie SOFORT zurück zu rufen.

Letztlich fragte ich sie sie mal weshalb sie das immer und immer wieder macht obwohl ich ihr schon gefühlte 3000 Mal gesagt habe, dass ich sehr, sehr oft an den Wochenenden Seminare habe und zwar den ganzen Tag lang.

Ach, meinte sie, das habe sie einfach verdrängt weil sie das so schrecklich findet.

Bitte? Kann ich meine Wochenenden nicht gestalten wie ich mag? Was ist daran schrecklich sich fort zu bilden? Und mein Mann braucht entgegen altbackener Spießeransichten Meinung weder eine Köchin noch einen Babysitter. Der freut sich nämlich auch nach der Hektik seiner Arbeitswoche, in der jeder Tag bis 20 Uhr abends und länger dauert mal ganz für sich alleine zu sein.

Und wenn wirklich mal ein ganzes, kostbares Wochenende frank und frei vor uns liegt,, haben wir erheblich schöneres zu tun, als mit dem Hörer am Ohr herum zu sitzen.

Da wird ausgeschlafen, geshoppt, geschlampt, geschlemmt und gevögelt. Und zwar nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.

In diesem Monat wird das leider nur an einem einzigen Wochenende der Fall sein. Und zwar nicht weil ich das muss, sondern weil ich das so will.

So sehr mir manche Zeitgenossen im Laufe dieser Ausbildung auf die Nerven gehen, so sehr erfreue ich mich ständig an dem Gefühl immer tiefer in die Materie einzudringen, zu verknüpfen und auch mal Erfolge bei der Behandlung zu erzielen.

Ich lerne dabei so viel über mich selbst, erfahre neue Grenzen und bin einfach enorm glücklich über diesen neuen und aufregenden Weg. Was sind da schon ein paar Wochenenden?

Wer mir dieser Tage einen Gefallen tun will, der schreibt mir einfach eine nette Mail und ich kann versprechen, dass ich unter Garantie antworten werde. Und zwar dann, wenn ich auch wirklich Zeit habe. Undabhängig vom Freizeitverhalten anderer Menschen und ausserhalb von SparTarifen diverser telefongesellschaften.

Meine Mailbox hat nämlich immer Anschluss.

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Freitag, 19. Januar 2007
Klopf klopf
Meine Katze sitzt gerne am Fenster. Zur grossen Freude sämtlicher Bewohner unseres Stadtteils, wie mir scheint, denn 8 von 10 Vorbeigehenden bleiben stehen und bewundern Miss Maya wie sie sich putzt oder hinausstarrt oder einfach nur schläft.

Man solls kaum glauben aber diverse Muttis heben sogar ihre kleinen Kinder aus dem Buggy, um ihnen die Katze von nahem zu zeigen und grössere Kinder drücken ihre Nasen und Händchen an der Scheibe platt.

Maya reagiert unterschiedlich je nachdem welcher Laune sie gerade ist von gespannt über freundlich bis desinteressiert. Bei ihren Ausflügen nach draussen scheint sie diverse Kontakte geknüpft zu haben. Als gestern ein gutaussehender junger Mann zwinkernd in den Raum lächelte, stellte sich schnell heraus, dass er und meine Katzendame schon seit einer Weile auf Du und Du sein müssen. Sie schmachtete ihm noch einige Minuten lang hinterher, als er weiterging.

Meistens finde ich es schön, dass wir drei uns hier so gut eingelebt haben und eingebunden sind die das leben und Treiben der Strasse.

Was mich allerdings kolossal nervt sind diverse Omas und Opas, die wie festgewachsen vor dem Fenster stehen und partout nicht vertragen können, wenn die niedliche Katze auf dem Fensterbrett entweder keine Lust hat zu reagieren oder sogar tief schläft.

Laut und fordernd klopfen sie gegen die Scheibe, so dass die Katze erschrocken von ihrem Platz hochfährt und ich vor Schreck fast vom Swopper falle.

