Fu Kar We: F R a U is for me (and Tatouage) G
Frau G.
Dienstag, 15. März 2005
Mehr Spass beim Sex mit der Pille aus den Anden
Dieses grosszügige Angebot eines Herrn, dessen Mail Absender "max-po" lautet, kommt leider momentan etwas ungünstig, denn aus aktuellem Anlass grüble ich mehr darüber nach, wie ich diese Renovierungsaktion heil überleben soll und nicht über noch mehr Spass beim Sex.

Überhaupt, was soll bei einem Produkt aus den Anden den Spassfaktor bringen? Dass man es unter einer Lamafelldecke mit bekloppter Strickmütze auf dem Kopf treibt? Als Vorspiel nur mit einem Poncho bekleidet, Panflöte spielend ums Bett tanzt?

Ach, egal ich wills gar nicht wissen. Wahrscheinlich liege ich mit meinen Vermutungen eh wieder daneben. So wie gestern, als ich zu Ikea fuhr, munter davon ausgehend, dass es dort an einem Montag morgen sicher nicht besonders voll sein würde.

Nicht bedacht hatte ich, dass HH Schulferien hat und alle Studenten Semesterferien und dementsprechend war es nicht voll, sondern brechend voll. Überall Erstsemester, die gerade das Wagnis des zusammenziehens eingehen wollen und stundenlang an den Beratungsständen die Verkäufer vollquatschen, weil sie sich nicht entscheiden können.

Dann die Familien mit den Kids, die die Bälger den Wagen schieben lassen, was zur Folge hat, dass man seine Füsse möglichst schnell ins Sicherheit bringen sollte, wenn man seine Zehen behalten möchte, weil die kleinen Biester alles umnieten was sich bewegt.

Früher, als noch alles besser war, kamen die Kinder ins Bällebad.
Heute streifen sie wie Raubtiere durch den Laden, hinterlassen auf allem was nur annähernd weiss ist ihre Fussspuren und lassen gefühlte 50 mal hintereinander den Deckel der Truhenbänke herunterkrachen, während die begeisterte Mutti seelenruhig nach einem Stuhl sucht, der gut genug verschraubt ist, dass die Plagegeister ihn mit ihren Turnübungen, die sie darauf veranstalten nicht gleich wieder zu Kleinholz zerlegen können.

Dazwischen jede Menge Rentner die sich, aus mir unverständlichen Gründen, sowieso immer im dicksten Trubel in Supermärkte und Möbelhäuser stürzen, um dann im Schneckentempo durch die Gänge zu schleichen, jede Kerze und jede Badematte bestaunend wie eins der sieben Weltwunder, den Wagen grundsätzlich in der Mitte schiebend, so, dass auch ja niemand vorbei kommt. Auch wenn sie mal von der Route abweichen und in die Gänge stratzen, lassen sie den Wagen genau da stehen, wo er gerade eben steht, nämlich in der Mitte.

Während man dann versucht den Einkaufwagen zur Seite zu bugsieren fährt einem entweder eins der Terrorkinder in die Hacken oder ein Student mit einer Yuccapalme, der zwar ob des monströsen Gewächses nichts mehr sieht, aber Gottvertrauen genug besitzt einfach mal drauf los zu schieben. Er kann ja nicht ahnen, dass die Frau vor ihm einfach stehen bleibt.

Aber was halfs, totz allem benötigte ich dringend eine Tischplatte, diverse Lampen sowie anderen Kleinkram und musste mich entsprechend durch die Massen wühlen.

Am Servicestand wollte die Tante meine Bestellung nicht aufnehmen, nein da müsste ich in die Küchenabteilung.

Also alles wieder zurück und in der Küchenabteilung in einer 20 Meter langen Schlange anstellen. Der Rentner, der schon dran war, als ich mich anstellte, benötigte ein Brett für seine Küche und für die Bestellung desselben geschlagene 20 Minuten. Die Energie meines Duldungsmodus war damit leider aufgebraucht und ich schnappte mir meinen Zettel, stampfte zu Servicestand 1 zurück und nötigte dort die Verkäuferin mit lauter Stimme jetzt und sofort meine Bestellung aufzunehmen.

Sie wiederum jaulte sie würde sich mit Küchen doch gar nicht auskennen, nur mit Wohnzimmerschränken und Stühlen und Sofas. Aber mein böser Blick liess scheinbar ihren Widerstand erlahmen und sie bestellte endlich die verdammte Tischplatte für mich.

An der Kasse ging es erstaunlich flott voran, was mir aber auch nicht meine ursprüngliche Gelassenheit zurückbrachte, die geschlagenen drei Stunden, die ich für das kleine Häufchen Sachen bvenötigt hatte, das da vor mir auf dem Band lag, hatten zu deutlich ihre Spuren hinterlassen.

Unnötig zu sagen, dass der Heini in der Warenausgabe sich weigerte meine Platte auf den anderen Wagen umzupacken, der Kleinkram aber nicht auf den anderen Wagen draufpasste und ich so mit zwei Wagen zum Auto hechten durfte. Unnötig zu sagen, dass ich überall anstiess und mir ständig eine der Karren gegen die Knöchel donnerte.

Unnötig zu sagen, dass die Arbeitsplatten, die wir im Baummarkt haben zurecht sägen lassen, nicht richtig passten und wir den ganzen Abend gesägt, gebohrt und geschliffen haben, um sie auf den Unterschränken zu montieren.

Unnötig anzumerken, dass mein kleinstes Problem zur Zeit Sexpillen aus den Anden sind.

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Letzte Aktualisierung: 2013.07.29, 16:19