Fu Kar We: F R a U is for me (and Tatouage) G
Frau G.
Samstag, 11. September 2004
Urlaub für die Sinne
Unter diesem Motto stehen die nächsten Tage und das haben wir uns auch verdient, besonders der arme Herr G., der die letzten Monate Stress ohne Ende erdulden musste, welcher in einigen Wochen auch wieder verschärft weitergehen wird.

Heute jedoch haben wir uns einen wirklich schönen Tag gegönnt, beginnend mit Sektfrühstück in unserer hübschen, sonnigen Küche, um anschliessend Richtung Schanze aufzubrechen, denn dort wurde ab 11:00 Uhr Herrn G.s Geburtstagsgeschenk eingelöst, in Form eines Sushi Kochkurses.

Das war nicht nur lecker, sondern hat auch noch wahnsinnig viel Spass gemacht. Die beiden japanischen Sushi-Meisterinnen hatten alles fest im Griff und Herr G. hat sich als Meister der Dekoration erwiesen, wohingegen ich mich als weltbeste Reiswürzerin hervortat.



Interessant fand ich, dass in einer Gruppe wie bei diesem Kochkurs manche Teilnehmer immer wieder gerne gewisse Klischees bedienen. Da gibts die Schüchternen, die Draufgänger, die Ungeschickten und die Spassvögel, die Fleissigen, die Faulen, aber last but not least leider immer auch die Klugscheisser.

Nennen wir dieses Pärchen aus Datenschutzgründen mal Muschi und Schnuffel. Muschi und Schnuffel wohnen auf dem Dorf und die ganze Kohle, die sie dort an Miete sparen, geben sie für Fernreisen aus, natürlich auch nach Japan. Muschi kann zwar nicht kochen und produzierte dementsprechend furztrockenen, bröckelnden Reis, wusste aber alles über Sushi und natürlich alles besser.

Muschi laberte und laberte, sprach ständig Schnuffel mit vollem Namen an und zwar so laut, dass alle anderen an der Konversation horribile teilnehmen mussten, ob sie wollten oder nicht. Schnuffel ist der Chefkoch im Hause Schnuffmuschi und wird mit Dauerlob bei Laune gehalten, sagt aber gerne auch mal Sachen wie: "Ich muss ja eh alles machen zuhause." Was definitiv nicht stimmt, das reden übernimmt nämlich Muschi.

Nach dem Motto keine Ahnung und davon viel, sülzte sie Gefasel, dass sich dann grösstenteils als unsinnig herausstellte, über Teezeremonien, Pflaumenwein und die Sushi-Preise in Japan. Ausserdem trug sie einen hellblauen Kunstfaserpullover, der ihre Bauerntrampelmöpse noch dicker aussehen liess.

Sie war schrecklich sauer als mein Reis gelobt wurde und ihrer nicht und fragte dreimal nach, ob das nicht doch Geschmackssache sei. Klar, genau so wie hellblaue Kunstfaserpullis. Alles Geschmackssache.

Die anderen waren aber wahnsinnig nett und es hat viel Spass gemacht gemeinsam zu kochen, zumal fast alle Sushi AnfängerInnen waren.
Beladen mit einem dicken Paket nach dem gemeinsamen Festmahl übriggebliebener Leckerlis, zogen wir am Nachmittag von dannen, nicht ohne uns zu versichern, dass das garantiert nicht unser letzter Kochkurs war.

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Letzte Aktualisierung: 2013.07.29, 16:19