Fu Kar We: F R a U is for me (and Tatouage) G
Frau G.
Dienstag, 4. Januar 2005
Wunschpunsch
Ich will ja hoffen, liebe Leser, dass Ihr alle so gut ins Neue Jahr gekommen seid wie Herr G. und ich.

Einer schönen, alten Tradition folgend feiern Herr G. und meine Wenigkeit den Jahreswechsel grundsätzlich nur zu zweit. Das hat sich am Anfang unserer Beziehung zufällig so ergeben und blieb dann aus Wohlgefallen bis heute so, immerhin schon zum siebten Mal.

Paare, die dauernd Entertainment von aussen benötigen, um sich nach all den Jahren noch ertragen zu können, finden das natürlich schnarchlangweilig.
Weibliche Singles, die sich schon seit all den Jahren regelmässig sämtliche Körperhaare unter Schmerzen mit Wachs entfernen und fettarm leben, um toll in Form zu sein falls sie endlich mal den Richtigen treffen sollten, finden das hingegen total romantisch.
Und männliche Singles, die sich just von einer Freundin getrennt haben, die sie all die Jahre zu öden Racletteessen mit ihren widerlichen Freunden, engen Smokings und grauenvollen Spieleabenden gezwungen hat, erstarren vor Ehrfurcht, dass es auch anders geht.

Natürlich hängen auch wir nicht im Trainingsanzug auf dem Sofa herum und gucken zwanzig Mal Dinner for One. Ganz abgesehen davon, dass ich Dinner for One noch nie lustig fand, brezeln wir uns jedes Jahr auf für unsere eigene Party was das Zeug hält,
Herr G. und Frau G. schreiten also in Abendkleidung zu Tisch und widmen sich einem Fleischfondue, das sich sehen lassen kann. Übrigens Fettfondue, denn wenn ich Brühe will, dann mache ich mir einen Bengalischen Feuertopf. Aber bestes Rinderfiiet abzukochen, nur weil man 5 Kalorien sparen möchte, halte ich für eine schwere Sünde.

Und während das Fleisch im Fett vor sich hinschmurgelt, gucken wir zur Einstimmung Ekel Alfred dabei zu, wie er Punsch fabriziert und mit der dusseligen Kuh Tango tanzt.
Danach folgt übergangslos der Einwurf einer DVD die wir immer schon mal sehen wollten, den Film aber im Kino leider verpasst haben. Manchmal spielen wir danach Scrabble und meistens schlage ich Herrn G. was die Stimmung kurz ein wenig trübt.

Aber spätestens beim Bleigiessen gegen halb zwölf sind wir uns wieder einig. Wir nörgeln, weil alles was wir giessen entweder total gleich aussieht, nämlich wie ein Bleitropfen, oder nicht identifizierbar ist, weil es nicht auf der blöden Deutungs-Pappe steht. Kurz vor zwöf öffnet Herr G. dann den Schampus und ich selbst öffne die Tüte mit den Wunderkerzen.
Um zwöf wird geherzt und geküsst und Schönes gwünscht wir tanzen mit Glas und Wunderkerzen den Neujahrswalzer. Diesmal war´s "Thats Amore" von Dean Martin.

Geböllert wurde von uns übrigens nicht, Stammleser werden sich vielleicht an mein Missgeschick vom letzten Mal erinnern. Ich wollte zum Jahreswechsel 2004/2005 nichts riskieren und habe das Geld für die Knallerei dann lieber gespendet.

Ausserdem haben wir vom zweiten Stock aus einen prima Blick auf das Feuerwerk das über der Alster abgeschossen wird.
Nachdem den engsten Verwandten per Telefon oder SMS ein Frohes Neues Jahr gewünscht worden ist, kocht Herr G. Kaffee und dazu gibts dann frische Berliner.

Und danach quatschen wir solange wir Lust haben, bis in den Morgen hinein. Ich glaube in diesem Jahr war es gegen halb fünf als wir endlich ins Bett wankten.

Seltsam. Früher, als ich in einer nicht sehr glücklichen Beziehung steckte, habe ich Sylvester gehasst. Und das obwohl wir immer was Bombastisches unternommen haben.
Aber heutzutage freue ich mich jedes Jahr darauf gerade diesen Tag, den letzten im Jahr, ganz alleine mit meinem Mann zu verbringen.

Irgendwas muss er richtig machen, der Herr G..

Und fast hätte ich es vergessen: euch allen nur das Beste für 2005.
Wer immer hier auch mitliest.

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das beste ...
... für 2005, das wünsche ich ihnen auch, werte frau g.
wir haben uns in diesem jahr tatsächlich mal dazu hinreißen lassen, wieder auf eine silvesterfete zu gehen. das war nett, aber irgendwie kam ich gar nicht dazu, in ruhe zurück zu blicken, wie ich das sonst so gern tue. nächstes jahr wirds also bestimmt wieder geruhsamer zugehen. ist ja auch eher unserem alter entsprechend ...

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Also
am Alter kanns eigentlich nicht liegen, denn ich bin ja schon seit Jahren immer 29. *grübel*
Immer
Ihre Frau G.

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Letzte Aktualisierung: 2013.07.29, 16:19