Fu Kar We: F R a U is for me (and Tatouage) G
Frau G.
Samstag, 11. August 2007
Die Kirmes
...heisst hier in Hamburg Dom und findet vier mal jährlich statt. Da mir in wirklich absolut jedem Fahrgeschäft schlecht wird und ich im Riesenrad vor Angst fast sterbe, gehe ich da an und für sich nie hin.

Heute war das aber anders, denn wir waren abends beim Fussball und der Dom findet genau neben dem Millerntorstadion auf dem Heiligengeistfeld statt.

Also gab es nach dem (leider verlorenen *seufz*)Spiel belgische Fritten und Dosenwerfen. Herr G. und ich warfen unsere gewonnenen Chips anschliessend zusammen und bekamen dafür einen Porzellanbecher mit dem Emblem der Deutschen Nationalmannschaft.

Das fand ich ziemlich beeindruckend, denn in meiner Erinnerung konnte man bei sowas in der Vergangenheit nur hässliche Schlüsselanhänger aus Plastik gewinnen. Am besten noch in meiner Lieblingswürgfarbe orange-rot.
Seit es diese unsäglichen IKEA-Dauerwerbesendungen à la Tine -die XXXL Tunika- W*ttler gibt, findet man diese geschmacklosen Farbverbrechen an der Sehkraft ja in jeder zweiter Spießerwohnung an der Küchen-/Wohnzimmer-/Schlafzimmerwand.

Doch zurück zum Dom. Früher war also in der Tat nicht unbedingt alles besser.
Billiger aber ganz sicher. Belgische Fritten für 3,20 plus 50 Cent für die Schranke ist schon nicht gerade günstig.

Morgen werde ich über den Markt schlendern und anschliessend Antpasti vorbereiten und Fleisch und Fisch marinieren.
Sonntag wird en famille gegrillt.
Lammrücken in Knoblauchmarinade und Lachsfilet in Zitronenkräuteröl. Dazu persischen Reissalat, Sommersalate, gegrillte Gemüse und ein paar leckere Dips.
Zum Dessert habe ich Mascarponecreme mit frischen Beeren im Visier.
Einen schönen Wein werde ich auch noch besorgen, bei uns um die Ecke ist ein sehr hübsches, kleines Weinkontor. Da war ich noch nie drin und werde das nun ändern.

Sehr erholsam solche Tage, die den Stress einfach wegspülen und gute Laune verbreiten.

Meine Nachbarn und sogar der Verwalter (!) fragen mich ständig wann ich endlich meine Prüfung habe, jeder, der die gelbe Liege gesehen hat ist scheinbar scharf auf eine Behandlung. Die extra dicke Polsterung sieht aber auch sehr verlockend aus.

Ich freu mich auch auf ein Ende der schulmedizinischen Lernerei, dann kann ich mich endlich auf meine Kräuterausbildung konzentrieren, die im nächsten Jahr beginnt.und ebenfalls mehrere Jahre dauern wird.

Die Leute sind immer ganz erstaunt, wenn sie hören wieviel Ausbildungszeit und Fortbildungszeit in dieser Arbeit steckt. Aber wer solide und erfolgreich behandeln möchte, muss eben auch fundiert ausgebildet sein. Insofern finde ich es gut, dass neben den diversen Fachausbildungen diese sehr schwere, rein schulmedizinische Ausbildung Voraussetzung ist um praktizieren zu dürfen.

Die Behandlung kranker Menschen ist schon eine grosse Verantwortung. Und ich selbst bin sehr selbstkritisch was meine Kenntnisse angeht, eben weil ich um diese Verantwortung weiss. Dass mich das Thema Medizin an sich interessiert macht es natürlich sehr viel leichter freiwillig trockene Studien und neueste Forschunsansätze zu lesen.

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Donnerstag, 9. August 2007
Seit einem Monat extreme hardcore learning.
Manchmal träume ich vom Multiple Choice Test und fiesen Krankheiten.
Ab und an habe ich leicht hypochondrische Anwandlungen und beäuge kritischer als notwendig einen blauen Fleck oder eine kleine Verletzung die meiner Ansicht nach nicht schnell genug aufhört zu bluten.

Da ich aber peinlich genau auf lernfreie Abende und Wochenenden achte, geht es mir immer noch recht gut mit dem straffen Programm.
Hat man einmal richtig angefangen ist sowas auch ein Selbstläufer, der Einstieg ist immer am ätzendsten.

