Da ja nun nach immerhin einem Jahr (!) die Aussenarbeiten an unserem schönen Altbauhaus endlich, endlich abgeschlossen sind, die elektrischen Jalousien wieder angebracht wurden und der Landschaftsgärtner Dresden `45 in einen recht ansehnlichen "Garten"zurückverwandelt hat, nutzen Herr G. und ich die letzten freien Tage, um den Feinschliff anzulegen.

Sprich Beete von Unkraut zu befreien, das Gerätehäuschen aufzuräumen (wofür braucht man eigentlich 5 Besenstiele? Flog unsere Vorbesitzerin einmal jährlich mit der ganzen Familie auf den Brocken?), Deko, Rindenmulch und natürlich auch herbstliche Blütenpracht in Form von Eriken, Astern und Heide zu verteilen

Beim Staudengärtner ist bereits eine Grossbestellung aufgegeben, im nächsten Jahr soll es hier blühen und grünen was das Zeug hält.

Es macht Spass auf der neuen, nun doppelt so grossen Terrasse zu sitzen und zu frühstücken, während eine kleine, dicke Katze sich auf einem der Stühle in der Sonne aalt und nach dem Schinken schielt.

Zuerst war ihr der Rollrasen nicht geheuer, aber inzwischen pinkelt sie schon wieder todesmutig in jede vesteckte Gartenecke, damit auch ja keine Nachbarskatze Ansprüche anmelden kann.

Ein kleines, feines grünes Paradies mitten in der Stadt. Für mich wahrer Luxus.

Auch im Zusammenhang damit, dass wir so unheimlich nette Nachbarn/Miteigentümer haben. Da hat sich fast jeder mit jedem etwas zu erzählen, wir treffen uns regelmässig mit den meisten hier, mal als grosse Gruppe, mal zum plauschen in kleiner Runde, mal zum Essen gehen.

Das ist alles sehr liebevoll- freundschaftlich und irgendwie unerwartet, denn so gut wie jeder warnte mich vor dem Horror der Eigentümergemeinschaften im Allgemeinen, wo der eine dem anderen spinnefeind sei und man sich nur in die Haare bekäme, quasi wegen jedes kleinen Mistes.

Andererseits besitzen wir auch noch eine andere Wohnung, in Eppendorf, und dort ist es zwar nicht so freundschaftlich, aber auch sehr nett, sachlich und seit rund 10 Jahren total problemlos wenn es um die Planungen geht, was am Haus gemacht werden muss.

Unsere Erfahrungen mit dem Thema Eigentumswohnung ist nur bezüglich der Verwaltungsgeschichten negativ geprägt, da ist es schwer eine zu finden die sich engagiert und nicht nur kassieren will.

Wie auch immer. Ich hoffe nun auf besseres Wetter, damit wir mit dem gesamten Haus den "neuen" Garten einweihen können und meinen neuen Job als Verwaltungsbeirätin begiessen. Wobei das sicher mehr Arbeit sein wird als Vergnügen. Aber ich teile mir die Bürde des Amtes (harhar) ja zum Glück mit einem anderen, sehr netten Nachbarn.

Das klingt ja sehr, sehr schön.
Ich freue mich für Sie, liebe Frau G.