Frau G. |
Donnerstag, 10. November 2005
Todesspiel
frau g., 10:57h
Es muss Winter sein, ich habe wieder Eiszapfen anstelle von Füssen und benötige unerotische Bettsocken, sonst kann ich nicht einschlafen.
Ein altes norwegisches Sprichwort sagt. Winter ist, wenn die Katze versucht im Bett unter den Pyjama zu kriechen. Soweit kams bisher nicht, aber unser Schlafzimmer ist Madame M. trotzdem zu kalt, nach ein, spätestens zwei Stunden Schlaf an Papas düftelnden Füssen verzieht sie sich vor die Heizung ins Kuschelkörbchen. Das habe ich dieses Jahr ganz exklusiv mit einem alten Blaufuchspelzkragen ausgepolstert. Und nun würde wohl sogar Mooshammers Kampfratte Daisy neidisch werden. In unserer neuen Wohnung gibt´s für die Pelzkugel nicht nur einen kleinen Garten, nein, auch ein Vogelhaus zur spannenden Unterhaltung, ich bin schon sehr interessiert daran zu beobachten, wie ihr das gefallen wird. Der weisse Kater meiner werten Mutter, bekannt als die "Ichbins", legte sich bis letztes Jahr gerne mal rein ins Vogelhaus, dass seiner Grössenordnung nach eher einer Vogelvilla gleicht und erwartete wohl, dass ihm die leckeren Piepmätze gleich ohne Umwege ins Maul flögen. Doch die "Ichbins", eine passionierte Vogelfreundin, liess zwei Querverstrebungen anbringen, die weitere Hausbesetzungen in dieser Richtung unterbanden. Der Kater war danach sichtlich beleidigt und schmollte tagelang, weil seine kreativen Jagdideen ganz offensichtlich so wenig wertgeschätzt wurden. Seine jüngere Schwesterm die kleine, schwarze Mutterkatze jagt hingegen unverdrossen nach guter alter Manier ohne technische Hilfsmittel und mit grossem Erfolg. Sie legt der entsetzten "Ichbins" in schöner Regelmässigkeit abgerissene Vogelköpfchen mit bunten Federchen daran und Mäusegedärm auf die Fussmatte, als Liebesbeweis. Wahrscheinlich hält sie die Schreie und Tränen, die die "Ichbins" beim Fund der Hinterlassenschaften anstimmt für echte Begeisterung. Immerhin nimmt sie das Wagnis des kletterns und anschleichens auf unglaublich hohen Bäumen so nicht umsonst auf sich. So, wie die Dosenöffnerin sich jedesmal echauffiert beim Anblick der Leichenreste, ist ihre Freude ja kaum zu übersehen. Mäuse tötet der kleine Teufel übrigens nicht auf die gute alte Ichbeiss dirdasgenickdurchundende-Art, nein, sie spielt sie zu Tode. Bis die armen Dinger in Ohnmacht fallen und an einem Herzschlag sterben. Die Ichbins hat deshalb meinen Bruder auf das Katzentier angesetzt, ihm die Feldmäuse, mit denen es sein Todesspielchen spielt abzunehmen. Das hat aber lediglich dazu geführt, dass die Mäusetöterin jedesmal Gas gibt sobald sie meinen Bruder sichtet, um ihre Maus erstmal sicher zu verstecken und dann nach dem guten alten Kaa-Dschungelbuch-Muster: "Hier ist nix und hier ist auch nix!" die Unschuldsnummer abzuziehen. Es ist eben immer gefährlich, wenn sich Schönheit und Anmut mit hinterhältiger Intelligenz und Boshaftigkeit paaren. ... comment |
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Letzte Aktualisierung: 2013.07.29, 16:19
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Es is heiss!
Es ist warm. So warm, dass man nicht viel machen kann... by frau g. (2013.07.29, 16:19) Politisch korrektes Deutsch
O.k.... man hat ja meist ein gewisses Selbstbild von... by frau g. (2012.01.02, 12:23) Sie haben eine ganz tolle...
Sie haben eine ganz tolle Einstellung dazu, deswegen:... by sid (2010.11.24, 13:43) |