Fu Kar We: F R a U is for me (and Tatouage) G
Frau G.
Mittwoch, 9. Dezember 2009
Ich fahr Bahn
Mit Öffentlichen Verkehrsmitteln in der Grossstadt umher zu fahren, bedeutet auch immer einen recht interessanten Querschnitt durch die geistige Gesundheit der Gesellschaft zu erhalten. Zumindest des Teils der Gesellschaft der Bus und Bahn fährt.

Hier paart sich der praktische Anreiz keinen Parkplatz suchen zu müssen und Cocktails bis zum Anschlag konsumieren zu können mit der unschönen Erfahrung, dass nicht alle Mitreisenden so unauffällig unterwegs sind wie man selbst. Streitende Paare und Geschäftspartner vom Kiez ("Ey, passmaauf Digger, isch schlach Disch kaputt, isch schwör!"), Bettler, Penner (letztere pinkeln gerne auf die Stoffbezogenen S-Bahnsitze, also be careful before taking place!) und Einfachsoherumschreier. Hinzu kommen die, die normal sind, aber meinen ultralaut mit dem Handy telefonieren zu müssen, die, die denken auch ihre Taschen hätten einen eigenen Sitzplatz verdient und die, die Dir beim Zeitunglesen ihren Ellenbogen in die Rippen bohren.

Wirklich erstaunt hat mich wieviele Menschen mit sich selbst reden. Lautstark. Oft wütend.

Gestern zeigte ein Opa mit schmutzigem Finger auf eine ältere, wohlondulierte Dame im Twinset und kreischte: "Du bist auch bald dran!" Mit kühlem hanseatischen Blick mass sie ihn daraufhin von oben bis unten und sagte dann seelenruhig: "So? Danke für die Information, dann weiss ich ja jetzt Bescheid."

Da war der Schreihals erstmal platt und schlurfte dann mit einem halbherzigen: "Alles Nazis hier" weiter.

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Letzte Aktualisierung: 2013.07.29, 16:19