Frau G. |
Freitag, 23. März 2007
Tischgespräche 1.0
frau g., 10:22h
"wenn Chinesische Medizin so toll ist, weshalb hat dann noch keiner von denen einen Nobel Preis bekommen?"
Diese Frage ist so doof, dass man meinen könnte ich hätte sie mir ausgedacht. Habe ich aber nicht. Ein Arzt hat sie mir gestern abend gestellt, der sich auf meinen Rat hin mit Chinesischer Medizin seinen fortschreitenden Ausschlag behandeln liess, als nix anderes mehr half. Und ich möchte an dieser Stelle mal betonen, dass man in einem solchen Fall nicht nur den Ausschlag behandelt, sondern auch die ganzen Nebenwirkungen des Chemiedrecks, den die Leute vorher so einwerfen, um die Sache los zu werden. Die Behandlung war erfolgreich, der Ausschlag ist weg und kam bisher auch nicht wieder. Aber nun denkt er das könne ja einfach Zufall sein. Sein Hautarzt habe auch gesagt er glaube das alles so nicht. Und wenn doch will er das Rezept der Kräuter für seine Patienten haben. Geht´s noch? Ich hab dann das gemacht was ich in diesem Fall meistens mache, ich versuchte zu erklären, dass CM so nicht funktioniert. Dass sie massgeschneiderte Medizin ist und für jeden Patienten anders. Dass, wenn zwei Patienten mit sagen wir mal Schilddrüsenunterfunktion zu mir kommen, beide vollkommen unterschiedlich behandelt werden, denn die Wahrscheinlichkeit, dass beide das gleiche Disharmoniemuster aufweisen und die gleiche Konstititution und Disposition besitzen ist verschwindend gering. Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass jegliche Vorträge und Erklärungen verschwendet sind, wenn jemand nicht zuhören möchte. Das ist ja nicht nur bezüglich Chinesischer Medizin so. Ärgerlicherweise lande ich aber immer wieder bei dem Thema. Die Leute wollen was wissen über CM, können das was man ihnen sagt aber nicht einfach akzeptieren. Richtig einlesen möchten sie sich aber auch nicht. Ärzte ärgern sich oft darüber, dass man Patienten helfen kann, denen sie selbst nicht weiterhelfen konnten und dass ihnen die Privatpatienten flöten gehen. Vielleicht wäre es besser solche Gespräche von vorneherein abzublocken. Eine Bekannte von mir sagte letztlich, dass sie schon vor Jahren aufgegeben habe irgendwem irgendwas zu erklären. Sie sagt nur noch: Keine Ahnung wie das funktioniert, aber es funktioniert. Das entspricht zwar nicht der Wahrheit sorgt aber für zufriedene Gesichter. "Siehste, ich hab´s ja gesagt, alles Zufall!" ... comment
donparrot,
Fr Mär 23, 2007, 11:27
Das ist wirklich dere Gipfel der Tumbheit, Frau G, da gebe ich Ihnen völlig recht.
Andererseits möchte ich doch einwerfen, dass auch die chemischen Medikamente nicht in Bausch und Boden zu verdammen sind. Auch die haben schon vielen Millionen Menschen das Leben gerettet. Im Prinzip geht es doch wohl darum, bei jedem Patienten herauszufinden, was für ihn die beste Therapie ist. Oder sehe ich das falsch? ... link
frau g.,
Fr Mär 23, 2007, 13:55
Also ich verdamme garnichts in Bausch und Bogen. Dass die schulmedizin absolut ihre Berechtigung hat darüber brauchen wir gar nicht zu diskutieren, weil es völlig ausser Zweifel steht.
Meine Aussage bezog sich allerdings auf den aktuellen Fall einer Hauterkrankung und da ging es selbstverständlich nicht um eine Lebensrettung. Die Nebenwirkung von Cortison ist jedenfalls nicht ohne, auch wenn es, wie im vorliegenden Fall nicht wie gewünscht anschlägt. Man behandelt A (vielleicht sogar erstmal erfolgreich) und zieht sich dabei aber B zu. So funktioniert die Einnahme vieler Medikamente, die die Ärzte verschreiben. Schmerzmittel z.b. helfen dem Migränepatienten einerseits, schädigen aber seine Nieren, in denen sich das Zeug dauerhaft ablagert andererseits. Je öfter, je mehr. Dabei ist Migräne mit Akupunktur (und falls nötig Kräutern) gut in den Griff zu bekommen und zwar ohne Nebenwirkungen. ... link
kelef,
Mi Mär 28, 2007, 02:05
die schulmediziner versteifen sich meist zu sehr auf "schulmedizin und sonst nix". das kann zu nichts gutem führen. ideal wäre es, wenn - wie es ja gott sei dank in vielen fällen praktiziert wird - kombiniert wird. bei einer eitrigen bauchfellentzündung hätte ich gerne einen guten chirurgen und ein starkes breitbandantibiotikum, aber schon bei knochenbrüchen können tcm oder verschiedene naturheilkundler unter umständen besser sein als ein gips.
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