Fu Kar We: F R a U is for me (and Tatouage) G
Frau G.
Mittwoch, 18. Januar 2006
Mitmachen!!!
Bitte hier mitmachen. Danke!

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Punkte machen
Bei M*nimal läuft seit Ende letzten Jahres so eine Treue-Aktion. Man bekommt pro fünf Euro Einkauf ein Klebemärkchen und für ein Heftchen mit Klebemärkchen spottbillig Markenhandtücher und Markenbadetücher.

Da wir nun bis Dezember genau gegenüber einer M*nimal-Filiale wohnten, verführte uns dieses verflixte Angebot dazu nun ständig dort einzukaufen. Völlig überteuert, was ja auch Sinn und Zweck der Übung ist.

Ich gebe schon ganz gerne mehr Geld für Essen & Trinken aus, aber eben nur dann, wenn es sich um gute Qualität handelt, z.b. um Bio-Produkte. Supermarktfrass kann ich auch billiger woanders haben, wenn ich das will.

Doch dieser Punkte-Virus erfasste Herrn G. und mich gründlicher als wir gedacht hatten und zum Handtuchset eins gesellte sich bald ein passendes Badetuch, ein zweites Set und eine flauschige Badematte.

Der Umzug stoppte den Bonuswahn eine Weile, doch nun stellte Herr G. dieser Tage irgendwann fest, dass uns nur vier Punkte von einem weiteren Baumwoll-Highlight trennen und ich bekam den sofortigen Auftrag doch heute mal wieder überteuert einzukaufen, am besten für 20 Euro, die fehlenden Punkte einzusacken und die dann in Handtücher umzuwandeln.

Schliesslich läuft die Aktion nur noch bis zum 28. Januar. Und Herr G., der weder weiss wie man Schmutzwäsche in den Wäschepuff entsorgt, noch versteht weshalb man benutzte Tupperschüsseln nicht erst nach 14 Tagen in die Spülmaschine stellen sollte, entwickelte, wenn es um diese verbilligten Handtücher ging, Qualitäten einer gewieften Hausfrau mittleren Alters.

"Und sobald Du die Du die Punkte hast", schärfte er mir ein, "tausch sie ja umgehend ein! Nicht, dass es nachher keine Handtücher mehr gibt. Oder nur noch welche in hellblau. Denk ja dran!"

Hellblau ist eine Farbe, die in Herrn G.s Augen gar nicht geht. Unmännlich. So wie rose Polohemden, über die Schultern geknotete Pullis, Einkaufskörbe und Seidenpyjamas. Er sei nicht Enno, klärt er mich bei Gelegnheiten auf, in denen ihm solcher Unbill zu drohen scheint.

Und tut meinem Frisör damit sehr Unrecht, denn der, als Stilikone schlechthin, trug ausserhalb der 80er nie wieder rose Polohemden und würde sich eher die Hand abhacken, als einen Basteinkaufskorb zu schleppen.

Sei´s drum, ich machte mich also auf zum Supermarkt und kaufte ein. Überteuerte Pilze, Aufschnitt, dies und das. Die Einkäufe blieben überschaubar, der Preis mal wieder nicht. 21,80 für eine kleine Tüte voll.

Doch Rabattmarken, die wollte die Kassiererin nicht rausrücken. "Wie", fragte ich erbost, "ich denke die Aktion läuft bis zum 28. Januar?" "Tja, sagte sie, stimmt, aber nur bis zum 14. Januar gibt´s noch Punkte."

Ein Werk des Teufels!

Jetzt wurde ich sauer. "Das geht ja wohl gar nicht", zischte ich erbost und einige der Kunden in der Schlange hinter mir murmelten zustimmende Kommentare. "Wo steht denn das? Das steht doch nicht auf der Sammelkarte."

"Is aber so", sagte die Verkäuferin achselzuckend.

"Wissen Sie was, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich nicht hier eingekauft", sagte ich. "Mir fehlen genau vier Punkte, dann wäre die Karte voll." "Tja, meinte sie, das ist Pech."

"Pech für Sie", erwiderte ich, "dass ich hier nix mehr kaufen werde. Nicht in diesem Bonus-Betrugs-Shop."

Und als seien das die Zauberworte gewesen, vielleicht war es aber auch meine sich überschlagende Stimme, die ihr irgendwie Angst machte, hatte die Kassiererin plötzlich vier Märkchen in der Hand, die sie mir wortlos überliess.

Na also, geht doch.

Als ich Herrn G. die Geschichte erzählte sagte er erstmal nichts und fragte dann, ob ich auch sofort die Marken gegen Handtücher eingetauscht hätte.

"Nein", brüllte ich entnervt, "habe ich nicht. Das Kärtchen lag zuhause, ich tausche die Dinger Freitag ein. Hörst Du, Freitag tausche ich sie ein. Und dann hat der Wahnsinn mit diesen bekackten Handtüchern hoffentlich endlich ein Ende. Ich hasse Handtücher. Wir haben sowieso viel zu viele Handtücher. Was soll ich mit dem ganzen Mist?"