Was mich momentan mehr nervt als sonst ist das Wetter. Diese tagelang andauernde Gewitterluft beschert mir drückende Kopfschmerzen und unangenehmes allgmeines Unwohlsein, sowie miese Laune.
Mein Sonnenbrand wandelt sich gerade in knackige Bräune um. Ganz ungewohnt für jemanden der sonst beim Makeup immer zu "Teint Porcellan" greift.

Der Verwaltungsfuzzi war heute zum gefühlten 300. mal da um wie stets die Feuchtigkeitfrage im Flur zu klären. Man darf gespannt sein ob das nochmal was wird.
Ich bin aber guten Mutes, es geht ja bekanntlich irgendwann alles vorüber und auch vorbei.

Im für teuer Geld neu gstalteten Arbeitszimmer prangt auf halber Zimmerhöhe ein fetter, nasser, grässlicher Schimmelfleck, das Abflussrohr draussen scheint defekt zu sein und in die Wand zu nässen.
Auch nicht schön aber es entspricht einer alten Lebensweisheit von Andi Brehme: "Hast du Scheiße am Schuh, hast du Scheiße am Schuh."

Dafür haben wir im Garten hinter dem Haus, wenn alles gut geht, nächste Woche nagelneuen Rollrasen und eine sehr schöne Terrasse. Ich glaubs aber erst wenn ich drauf sitze und Sangria aus Eimern saufe.

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Montag, 6. August 2007
Schaukeln
Im Schatten des vor sieben Jahren gepflanzten, und inzwischen erfreulich grossen Kirschbaums in der Hängematte liegen.
Die Schäfchenwolken am blauen Himmel vorbeiziehen sehen.
Bienen, die um die Nase summen und sich dann auf die eben geöffneten Blüten des Eibischs stürzen.

Das Gestell der Hängematte gleicht einem kleinen Holzboot. Die Hängematte selbst wirkt frisch und hunt gestreift, wie von Frau Sommer höchstpersönlich ausgesucht.

Kaum zu hören, das schnurren eines fernen Rasenmähers und das leichte rauschen der Autos auf der Hauptstrasse einen halben Kilometer weiter.

Meine Freundin reibt sich mit Sonnenmilch ein, bei mir selbst ist mal wieder Hopfen und Malz verloren, ich habe nicht nur Rücken und Füsse, ich habe seit dem Wochenende auch Sonnenbrand.

Trotz Lernstress Urlaubsfeeling.

Wenn wir keine Lust mehr haben schlendern wir durch das grosse Gartengelände und klauen Brombeeren beim Nachbarn. Möglich wäre auch ein kleiner Schlenker an die Alster, nur kurz über die Strasse rüber oder in fünf Minuten zurück nachhause düsen, den Badeanzug holen und dann mit dem Rad an den Stadtparksee.

Andererseits ist es hier im Garten so friedlich. Besonders unter der Woche.

Ich frage mich was die machen, die nicht so ein Plätzchen im Grünen haben. Wahrscheinlich in überfüllten, öffentlichen Grünanlagen sitzen oder im Büro/resp. zuhause mit heruntergelassenen Jalousien.

Wie die Kellerasseln. Oder Dachbodenasseln.

Wir haben den Luxus inzischen auch zuhause über einen hübschen, kleinen Garten zu verfügen. Der Vorteil des Erdgeschosses halt. Wobei dort ja immer noch Kraut und Rüben herrschen, die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen. Der Nachteil einer Eigentumswohnung: man kann wegen sowas und anderer Ärgerlichkeiten nicht die Miete kürzen.

Bekannte von uns ziehen dieser Tage weg aus Winterhude. Sie wohnen aktuell im Dachgeschoss mit Dachterrasse, aber eben ohne Garten. Dafür mit inzwischen zwei kleinen Kindern. Da nützt auch die Fussnähe zum Stadtpark von einer Minute nix mehr.

Jetzt bauen sie in irgend so einem Speckgürtel-Stadtteil ein Haus auf einem Erbpachtgrundstück.
Schrecklich.

Ich bin sicher auch oft spiessig, aber soweit bin selbst ich nicht.

Mein Plan ist eher mal so viel Schotter zu verdienen, dass ich mir in einem gescheiten Stadtteil ein hübsches, kleines Häuschen leisten kann.
Natürlich auch mit Garten.
Diese Hängematte im Schatten des Kirschbaums, das wird mir gerade klar, hat mich für jeden noch so schönen Balkon bis auf alle Zeiten verdorben.

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Letzte Aktualisierung: 2013.07.29, 16:19