Fu Kar We: F R a U is for me (and Tatouage) G
Frau G.
Montag, 26. Januar 2004
So ist das
Ich liebe Kochbücher. Viele Gäste, die uns besuchen, wundern sich darüber, denn nicht nur im Esszimmer steht eine ganze Reihe davon herum, auch in der Küche nehmen sie nicht wenig Platz ein.
Noch sehr viel mehr würde es sie wahrscheinlich irritieren, wenn sie wüssten, dass ich diese Bücher eigentlich nie benutze. Ich lese sie gerne, ich nutze sie auch mal als Anregung, aber ich koche grundsätzlich kaum mal nach Rezept. Ich lese ein Kochbuch so, wie ein Musiker eine Partitur liest. Er sieht die Noten und weiss, wie die Musik dazu klingt; ich lese ein Rezept und weiss, wie das fertige Essen schmecken wird. In den seltensten Fällen reizt es mich zum nachkochen. Mir macht kochen dann am meisten Spass, wenn ich meiner eigenen Kreativität freien Lauf lassen kann. Ich bin sozusagen Freestyler. Man kann mich also besonders in Verlegenheit bringen, wenn man mir sagt: Gib mir doch mal das Rezept. Das muss ich dann ja erstmal überlegen. Die Zutaten sind dabei weniger das Problem, als die Mengenangaben, denn was weiss ich wieviele Kartoffeln in ein Gratin gehören? Ich nehme eben soviele, wie in meine Gratinform passen. Ich steue Salz in die Suppe bis es genug ist. Was zum Teufel schreibe ich da auf? Freestyle kann man nunmal schlecht erklären, Freestyle kochen ist ein Event, ein Happening. Das beginnt schon beim einkaufen. Wennich mich inspirieren lasse von Farben und Düften in der Gemüseabteilung oder auf dem Markt. Oder zuhause einfach in meinen Gedanken. Ich will mir nicht von einem Rezept vorschreiben lassen, was mich dort zu inspirieren hat. Auch Genuss hat ein Recht auf Freiheit! Ich sitze vor meinem Einkaufszettel und komponiere. Das meiste ist einfaches Lalalala. Ein besonders leckerer Zucchiniauflauf, knusprige Spinattaschen, Rouladen wie bei Muttern. Manchmal fahre ich aber auch kulinarisch in den Urlaub und dann gibts es tunesischen Safranreis mit Lammragout und Knobi, Paella oder türkische Köfte. Kochen ist aber nicht hauptsächlich Raffinesse, kochen ist vor allem das Zusammenspiel einwandfreier Zutaten und solider Handwerkskenntnisse. Ein butterweiches Wiener Schnitzel mit einem Kartoffelsalat Klasse eins bekommt nicht jeder hin. Kochen ist auch Kunst. Aber eben eine vergängliche Kunst, die bisweilen schöne Erinnerungen zurück lässt. Und das ist doch auch was wert.

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es gibt nichts schöneres
als nach getaner arbeit heimzukommen zu eben einem solchen kartoffelgratin. oder schnitzel oder ... oder ... oder.... und die erinnerungen daran sind zeitlos. denn wenn Frau G.G.kocht hat, dann hat es G.schmeckt. Das steht fest.

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Letzte Aktualisierung: 2013.07.29, 16:19