Fu Kar We: F R a U is for me (and Tatouage) G
Frau G.
Freitag, 19. Januar 2007
Klopf klopf
Meine Katze sitzt gerne am Fenster. Zur grossen Freude sämtlicher Bewohner unseres Stadtteils, wie mir scheint, denn 8 von 10 Vorbeigehenden bleiben stehen und bewundern Miss Maya wie sie sich putzt oder hinausstarrt oder einfach nur schläft.

Man solls kaum glauben aber diverse Muttis heben sogar ihre kleinen Kinder aus dem Buggy, um ihnen die Katze von nahem zu zeigen und grössere Kinder drücken ihre Nasen und Händchen an der Scheibe platt.

Maya reagiert unterschiedlich je nachdem welcher Laune sie gerade ist von gespannt über freundlich bis desinteressiert. Bei ihren Ausflügen nach draussen scheint sie diverse Kontakte geknüpft zu haben. Als gestern ein gutaussehender junger Mann zwinkernd in den Raum lächelte, stellte sich schnell heraus, dass er und meine Katzendame schon seit einer Weile auf Du und Du sein müssen. Sie schmachtete ihm noch einige Minuten lang hinterher, als er weiterging.

Meistens finde ich es schön, dass wir drei uns hier so gut eingelebt haben und eingebunden sind die das leben und Treiben der Strasse.

Was mich allerdings kolossal nervt sind diverse Omas und Opas, die wie festgewachsen vor dem Fenster stehen und partout nicht vertragen können, wenn die niedliche Katze auf dem Fensterbrett entweder keine Lust hat zu reagieren oder sogar tief schläft.

Laut und fordernd klopfen sie gegen die Scheibe, so dass die Katze erschrocken von ihrem Platz hochfährt und ich vor Schreck fast vom Swopper falle.

Hallo? Schon mal was von Rücksichtnahme und Privatsphäre gehört? Manche klopfen nicht nur, sondern beugen sich so herab, dass sie unter dem zur Hälfte hochgezogenen Rollo drunterher ins Zimmer glotzen können. Dreist stecken sie ihre neugierige Nase ungebeten in meine vier Wände und stören zusätzlich meine arme Katze in ihrem Schönheitsschlaf und mich beim lernen oder arbeiten.

Ich habe mir angewöhnt in solch einem Fall heftig und breit grinsend zu winken, das führt in 99% zu sofortigem Rückzug der glotzenden Zeitgenossen, die sich ertrappt fühlen beim spionieren in Fremderleuts Räumlichkeiten. Nur ein Opa hatte bisher den Schneid erfreut zurück zu winken und laut gegen das geschlossene Fenster: "Schöne Wohnung, schönen Tach noch!" zu brüllen.

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Letzte Aktualisierung: 2013.07.29, 16:19