Fu Kar We: F R a U is for me (and Tatouage) G
Frau G.
Sonntag, 22. Juli 2007
Das Mitgefühl in der westlichen Welt


Der Dalai Lama weilt dieser Tage in Hamburg und oben genanntes Thema wurde heute als öffentlicher Vortrag angeboten.

Ich hatte tolle Plätze reservieren können, voller Blick auf seine Heiligkeit, nicht angewiesen sein auf die grossen Bildleinwände.

Nun gab es auch tatsächlich viel zu sehen. Viele Bodyguards zum Besipiel, die den Dalai Lama, da er scheinbar nicht überall gleichermassen geschätzt wird, beschützen müssen und das in schwarzen Anzügen und mit starren Mienen.

Leider auch viel zu hören, denn massenhaft schreiende Kinder waren anwesend und stellten das Mitgefühl der Anwesenden zeitweilig auf eine harte Probe.

Einige murrten und beschwerten sich, aber ich zumindest weiss sowieso schon seit meines Studiums, dass böse Blicke bei Müsli-Eltern rein garnichts bewirken.
Deren schmuddelige Brut darf immer alles, vom ersten Tag an, wo sie in politisch korrekten Öko-Tragetüchern durch die Gegend geschleppt werden.

Der Dalai Lama selbst wirkte übrigens ein wenig gelangweilt, kein Wunder, heute morgen und auch gestern gab er wohl schon ähnliches zum besten und so erkundigte er sich erstmal wer denn neu dabei war und stellte dann erleichtert fest: "seems to be everybody, so no danger to repeat!" Auch die Anekdötchen des Dalai Lama sind wohl begrenzt in ihrer Kapazität.

So sprach er kurz über seine grossen Aufgaben: Weltfrieden, Religionsfreiheit und Tibet.

Von da kam er irgendwie gleich auf Terroristen und G:W: B*ush zu sprechen, den er angeblich gar nicht so übel findet "he is a simple man, i like that". Das beinhaltete durchaus einige Ironie wie es schien, ihre Heiligkeit lachte sich dabei nämlich scheckig.

Noch amüsanter fand er wohl die Übersetzung des Translators, der immer Abschnitt für Abschnitt erzählte was der Dalai Lama gerade auf English gesagt hatte und dabei sehr ernsthaft wirkte, die Jokes of His Holiness liess er meist einfach weg. Schade, die waren echt das beste.

Seine Heiligkeit suchte sehr oft nach passenden Worten, winkte ziwschendurch einigen Leuten, die er kannte, enthusiastisch zu, kratzte sich immer wieder genüsslich an sämtlichen Körperstellen und kam dabei wie von selbst auf das Thema Happiness
zu sprechen.

Und darauf, dass Moskau Welthauptstadt werden sollte. Denn die Russen brauchen Demokratie.
Nunja...

Wie sagte er selbst: wenn es Ihnen eine Hilfe war was ich erzählt habe machen Sie was draus, wenn sie finden es war Blödsinn vergessen Sie´s einfach...

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wow. und hmm.
scheint du hast dir mehr versprochen. nach deiner schilderung zu urteilen: ich auch.
G.Bush a simple man. more a simpleton. but let's be fair. I never had the "pleasure" of a dialog with either of the two. Bush and the Dalai Lama.
Irgendwie scheint er ja auch eher das "schlichte" zu präferieren, wenn man den Abschlussworten gedenkt.

Aber dennoch, ein Erlebnis dürfte es so oder so gewesen sein.

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hm
Eine gute Frage!
Was habe ich erwartet? Ich glaube zunächst ein bißchen mehr Stille, ein bißchen mehr Ehrfurcht.

Vielleicht bin ich einfach nur nicht so viele Leute um mich herum gewöhnt, aber dieses allein Dauergefresse , angefangen von Soja-Joghurt, über gebackenen Schafskäse im Fladenbrot, Stullen, und dazu Kaffee und Saftgeschlürfe gab dem Event den Charme einer Grosskantine und nervte mich wie bekloppt.

So ein Vortrag dauert 1,5 bis 2 Stunden. Jeder erwachsene Mensch sollte doch im Stande sein so lange auf eine Mahlzeit verzichten zu können.

Aber nein, geht nicht. Kaum dass sie sitzen, mampfen sie, ob gross, ob klein und veranstalten dabei einen enormen Geräuschpegel. Dazu eine Kakophonie aus Kindergekreisch, halblautem Gemurmel, hin und her rennenden Füssen, (denn neben der Esserei kann man es auch nicht 1,5 Stunden aushalten ohne ständig auf´s Klo zu wetzen) und mit Zetteln wedelnden Mitarbeitern, die ewig lange Hunderte Fragen an seine Heiligkeit einsammelten, von denen er am Schluss ganze drei beantwortet hat.

Darunter so kluge Ergüsse wie: was darf man angesichts des Genozids empfinden?

Über so eine beknackte Frage staunte sogar der Dalai Lama und fragte erschrocken: WHAT? *ächz*

Ich weiss ja nicht ob sich die Anwesenden nie zuvor über seine Heiligkeit informiert haben, aber wir reden hier von einem Mann der gerne mal zum Luftgewehr greift, wenn ein Habicht es auf seine zahmen Vögel abgesehen hat.

Wie wird der wohl den Genozid finden?

Ich war aber trotz aller Kratzerei, Winkerei und aller Wortfindungstörungen fasziniert vom Dalai Lama, der eine sehr spezielle Ausstrahlung besitzt. Wie das halt so ist wenn einer schon 14 Male bewusst reinkarniert wurde. ;)

Ich hätte ihm gerne in aller Stille zugehört und nur ihm.

Aber das ist innerhalb einer solchen Verantstaltung halt nicht möglich. Deshalb werde ich mir zukünftig lieber ein paar schöne Bücher von ihm kaufen oder eine DVD, das bringt mir sicherlich mehr. :)

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Letzte Aktualisierung: 2013.07.29, 16:19