"Ist ja gut, reg Dich ab," sagte mein Mann kopfschüttelnd. Und im fortgehen hörte ich gerade noch wie er murmelte: "Hellblau, garantiert nur noch hellblau..."

Sowas habe ich echt nicht verdient.

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Montag, 16. Januar 2006
Krach schlagen
Kaum sind der Umzug und die damit verbundenen Umbauarbeiten vorbei, geht er schon wieder los. Der Krach der Schlagbohrer, des Hammers, Meissels, Industriestaubsaugers. Diesmal nur im Treppenhaus, aber gefühlt gleich neben meinem Ohr. Maximaler Abstand 30 cm.

Die alten Fliessen kommen raus, der alte Boden auch. Schade, mir hat´s gefallen. Die neuen Fliesen sind auf alt getrimmt. Jugendstilnachbildungen, die echter aussehen, als das Original das nolens volens rausgekloppt wird.

Einziger Lichtblick ist, dass nun auch die beiden Kinderfahrräder nicht mehr im Hausflur geparkt werden können, die den schrecklichen Gören aus dem vierten Stock gehören. Zwei Kinder, die den Wunsch nach Sterilisation und/oder Taubheit auch im sanftesten Nachbarn auslösen würden. Und meine Sanftheit hält sich sowieso in Grenzen.

Neben unserem Haus führt ein grosser Durchgang, auch unter dem Namen Löwe bekannt, zum Hinterhaus. Dieser Durchgang hält massenweise überdachte Stellplätze für Fahrräder bereit. Das doppelt gesicherte Tor hält Fremde ab, die sich an den Rädern zu schaffen machen könnten.

Trotzdem stehen die beiden Kinderräder immer im Hausflur. Auf knappem Platz, der meiner Ansicht nach für Kinderwagen reserviert sein sollte. Denn die kann man schlechter draussen stehen lassen als ein Fahrrad.

Ausserdem machen die Bälger beim reinbrausen in den Flur soviel Dreck, dass man sich die Putzfrau eigentlich schenken könnte. Ich sehe leider kommen, dass ich mich bei der nächsten Eigentümerversammlung enorm unbeliebt machen muss.Frau G., die neue Else Kling von Winterhude. Wer hätte das gedacht?

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Samstag, 14. Januar 2006
Jetzt kommt ein Karton
Unglaublich was wir alles besitzen. Nicht nur ungefähr 20 Säcke Klamotten, die den begehbaren Kleiderschrank besetzen *protz*, auch ganz skurile Sachen aus längst überstandenen Lebensphasen, die scheinbar aus sentimentalen Gründen nie den Weg in die Mülltonne gefunden haben.

Da war die indische Phase. Aus dieser habe ich einen Samtbeutel mit Mehndi-Zubehör aufbewahrt, bunte Stirnpunkte zum aufkleben mit kleinen Spiegelchen drauf und ein Tantra-Set mit noch fest verschweissten Pülverchen und Crèmedöschen.

Herr G. meint, letzteres könne man doch mal unverbindlich ausprobieren. Ich befürchte jedoch, die Haltbarkeit ist bereits so lange abgelaufen, dass auf jeden Fall mit einer körperlichen Reaktion bei der Benutzung zu rechnen sein dürfte. Wahrscheinlich nur nicht mit der beabsichtigten.

Von der mystischen Phase zeugt das Tarot-Set mit passendem Deutungsbuch.

Von der sportlichen Phase blieben nur so seltsame bunte halbe Handschuhe übrig, für die obere Handseite aus gestricktem, buntem Garn und innen sind sie mit Leder bezogen. Einst zum Rad fahren gedacht, glaube ich.
Das passende Rad habe ich allerdings schon vor Jahren verschenkt.

Aus meiner Radio und TV-Phase finden sich sämtliche Mitschnitte der von mir produzierten Sendungen. (z.b. "Cyberromanzen" und Zugunglücke an der belgischen Grenze, ja ich war flexibel!) Und natürlich meine sämtlichen Zeitungsartikel aus der Journalismus-Phase.

Meine Hutphase füllt einen ganzen, riesigen Karton, meine Handtaschenphase gar zwei. Die Vollkorn-Phase steht im Bücherregal, jederzeit bereit wieder durchzubrechen.

Die Asien-Phase wurde einige Jahre unterbrochen steht aber aktuell wieder hoch im Kurs, inklusive Medizin, Philosopie, Kultur und Kochkunst.

Meine langlebigste Phase war bisher die Internet-Phase, die sich immer weiterentwickelte sich meinen Lebensumständen steht´s anpasste und die mir immer noch und immer wieder Spass macht. Seit drei Jahren schreibe ich regelmässig, naja, mehr oder minder regelmässig, in mein Weblog.

Es macht Spass in alten Erinnerungen zu kramen. Noch mehr Spass aber sich weitere Erinnerungen zu verschaffen. Kartons zu füllen; real und virtuell.

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Letzte Aktualisierung: 2013.07.29, 16:19