Hallo? Schon mal was von Rücksichtnahme und Privatsphäre gehört? Manche klopfen nicht nur, sondern beugen sich so herab, dass sie unter dem zur Hälfte hochgezogenen Rollo drunterher ins Zimmer glotzen können. Dreist stecken sie ihre neugierige Nase ungebeten in meine vier Wände und stören zusätzlich meine arme Katze in ihrem Schönheitsschlaf und mich beim lernen oder arbeiten.

Ich habe mir angewöhnt in solch einem Fall heftig und breit grinsend zu winken, das führt in 99% zu sofortigem Rückzug der glotzenden Zeitgenossen, die sich ertrappt fühlen beim spionieren in Fremderleuts Räumlichkeiten. Nur ein Opa hatte bisher den Schneid erfreut zurück zu winken und laut gegen das geschlossene Fenster: "Schöne Wohnung, schönen Tach noch!" zu brüllen.

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Montag, 15. Januar 2007
Endlich Montag
So eine Überschrift würde ausser mir heute wohl so schnell niemand wählen, aber die meisten Leute mussten -im Gegensatz zu mir- ja auch nicht am Wochende 8 stündige Seminare abreissen. Und zwar Samstags und Sonntags. Das ist einmal im Monat so und strengt erheblich mehr an, als es sich anhört. Hinzu kommt ebenfalls einmal monatlich der Arbeitskreis Akupunktur, ebenfalls an einem Wochenende. Und natürlich meine wöchentlichen Seminare am Institut für Heilpraktik.

Sicher, ich hab das so gewollt und bewusst gewählt, aber es ist schon irre viel. Das meiste muss zuhause getan werden, vorbereiten, nachbereiten, private Lerngruppen. Und ein paar andere Verpflichtungen habe ich ja auch noch.

Momentan bin ich ziemlich am Ende. Zu wenig zuhause und wenn doch dann krank. Ich habe 3 Wochen lang nicht mehr als 4 Stunden pro Nacht geschlafen, trotz Erschöpfung und nah an der Grenze zum Schreianfall.

Und nach viel zu wenig wenig Schlaf hochkonzentriert die Milz/Magen Syndrome zu lernen und Zungendiagnose zu üben oder einfach nur konzentriert zu zu hören ist gar nicht mal so einfach.

Das liegt aber nicht zuletzt auch daran, dass ich nun zwei Monate lang in meinem Fachausbildungs - Kurs immer die gleiche Dozentin hatte und mich im Kontakt mir dieser Frau vorsichtig ausgedrückt äusserst unwohl fühle.
Sie hat´s eindeutig auf mich abgesehen, ist aber generell
sowieso schon schnippisch, zickig, nervig und intolerant.

Unvergessen ihr Satz: zwei Allergiker dürften eigentlich gar keine Kinder bekommen, das vererbt sich in jedem Fall und wer will schon ein Neurodermitis-Kind?

Ihr momentanes Lieblingsthema sind die Dicken, die alle undiszipliniert, kritikunfähig und überempfindlich sind.

Wobei man sagen muss, dass sie diese Statements stets ganz geschickt verpackt und nebenbei einfliessen lässt und bis man begriffen hat was sie da von sich gibt, ist sie auch schon wieder woanders. Und natürlich sagt sie das alles nur im Rahmen der Gesundheit.

Gestern bin ich anderthalb Stunden vor Kursende geflüchtet und sass 10 Minuten weinend im Auto.

Ich.
Fast 36 Jahre alt.
Man stelle sich das vor...

Heute nacht habe ich prompt geträumt ich ginge wieder zur Schule und die anderen Mädchen würden eine Schlafparty veranstalten ohne mich eingeladen zu haben.
Interessanterweise mischten sich auch Frauen aus meinem Seminar unter meine Mitschülerinnen.

Man muss nicht Freud sein um daraus zu folgern, dass ich mich ausgeschlossen fühle. Und das obwohl ich mich mit meinen Mitschülerinnen recht gut verstehe.

Zum Glück sehe ich die alte Krähe erst im Juni wieder.

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Letzte Aktualisierung: 2013.07.29, 16:19